Apollo Bay

Apollo Bay liegt ungefähr in der Mitte der Great Ocean Road. Die Küste hier wird als Shipwreck Coast (also Wrackküste) bezeichnet aufgrund der zahlreichen gescheiterten Schiffe an dieser Küste. Die freundliche Landschaft um Apollo Bay, die mit ihren Hügeln an das nördliche Schottland erinnert, will so gar nicht zu dem dunklen Namen der Küste passen. Das Städtchen ist im Sommer ein beliebter und lebhafter Badeort mit schönen Stränden, im Winter ist es zum Baden zwar zu kalt, reizvolle Ausflüge in die Umgebung sind dennoch lohnend.

43 km östlich befindet sich Lorne, ein anderer beliebter Urlaubsort im Sommer, der allerdings für Ausflüge weniger günstig gelegen ist.

Ca. 70 km nördlich im Binnenland findet man Colac, die Regionalhauptstadt. Die angenehme Stadt liegt in einem fruchtbaren Landstrich, der durch Vulkane geprägt ist.

Vor Jahrtausenden war hier eine direkte Landbrücke mit Tasmanien. Für alle, die keine Zeit haben die Wildnis von West-Tasmanien zu erkunden, ist dies zumindest ein kleiner Vorgeschmack. Der Great Otway Nationalpark Nationalpark ist geprägt von meterhohen Farnbäumen und vielen, kleinen Wasserfällen. (Der Great Otway Nationalpark entstand 2004 aus den Parks Otway National Park, Angahook-Lorne State Park, Carlisle State Park und dem Melba Gully State Park)

Am 25. Dezember 2015 brannten südlich von Lorne bei einem Buschfeuer 116 Häuser nieder.

Lage
Apollo Bay: 38° 45’ S 143° 40’ O
🗺️ Orts-/Regionsdarstellung in Online-Karten

Lokalzeit aktuell
Zeitzone: GMT +10, Eastern Standard Time

Wetter aktuell

Klima
Das Klima entspricht weitgehend dem Klima von Melbourne, im Winter kann es etwas kühler sein.
gemäßigtes Klima mit vier ausgeprägten Jahreszeiten, Niederschläge gleichmäßig verteilt; Sommer: mild; Winter: kühl mit kalten Nächten

Einwohner

Apollo Bay: 1.598 (2016), Colac: 12.411 (2016)

Geschichte
Die Ursprünge von Apollo Bay liegen im Dunkeln, Colac wurde 1837 besiedelt, die Eisenbahn erreichte die Stadt 1877.

Unsere Empfehlung

Zwei bis drei Tage sollte man sich für Apollo Bay und die direkte Umgebung Zeit nehmen. Jeder zusätzliche Tag ist, im Sommer am Strand verbracht, erholsam. Die folgende Empfehlung richtet sich an Individual-Reisende, die ein Fahrzeug zur Verfügung haben. Apollo Bay eignet sich auch gut als Zwischenaufenthalt für die Great Ocean Road.

1. Tag – Hinterland, Beech Forest und Laver’s Hill

  • Am günstigsten ist es, diese Route gegen den Uhrzeigersinn wie hier beschrieben zu befahren. Die Straße ist bis auf ca. 40 km geteert, diese 40 km sind nach Regenfällen ggf. nicht befahrbar. Achtung: Holzlaster stellen bei Begegnung eine große Gefahr dar !
  • Man verlässt Apollo Bay in östlicher Richtung auf der B 100. Nach 6 km links auf die C 119 abbiegen. Hinter dem Weiler Tanybryn biegt links die C 159 ab (ungeteert, Gefahrenschilder beachten). Das enge, unübersichtliche Sträßchen (Allrad nicht zwingend) führt mitten durch einen wilden, romatischen Regenwald mit Baumriesen.
  • Ab dem Waldrand wird die Straße geteert. Kurz vor Beech Forest führt links die Aire Valley Road zu den Hopetoun Falls und weiter zurük nach Apollo Bay (sehr gefährliche Straße, möglichst meiden, auch bei Allrad). Beech Forest ist ein urtümlicher Ort mit interessantem Pub (Beechey) und Übernachtungsmöglichkeit im alten Schulhaus.
  • 5 km entfernt kann man der Werbung der selbsternannten Hauptattraktion der Otways, des Otway Flyer, nicht entkommen. Dieser „Wipfelspaziergang“ ist zwar interessant, aber teuer und artifiziell. Das Cafe ist ohne Charme, das Ganze nicht zwingend. Besser ist es, dem Philipps Track weiter zu folgen und eine schöne Wanderung zu den Triplet Falls zu unternehmen.
  • Der Weg führt weiter zurück zur C 159 und dann über die C 155 nach Lavers Hill (Tankstelle, Cafes). Man folgt der B 100 für ca. 7 km und dann der Ausschilderung zum Melba Gully State Park (Madsen’s Track).
  • Zurück nach Laver’s Hill folgt man der Great Ocean Road auf ca. 50 km nach Apollo Bay.

2. Tag – Colac, Wasser und Vulkane

  • Man verläßt Apollo Bay wie am Vortag in östlicher Richtung auf der B 100. Nach 6 km links auf die C 119 abbiegen. Dieser folgt man bis zum Dorf Forrest. Ab hier weiter auf der C 154 Richtung Colac.
  • Colac verfügt über eine nette Innenstadt mit zahlreichen Geschäften, Pubs und Restaurants.
  • Ca. 17 km westlich nahe der A 1 befinden sich sechs schwimmende Inseln auf einer Lagune des Lake Corangamite. Allerdings sieht dies weniger spektakulär aus als es klingt. Lohnend ist ein Abstecher in nördlicher Richtung zum Red Rock Lookout auf einem alten Vulkankegel mit Blick über den See und in die Landschaft.
  • Wer nicht auf dem gleichen Weg zurück fahren will, kann 12 km auf der A 1 ostwärts fahren, um dann rechts auf der C152 (bis Deans Marsh, bekannt für seine Beeren) und der sehr interessanten C 151 zur Küste nach Lorne zu gelangen.
  • Ab Lorne folgt man der Great Ocean Road (B 100) auf ihrem romantischen Weg nach Apollo Bay. Eine der besten Möglichkeiten, Koalas in Freiheit zu treffen bietet sich unterwegs am Kennett River. Ab dem Parkplatz folgt man der Grey River Road ca. 200 Meter und trifft in der Regel auf zahlreiche Koalas. Mit etwas Glück trifft man auch auf der Weiterfahrt nach Apollo Bay auf Koalas.

3. Tag – Otway, Cape Otway und Johanna

  • Man verlässt Apollo Bay in westliche Richtung. Nach 17 km sollte man erstmals einen Stopp beim Maits Rest Rainforest Trail einlegen. Hier bietet eine 20-Minuten-Wanderung auf einem Boardwalk interessante Einblicke in den Regenwald.
  • Man folgt der B 100 weiter westwärts bis zum Abzweig der C 157, die südwärts zum Cape Otway führt. Ab hier hat man gute Chancen, Kängurus und, wenn man aufmerksam ist, auch Koalas live zu erleben.
  • In Cape Otway kann man auf den alten Leuchtturm steigen, die Geschichte des Seekabels nach Tasmanien erfahren, weite Blicke ins Land geniessen und selbst Spuren der Deutschen im 2. Weltkrieg entdecken.
  • Von Cape Otway muss man sich entscheiden, ob man zu dem wilden Strand nach Johanna fahren will (liegt bereits im östlichsten Teil des Port Campbell National Parks) oder aber direkt für einen Nachmittag an den Strand von Apollo Bay zurückkehren will.

Überblick

  • Die beste Aussicht auf Apollo Bay bietet der nördlich gelegene Mariners Outlook.
  • Südlich von Lorne bietet Teddy’s Lookout eine der schönsten Aussichten auf die Great Ocean Road. Die Anfahrt zu diesem Aussichtspunkt erfolgt im südlichen Ortsende von Lorne.

Wandern

Der in Apollo Bay startende Great Ocean Walk ist Australiens vielleicht spektakulärste Küstenwanderung. Das Meer mit all seinen Facetten und Stimmungen ist sicher die Hauptattraktion. Die Trekkingroute folgt der Küste über 104 km meist durch den Great Otway National Park bis zum Beginn des Port Campbell National Park mit den 12 Aposteln. Das Terrain wechselt zwischen wilden Felsküsten, einsamen Sandstränden, dunklen Urwäldern mit uralten Baumriesen und sanfter, ländlicher Szenerie. Trekker erleben den exponiert über dem tobenden Meer stehenden Cape Otway Leuchtturm, den wilden Wreck Beach, wo zwei rostende Anker daran erinnern, dass dieser Abschnitt der Küste nicht umsonst die Shipwreck Coast genannt wird, oder den atemberaubenden Aussichtspunkt The Gables.
🔗 Great Ocean Walk
Lohnende Spaziergänge sind die Wanderung zu den Triplet Falls, auf dem Madson’s Track und auf dem Maits Rainforest Trail (s.o.).

Nach Einbruch der Dunkelheit sehen Sie in der Regenwald-Schlucht Melba Gully viele Glühwürmchen leuchten.

Anreise

Straßen
Entfernungen von Apollo Bay – jeweils auf direktem Weg
🗺️ Melbourne: 196 km (3 h)
🗺️ Adelaide: 750 km (10 1/4 h)

Bahn
in Colac: Bahnhof auf der Strecke zwischen Melbourne Southern Cross und Warrnambool 🔗 Public Transport Victoria

Bus
Tägliche Busverbindung zwischen Geelong und Apollo Bay mit V/Line.

Sehenswertes

Fauna
Eine größere Population wild lebender Koalas ist in einem zu zwei km breiten Bereich von Eukalyptuswald an der Grey River Road in Kennet River (25 km N Apollo Bay) zu finden. Einfach beim Koala Cove Café parken und losspazieren. Fernglas nicht vergessen – die Eukalypten wachsen hier verhältnismäßig hoch. Im Café wird auch Vogelfutter verkauft. Damit kann man die zahlreichen Papageien in der Region anlocken, u.a. die Rosellas und Regebogenpapageien. Auch Kakadus sind in dem Gebiet zu sehen.

Flora
Auf einer Länge von 600 Metern führt ein „Tree Top Walk“ (Baumkronenpfad) in den Otway Ranges durch die Baumwipfel in 25 m Höhe. Dabei gewinnt man intensive Einblicke in einen gemäßigten Regenwald mit dichtem Baum- und Farnbestand. Zusätzlich kann auf einen 47 m hohen Aussichtsturm aufgestiegen werden. Bei der „Zip line“ werden Mutige an einem Seil gesichert und fliegen sozusagen per Seilzug durch den subtropischen Regenwald.
🔗 Otwayfly

Historische Gebäude
Das Cape Otway Lighthouse ist einer der ältesten Leuchttürme Australiens.

Veranstaltungen
Jeweils im April findet in Apollo Bay das Apollo Bay Music Festival statt.
🔗 Apollo Bay Music Festival

Kulinarisches

Wein
Beim Red Rock Outlook befindet sich ein kleiner Weinbaubetrieb.

Aktivitäten

Baden
Apollo Bay bietet einen ordentlichen Badestrand in Ortsnähe (im Sommer oft gut besucht).

Surfen
Der Strand von Johanna ist bei Surfern berühmt.

Shopping

Haupteinkaufszone
Colac verfügt über zahlreiche Geschäfte, in Apollo Bay findet man zahlreiche Läden und Boutiquen an der Promenade an der Great Ocean Road.

Märkte
Samstags findet in der Regel zwischen dem Infozentrum und dem Surf Lifesaving Club ein lokaler Markt statt.

Quellen für weitere Informationen zur Region

🔗 Apollo Bay (kommunale Seite)
🔗 Parks Victoria: Great Otway Nationalpark
🔗 Colac Otway Shire (amtlich)
🔗 Colac Herald (Lokalzeitung)

Weiterreise

Für Ihre Weiterreise finden Sie Tipps bei unseren
🦘 Routen-Empfehlungen.

Folgende Ziele werden u.a. in den Tourtipps von AUSTRALIEN-INFO vorgestellt:
🦘 Geelong
🦘 Warrnambool
🦘 Grampians