Work & Travel

Stellensuche

Egal ob Sie nur ein paar Monate jobben wollen oder gleich ganz nach Australien auswandern. Es ist immer sinnvoll realistische Vorstellungen zu haben. Erkundigen Sie sich daher u.a. zuerst nach der Situation in Ihrer Branche, in der Sie arbeiten möchten und der Wirtschaft im allgemeinen.

Einen groben Überblick zur Situation der australischen Wirtschaft finden Sie in AUSTRALIEN-INFO.

Überblick

🔗 Australian Department of Immigration

Informationen im Detail sind je nach individuellem Profil meist herauszufiltern in der Kategorie:
🔗 General Skilled Migration

🔗 Bundesagentur für Arbeit
Die Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV) – eine Behörde der Bundesanstalt für Arbeit (BA) – vermittelt seit 2004 auch Fachkräfte nach Australien.

Organisationen für Wirtschaftskontakte zwischen Australien und deutschsprachigen Ländern
Es gibt ein Netzwerk deutscher Firmen und Institutionen in Australien – wer auf „Vitamin B“ hofft (durch wie auch immer geartete „Beziehungen“) findet hier ein wenig Transparenz.
🔗 Goethe-Institut in Melbourne
u.a. mit Übersicht zum „deutschen Netzwerk in Australien“ , auch mit kurzem Abriss zur Deutschen Industrie.
🔗 Austrian Foreign Trade Office in Sydney
🔗 Swiss Australian Chamber of Commerce and Industry in Sydney
🔗 German-Australian Chamber of Industry and Commerce – Deutsch-Australische Auslandshandelskammer
Die Auslandshandelskammer (AHK) Australien, vertritt die Interessen der deutschen Wirtschaft in Australien, fördert bilaterale Geschäftsbeziehungen und berät deutsche und australische Unternehmen über Marktentwicklungen. Die AHK betreut ein Netzwerk von 360 Mitgliedern und organisiert zahlreiche Veranstaltungen.
Ein nützliches Werk der Deutsch-Australischen Außenhandelskammer – auch geeignet für die Suche von Kontakten zur Anfrage nach qualifizierten Jobs bei Working Holidays – ist die Broschüre über „Deutsche Niederlassungen in Australien“ mit Anschriften von Unternehmen mit Telefonnummern und Web- und Email-Adressen.
🔗 AHK-Broschüre über „Deutsche Niederlassungen in Australien“

Weitere Informationsquellen sind:
🔗 Western Australia German Business Association (WAGBA) in Perth
🔗 Austrian Foreign Trade Office in Sydney
🔗 Swiss Australian Chamber of Commerce and Industry (SACCI) in Sydney

🔗 Deutsche Botschaft in Canberra
Auf der Website findet sich u.a. eine Liste zu 🔗 Schüler und Jugendaustausch –

Online-Stellenbörsen

Sind die eigenen Fähigkeiten nachgefragt? Werden für der eigenen „Traumjob“ tatsächlich Leute gesucht und wenn ja mit welchem Anforderungsprofil? Eine Recherche auf den nachfolgenden Seiten hilft bei einer ersten Einschätzung.🔗 JobSearch
🔗 My Career
🔗 Seek
🔗 Apply Direct

Wichtig: Allgemeingültige Angaben zu individuellen Job-Aussichten in bestimmten Berufen lassen sich kaum machen. Ob man von einem der identifizierten potentiellen Arbeitgeber eingestellt werden kann ist von vielen Variablen abhängig. Höhere Chancen hat man bei einem Arbeitgeber, der schon seit längerem vergeblich versucht hat eine relevante Arbeitsstelle zu besetzten und mittlerweile immer verzweifelter wird. Solche Arbeitgeber gibt es, wenn auch nicht in allen Regionen und für alle Berufe. Das ist vor allem in ‚regional Australia‘ so und daher gibt es für diese Regionen eine spezielle „Employer Nomination under the Regional Sponsored Migration Scheme“.

Bewerbung

Eine Bewerbung für einen Job in Australien sollte nicht „typisch deutsch“ verfasst sein. Es lohnt sich auf einige Punkte zu achten um Frusterlebnisse zu vermeiden. Nicht selten scheitern deutschsprachige Bewerber weil sie als überqualifiziert eingestuft werden (was sie zuweilen auch sind). Die Mitarbeiter in der Personalabteilung („Recruiter“) sind in Australien nicht selten überfordert.

  • Wiederholen Sie stur die Anforderungen aus der Position Description/Job Ad – in eigenen Worten – und argumentieren Sie warum gerade Sie exakt diese Anforderungen bestens erfüllen. Betonen Sie Ihre in diesem Zusammenhang gefragte Erfahrung und Ausbildung und passen Sie Lebenslauf (CV) sowie das Anschreiben dahingehend an. Aber: Bilden Sie sich nichts ein auf die angeblich so gute deutsche Ausbildung/Erfahrung. Mit dem deutschen System können die meisten nichts anfangen, stellen Sie sich also auf Erklärungsbedarf ein wie Ihr erworbenes Wissen dem Betrieb nützen könnte.
  • Flexibilität und über den Job hinausgehende Fähigkeiten machen zuweilen eher skeptisch. Recruiter arbeiten häufig stur nach Pattern-matching, weil sie nur minimal Ahnung haben. Bei Multitalenten neigen die Personalbeauftragten nicht selten dazu anzunehmen, dass man nicht lange bleibt.
  • Kommunikation funktioniert in Australien anders. Vieles wird nur angedeutet, ist aber bei genauerem Hinhören trotzdem genauso deutlich. Also Zwischen den Zeilen lesen. Wer in einem Vorstellungsgespräch „viel Erfahrung“ diagnostiziert und den „tollen Lebenslauf“ lobt deutet evtl. an, dass an überqualifiziert ist. Daher: Im Zweifel nachfragen. ‚Do you think I might be….?‘ Australier, bestätigen einem meist klar was Sache ich, wenn man darum bittet. Kein Fehler ist dosierte Hartnäckigkeit: Auch wenn es eine Absage gibt, kann man nachfragen woran es denn gelegen hat.
  • Die meisten Australier ändern im Leben mehrmals ihre Karriere. Das Klischee vom Tellerwäscher der Millionär wird ist abgedroschen aber in Australien viel eher möglich als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz.
  • Entwickeln Sie Beziehungen – Bauen Sie an Ihrem Netzwerk. Nahezu jeder Berufsstand hat seine Associations. Die Treffen sind häufig für neue Mitglieder offen und es lohnt sich Visitenkarten zu verteilen (zur Not vom eigenen Business). Vieles geht über „Mates“. Und diese Beziehungen werden heute auch über Firmen- und Branchen- und Kontinentgrenzen hinaus gepflegt.🔗 Linkedin – Business Netzwerk

Arbeitsverträge
Viele in Europa selbstverständliche Sozialleistungen, wie bezahlter Urlaub, Lohnfortzahlung bei Krankheitstagen oder die Bezahlung von Überstunden, müssen in Australien von jedem einzelnen Arbeitnehmer mit seinem Arbeitgeber ausgehandelt werden. Es gibt weniger Urlaub und die Kündigungsfristen sind bei unbefristeten Verträgen deutlich kürzer. In mehr als 90 Prozent der australischen Unternehmen gibt es gar keinen Kündigungsschutz

Mindestlohn
Der gesetzliche Mindestlohn, die Federal Minimum Wage (FMW), wurde 1993 eingeführt und sukzessive erhöht. Dieser Mindestlohn beträgt seit Juni 2014 16,87 AUD pro Stunde. Allerdings erhalten Arbeiter und Angestellte unter 21 Jahren weniger. 18-jährige haben lediglich einen Anspruch auf rund zwei Drittel dieses Wertes. Auch für Praktikanten und Auszubildende sind die Werte niedriger. Die aktuellen Mindestlohnsätze können auf der Website des Fair Work Ombudsman eingesehen werden.
🔗 Fair Work Ombudsman: Minimum Wage

Working Holidays / Ferienjobs

Australien und Deutschland haben seit Juli 2000 eine wechselseitige Vereinbarung über Visa für Ferienarbeitsaufenthalte für junge Leute – das sogenannte „Working Holiday Visum (WHV)“ ist dessen Basis. Das Abkommen soll die Verständigung zwischen beiden Staaten weiter fördern. Das australische Programm für Ferienarbeitsaufenthalte wurde Mitte der siebziger Jahre eingeführt und seitdem sukzessive um weitere Länder ergänzt. Die Australier sehen die Arbeitsurlauber gerne. Die meist recht gut ausgebildeten und hoch motivierten Arbeitsurlauber gelten willkommene Unterstützung, da die boomende Rohstoffindustrie viele Arbeitskräfte aus anderen Branchen abzieht.

Das exakte Prozedere des Antrages, die Antragskosten und die benötigten Unterlagen finden Sie auf der
🔗 Website der australischen Einwanderungsbehörde DIMIA

Staatsangehörigkeit
Deutsch oder österreichisch, leider noch nicht schweizerisch. Erforderlich zum Nachweis der Staatsangehörigkeit ist ein Reisepass.

  • Die Schweiz und Australien haben am 13. November 1991 eine Vereinbarung über den Austausch einer begrenzten Zahl von Stagiaires (Trainees) getroffen. Junge Berufsleute, die ihre beruflichen und sprachlichen Kenntnisse erweitern möchten, können eine australische Aufenthalts- und Arbeitsbewilligung für die Dauer von maximal 18 Monaten erhalten. Als Stagiaires zugelassen werden Schweizer Staatsangehörige, die eine abgeschlossene Berufsausbildung von mindestens zwei Jahren vorweisen können. Die Altersgrenze liegt bei 30 Jahren. Je nach Berufssparte ist es eventuell nicht einfach – aber auch nicht aussichtslos.
  • Vereinbarungen über Ferienarbeitsaufenthalte in Australien gibt es nicht nur mit Deutschland und Österreich sondern auch z.B. mit Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Grossbritannien, Hong Kong, Irland, Italien Japan, Kanada, der Republik Korea (Südkorea), Malta, den Niederlanden, Schweden, Taiwan und Zypern.

Alter
zwischen 18 und 30* Jahren (sprich zwischen dem 18. und dem 31. Geburtstag) – zum Zeitpunkt der Antragstellung. Das Datum der Abreise muss lediglich im Zeitraum der Gültigkeit des Visums liegen, kann also nach dem 31. Geburtstag sein. Die ursprünglich zum 1. Juli 2017 geplante Erhöhung der Altersgrenze auf 35 Jahren ist Stand Mai 2021 für Deutschland noch nicht umgesetzt. Ein Termin zu Umsetzung war zum Zeitpunkt der Recherche nicht bekannt.

Bedingungen

  • Reise-Hauptzweck ist der Urlaub in Australien
    laut DIMIA-Fact Sheet 49: „Their main reason for coming to Australia should be to holiday; any work they do should be to support themselves while they holiday. They should have a return ticket or sufficient funds for a return or onward fare as well as sufficient funds for the first part of their stay.“ (Auf deutsch: primär Urlaub, Arbeit nur, um den Urlaub zu finanzieren.)
  • Nachweis ausreichender Finanzen für die Reise
    (= min. AUD 5.000) – i.d.R. durch Bank-Bestätigung, Das DIMIA-Fact Sheet weist hierzu keinen expliziten Betrag aus. Faktisch wird davon ausgegangen, dass der Nachweis von Finanzmitteln in AUD 5.000 ein ausreichender Hinweis ist.
  • Weiter-/Rückflugticket
    oder entsprechendes Vermögen, um ein solches erwerben zu können (zusätzlich zu den Finanzen des vorherigen Punktes). Tipp: Flugbuchung erst nach OK fürs Visum! Die Verweigerung eines Visums ist kein Leistungsgrund für eine eventuell abgeschlossene Reiserücktrittskostenversicherung
  • keine abhängigen Kinder
  • Studienaufnahme höchstens für 3 Monate
  • Einreise: spätestens 12 Monate nach Erteilung
  • Aufenthaltsdauer: max. 12 Monate ab der ersten Einreise, egal, ob durchgehend oder nicht. Nur in (von der DIMIA nicht näher definierten) Ausnahmefällen gibt es Möglichkeiten, unmittelbar im Anschluss an ein Working Holiday Visum mit einem Touristenvisum im Land zu bleiben.
  • Beschäftigungsdauer: bei einem Arbeitgeber max. 6 Monate, auch zu Ausbildungsmassnahmen. Gemeint ist der tatsächliche Arbeitgeber, und nicht eine eventuell involvierte Leiharbeitsagentur. Man kann also länger als 3 Monate bei einer Agentur bleiben, wenn man nach spätestens 6 Monaten an einen anderen Arbeitgeber vermittelt wird.
  • Gewährung: Üblicherweise einmal pro Person. Wer als „Seasonal Worker in Regional Australia“ für mindestens 3 Monate während der Gültigkeit seines ersten Working Holiday Visums gearbeitet hat, kann ein zweites beantragen.

Begriffsdefinitionen (Quelle DIMIA Fact Sheet 49):

  • Seasonal Work: harvesting and/or packing of fruit and vegetable crops, pruning and trimming vines and trees, thinning and trimming flowers and bunches and general maintenance crop work.
  • Regional Australia: überall in Australien ausgenommen Sydney, Newcastle, Wollongong, die Central Coast von NSW, Brisbane, die Gold Coast, Perth, Melbourne oder dem Australian Capitol Terrritory (Canberra). Jede Region, die im Bereich des „Harvest Trail“ (s.u.) verzeichnet ist.

Nachzuweisen für Besitzer eines Erstvisums mit Gültigkeit durch vollständig ausgefülltes DIMIA-Formular 1263 (s.u.)Harvest Trail
DIMIA – Formular 1263

Anzahl Plätze

Im Haushaltsjahr 2015/16 wurden 195.763 Visa der Kategorie 417 („Working Holidays“) an Reisende zwischen 18 und 30 Jahren vergeben. Der Spitzenwert lag 2012/13 bei 249.231 Visa. Die meisten Visa an Deutsche wurden 2013/14 mit 26.819 vergeben. Die Anzahl der deutschen Reisenden mit diesem Visum lag 2015/16 bei 25.980 und damit auf recht stabilem Niveau, während aus einigen anderen Ländern die Zahl der Antragssteller zum Teil deutlich zurückging.2011/12 wurden noch 25.827 Iren ein Visum genehmigt. 2015/16 waren es gerade mal 7.894 irische Staatsbürger. Die meisten Reisenden mit diesem Visumstyp stammen aus Großbritannien (42.175), gefolgt von Deutschen, Taiwanesen (22.157), Südkoreanern (22.025) und Franzosen (21.527). Mehr als 10.000 Anträge kamen ausserdem aus Japan (12.304) und Italien (11.591).

Die Schweiz zählt bislang nicht zu den Partnerländern für Working Holidays. Quellen: Department of Immigration and Citizenship Backpacker Youth Tourism Advisory Panel

Antragsformular

Ort der Antragsstellung

Deutsche und Österreicher müssen den Antrag außerhalb Australiens online stellen.

  • gilt auch für Japaner, Koreaner, Malteser und chinesische Bürger von Hong Kong
  • Zyprioten, Taiwanesen und Bürger von Hongkong mit einem „British (Overseas) National“-Reisepaß müssen den Antrag im Heimatland stellen.

Andere Nationalitäten können diesen Antrag an einem beliebigen Ort außerhalb Australiens stellen. Der Antrag auf ein 2. Working Holiday Visum kann auch in Australien gestellt werden.

Auf der Website von DIMIA „Online Services (eVisas)“ anwählen.
In diesem Fall ist es möglich, ohne Visumaufkleber im Paß nach Australien einzureisen, den erhält man dann kostenlos in einem DIMIA-Büro in Australien bzw. direkt am Sydney Airport.

Anlagen zum Antrag

Entgegen früherer Praxis müssen heute dem Antrag keine Details mehr über die Arbeits- und Urlaubspläne beigefügt werden.

Medizinische Voruntersuchungen

In den meisten Fällen keine speziellen. Folgende Untersuchungen (mit englischsprachiger Dokumentation) sind nötig, sofern man zu einer der genannten Zielgruppen zählt:

Röntgen des Brustkorbs
  • Bürger von Staaten mit sehr hohem Tuberkuloserisiko
  • Antragsteller, die in den letzten 5 Jahren mehr als 3 zusammenhängende Monate in solchen „sehr hoch“-Risikoländern
Zusätzliche Allgemeine Untersuchung
  • Antragsteller mit hoher Wahrscheinlichkeit eines Aufenthalts in einem australischen Krankenhaus oder sonstigen Pflegeinrichtung (zB Pflegeheimen) oder einer beabsichtigten Tätigkeit in einer Kinderbetreuungseinrichtung;
  • Bei Anzeichen, daß der Antragsteller die medizinischen Grundkriterien (allgemeine Gesundheit) nicht erfüllen könnte
  • Bei Arbeit oder Ausbildung in einem „classroom environment“ (Schule, Uni u. dgl.) für mehr als 4 Wochen, wenn das Heimatland eines mit „sehr großem“ Tuberkuloserisiko (siehe oben) ist
Bluttests auf HIV, Hepatitis B und C.
  • bei beabsichtigter Arbeit im Gesundheitsbereich

Zuständig für nötige Untersuchungen sind ausschließlich speziell autorisierte Ärzte. Unverbindliche Faustregel für die damit verbundenen Kosten: ca. AUD 100 für ein Brustkorbröntgen und ca. AUD 150-200 für eine Untersuchung

Kosten und Zahlungsweise

Die Kosten für ein Working Holiday Visum betragen 485 AUD. Kosten nicht rückerstattbar – auch zu zahlen bei Ablehnung des Antrags. Bei Online-Anträgen ist die Bezahlung ausschließlich mit Kreditkarte möglich. (Recherche-Stand August 2019)
Department of Immigration and Border Protection – Kosten für Visum

Bearbeitung

Der Antrag wird ausschliesslich online bearbeitet, streng in der Reihenfolge des Einganges

Flugbuchung

sollte immer erst nach dem OK fürs Visum erfolgen.

Krankenversicherung

nicht zwingend vorgeschrieben, aber sowohl für die Reise als auch den Aufenthalt empfohlen, sofern kein Krankenversicherungsabkommen zwischen Australien und dem Heimatland besteht. Zwischen Australien und Deutschland besteht keines.

Work & Holiday Packages

Eine Reihe von Organisationen haben sich mittlerweile auf so genannte Work & Travel Programme spezialisiert. Das Preis-Leistungsverhältnis differiert jedoch stark und es soll auch nach Berichten unserer Nutzer schwarze Schafe unter den Organisationen geben. Eine Pflicht zur Überprüfung der Anbieter auf ihre Qualität existiert unseres Wissens nach nicht, auch wenn diese teilweise sich einen semi-offiziellen Anstrich geben. Auch die Firmierung als Verein ist hier nicht zwingend ein Gütesiegel. De facto können alle Dienstleistungen auch selbst organisiert werden. Um das wirkliche Preis-Leistungsverhältnis eines Dienstleisters überprüfen zu können, sollten Sie auch Einzelanfragen für die Leistungen bei anderen Anbietern starten. Angeboten werden von den Dienstleistern in der Regel Packages folgenden Inhaltes:

  • Beantragung des Working Holiday Visa
  • Flugbuchung
  • Versicherungspaket (Kranken, Unfall, Haftpflicht, z. T. Reisegepäck)
  • Liste diverser Serviceleistungen vor Ort (meist schwierig im Wert von Euro bzw. AU$ zu fassen)

Die zusätzlich angebotenen Informationspakete enthalten zuweilen weniger konkrete Informationen als AUSTRALIEN-INFO.DE. Wer über die Links dieser Website recherchiert, dürfte mindestens ebenso tiefgreifende Informationen erhalten. Unter der Linksammlung privater Homepages finden sich mittlerweile auch Erfahrungsberichte von Nutzern des Working Holiday Visums.
Für die Packages werden bei Aufenthalt ab ca. 1.500 Euro verlangt. Auffallend ist, dass dabei nicht nach den Saisonzeiten differenziert wird, obwohl der Flugpreis, der den Hauptpreisbestandteil ausmacht, innerhalb eines Jahres stark variiert. Neben dem Flugpreis und den Versicherungsgebühren sind diverse Serviceleistungen enthalten wobei sich viele Elemente kostenlos oder mit geringen Kosten selbst organisieren lassen. Da es für Australien von einigen Airlines vor allem in der Nebensaison im Mai/Juni auch Studententickets bzw. Tickets für Jugendliche um 850 Euro und darunter gibt, lassen sich durch eigene Organisation evtl. einige Euro sparen. Nicht zu vergessen: Für die Vermittlung mancher Dienstleistung – wie zum Beispiel von Versicherungen – kann ein Mittler durch die Provision ebenfalls mitverdienen. Es ist dabei nicht gesagt, dass man jeweils das am Markt preiswerteste oder für einen persönlich günstigste Angebot erhält. Wir empfehlen folglich eine kritische Prüfung der Offerten.

Steuern

Seit Juli 2017 zahlen Reisende mit dem Work and Travel Visum in Australien bereits ab dem ersten verdienten Dollar 15 Prozent Steuern. Die bisherige Freigrenze von 18.200 AUD (umgerechnet rund 12.410 Euro) entfiel.Die bislang existierende Möglichkeit, einen Teil der gezahlten Steuern zurück zu erhalten, entfiel seit 2017. Australiens Landwirtschaft hängt stark von den Arbeitsurlaubern ab. Im Northern Territory sind 85% der Arbeitskräfte „Working Holidaymaker“, im Landesdurchschnitt 25%.

Nach Informationen des australischen Bauernverbandes Mitte 2016 verdienen die Arbeitsurlauber im Schnitt während ihres Aufenthaltes umgerechnet 9275 Euro. Nach Abzug der Steuer verbleiben ab 2017 von diesem Durchschnittsverdienst nur noch etwa 7500 Euro.

Ein australisches Bundesgericht in Brisbane hat Ende Oktober 2019 die seit 2017 erhobene Backpacker-Steuer der Regierung für ungültig erklärt. Damit könnten schätzungsweise 75.000 Backpacker von der Steuerbehörde Australian Tax Office (ATO) Hunderte von Millionen Dollar erhalten. Auch einige Tausend Deutsche können sich Hoffnung machen Geld zurück zu erhalten.

Laut dem Urteil sei die Steuer eine „Form der Diskriminierung aufgrund der Staatsangehörigkeit“ die gegen die von Australien unterzeichneten Steuerabkommen verstoße. Australien hat mit Deutschland ein solches Abkommen. Landwirte haben die Einführung der Steuer für einen Einbruch der Saisonarbeiter verantwortlich gemacht. Auch aus Deutschland ging die Zahl der Visaanträge ebenfalls zurück.

Geklagt hatte die Britin Catherine Addy. Die Steuerbehörde prüfe ob sie Berufung einlegen will. Wie die Rückerstattung konkret ablaufen ist bislang offen. Um möglicherweise Ansprüche auf Rückerstattung geltend machen zu können, ist generell eine Quittung über bezahlte Steuern erforderlich. Wer bislang geglaubt hat, dass solche Quittungen einfach weggeworfen werden können, könnte leer ausgehen.

Altersvorsorge

Im Rahmen einer Tätigkeit bezahlte „Superannuation“ (Pflicht-Altersvorsorge) kann bei permanenter Ausreise aus Australien zurückgefordert werden, wenn das WHV abgelaufen ist oder annulliert wurde.Infos zur Rückforderung der „Superannuation“

Buchtipps zum WHV

 

 

 

Working Holidays in Australien

aus Deutschland

 sehr empfehlenswert [Stefanie Stadon]
Rezension in AUSTRALIEN-INFO.DE.

Australien – Reisen und Jobben

aus Deutschland

sehr empfehlenswert [Andrea Buchspieß]
Rezension in AUSTRALIEN-INFO.DE.

Jobhopping Down Under

aus Deutschland

Auflage März 2016
empfehlenswert [Jörn Schulz]
Rezension in AUSTRALIEN-INFO.DE.

Work & Travel – Australien und Neuseeland

aus Deutschland

 sehr empfehlenswert [Katharina Arlt, Melanie Schmidt]
Rezension in AUSTRALIEN-INFO.DE.

Öko-Jobs

Der Einsatz in Workcamps im Umweltschutz bieten Chancen für einmalige Naturerlebnisse, häufig in touristisch kaum erschlossenen Naturlandschaften. Für die Teilnahme am Programm „Willing Workers On Organic Farms“ (WWOOF) zahlt man nur eine kleine Aufnahme-Gebühr, ansonsten erhält man Logis und Verpflegung gegen ein paar Stunden Arbeit am Tag, keine weiteren Kosten. Als „Willing Worker On Organic Farm“ hat man eine Alternative falls sich die Jobsuche für den Ferienjob schwieriger als erwartet gestaltet. Es ist in der Tat illusorisch nach Australien zu reisen und glauben man könne überall vor Ort rasch einen guten Job finden. Wer nicht monatelang in Sydney schuften will (meist gegen geringes Entgelt, wobei bei den Lebenshaltungskosten in Sydney auch nicht viel ‚gespart‘ werden kann für die anschließende Rundreise), sondern was vom Land sehen will und Australier und Ihre Lebensgewohnheiten kennenlernen will, hat mit WWOOF eine Alternative.
Willing Workers On Organic Farms – Australia

In Australien sind es zumeist Nationalparks, in denen die Freiwilligen z.B. Wanderwege anlegen, Aufforstungen durchführen oder gefährdete Tier- und Pflanzenarten schützen helfen. Neben der Arbeit am eigentlichen Projekt kommt aber auch die Freizeit in den meist international bestückten Arbeitsgruppen nicht zu kurz.
Conservation Volunteers

Freiwilliger Dienst

In Australien vermittelt der Internationalen Bund (IB) zur Zeit Tätigkeiten in Backpacker-Hostels (Hausmeister, Rezeption, Administration, Organisation); Arbeit mit Behinderten (Unterstützung , Freizeitprogramm, Hilfe bei Besuchen von Arzt und Familien) und im Altenheim.
Internationaler Bund: Angebote in Australien