Barossa

Hier werden sich viele „fast wie zuhause“ fühlen: Ein schmuckes, gepflegtes Tal mit hübschen Häusern und gepflegten Vorgärten, die Landschaft erinnert an sanfte Mittelgebirge in Mitteleuropa. Deutlich sind die Wurzeln der Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu sehen. Viele Gebäude aus der Gründerzeit sind noch intakt.

1842 begründeten hier deutsche Lutheraner den Weinbau. „The Barossa“ ist heute wohl Australiens bekanntestes Ziel für Kulinarik-Reisen – ein „Tal der Geniesser“ und Eldorado der Feinschmecker: Liebhaber von gutem Essen und hervorragender Weine kommen hier ganz auf ihre Kosten. Das Barossa Valley produziert knapp 60% des australischen Weines. Besonders attraktiv ist der Besuch des Barossa während der Weinlese von Mitte Februar bis Ende April.

Lage
Barossa Valley (Nuriootpa): 34° 47’ S 138° 99’ O
🗺️ Orts-/Regionsdarstellung in Online-Karten

Lokalzeit aktuell
Zeitzone: australischer Winter: GMT +9,5, Central Standard Time (CST); australischer Sommer: GMT +10,5, Central Daylight Saving Time (CDST)

Wetter aktuell
Quelle: meteoblue

Klima
vergleichbar dem Mittelmeerklima, trockene und sehr warme Sommer, im Winter häufiger Niederschläge und kühl

Einwohner
In der Barossa Region leben insgesamt rund 20.000 Menschen (2018), davon rund 3500 im Hauptort Nuriootpa. Tanunda hat nahezu gleich viele Einwohner.

Geschichte
Um 1840 lies sich George Fife Angas sich hier nieder. Seinen Namen erhielt die Region von den umliegenden Barossa Ranges, einem Teil der Mount Lofty Range. Die ersten Siedler Engländer aus Cornwall. 1842 wanderten die ersten Deutschen ein, die aus Schlesien, Preußen und Posen ausgewandert waren um in Bethany der Unterdrückung bei der Ausübung ihrer Religion zu entkommen. Der Deutsche Geologe J. Menge pflanzte im Barossa Valley um 1845 die ersten Weinstöcke. Bereits seit 1890 wird Wein aus dem Tal nach England exportiert, später in die ganze Welt.

Impressionen

Die Barossa Region ist voller begeisternder Eindrücke.

Die nachfolgende Galerie wird präsentiert mit freundlicher Unterstützung von der South Australian Tourism Commission.

Barossa Saltram Cellar. Copyright Bild: South Australian Tourism Commission
Barossa Saltram Cellar
Barossa Shiraz Estate. Copyright Bild: South Australian Tourism Commission
Barossa Shiraz Estate
Tanunda;  Copyright Bild: South Australian Tourism Commission
Tanunda

Unsere Empfehlung

Einen Tag sollten Sie sich mindestens für die Barossa Region Zeit nehmen. Das Tal eignet sich auch sehr gut als Tagesausflug von Adelaide. Entsprechend stark besucht ist es an den Wochenenden. Die folgende Empfehlung richtet sich an Individualreisende, die nur diesen einen Tag Zeit haben und ein Fahrzeug für ihre Reise im Tal zur Verfügung haben.

Ein Tag in der Genießer-Region

  • Ohne Weinprobe das Barossa verlassen? Nur möglich wenn Sie „nur“ Bier mögen oder Antialkoholiker sind. Im Tal erwartet sie die Qual der Wahl: Da gibt es einerseits die großen Weingüter andererseits aber auch sogenannte „Boutique Vineyards“ – man sollte beiden Facetten kennen lernen. Unter dem Stichwort Kulinarik finden Sie Details über besuchenswerte Weingüter.
  • Neben den Weingütern lohnt auch der Bummel durch die netten Ortschaften mit vielen denkmalgeschützten Häusern.
  • Museumsfreunde finden viel Skurriles: U.a. das South Australian Museum of Mechanical Music mit Instrumenten für die Jahrmärkte und für Dampfmaschinen das Kev Rohrlach Museum.

Überblick
Eine der schönsten Foto-Perspektiven bietet sich von Menglers Hill bei Bethany.

Anreise

Flughafen
international und national: Adelaide (Flughafen-Kürzel: ADL).

Straßen
Nuriootpa liegt am nördlichen Ende des Tales
🗺️ Adelaide: 72 km
Es empfiehlt sich ab Adelaide statt der direkten Route die landschaftlich schöne Strecke durch die Adelaide Hills für die Anreise zu wählen (reine Fahrzeit 2 Stunden).
🔗 Traffic SA: Straßenverkehrsbericht für South Australia

Bus
Es gibt tägliche Busverbindungen zwischen Adelaide und der Region  Valley – nach Tanunda, Nuriootpa und Angaston sowie innerhalb des Tales selbst. Am Wochenende existiert ein Ruf-Bus-Service („Dial-a-Ride“).
🔗 Bus SA
Organisierte Bustouren finden sich zahlreich im Angebot ab Adelaide – auch bei Reiseveranstaltern im deutschsprachigen Raum

Sehenswertes

Architektur
Flüstermauer („Whispering Wall“) wird die Wand der alten Staumauer des Barossa Reservoirs genannt. An der 140 m langen Mauer gibt es ein akustisches Phänomen: Was man am einen Ende flüstert, kann man am anderen Ende klar und deutlich hören. Netter Effekt.

Museen

  • Die Keg Factory in Tanunda (15 km S) zeigt eindrucksvoll das Handwerk der Holzfassherstellung, dessen Produkte den tiefroten australischen Shiraz veredeln (Besichtigung werktäglich).
  • Das South Australian Museum of Mechanical Music in Lyndoch (27 km S) mit alten Klavieren und Phonographen sowie Musik-Jahrmarkt-Maschinen kann täglich besichtigt werden
  • Im Privatmuseum der Kev Rohrlach Collection in Tanunda werden am Wochenende dem Publikum Motorräder, Flugzeugteile, etc. gezeigt.

Historische Gebäude

  • Von Bethany (gegr. 1842) (20 km S), der ersten schlesischen Siedlung ist u.a. die Kirche „Herberge Christi“ sowie der alte Siedler-Freidhof erhalten geblieben.
  • In Tanunda (gegr. 1843) (15 km S) stehen schöne alte Häuser (z.T. denkmalgeschützt) am Goat Square und in der Langmeil Road.

Veranstaltungen

  • Mitte Mai ist das große Treffen der Heißluftballone – die Hot Air Ballon Regatta
  • Im August ist die Region beim Classic Gourmet Weekend ein Feinschmeckerparadies

Kulinarisches

Wein: Die Rebflächen liegen vorwiegend auf ebenem Land in einer Seehöhe zwischen 240 und 300 Metern. Typische Weinsorten des Tals sind Shiraz, Cabernet Sauvignon, Burgunder und Chardonnay. Durch das heiße und trockene Klima ist in großem Umfang eine künstliche Bewässerung erforderlich. Entlang des Barossa Valley Highway können Sie (hauptsächlich in Nuriootpa & Tamunda) Proben in über 30 Kellereien nehmen. Die größeren Weingüter betreiben eigene Besucherzentren, die neben der Verkostung der eigenen Produkte auch etwas über die Geschichte des jeweiligen Weingutes vermitteln. Häufig ist auch ein Restaurant angeschlossen. Die professionelle Produkt-Inszenierung ist recht ansprechend. Bei den Eigentümern der großen Weingütern herrscht allerdings wenig Vielfalt. Seit 2005 zählen die traditionsreichen Marken Penfolds, Seppelt und Wolf Blass zum Besitz der Fosters-Gruppe – wie auch Rosemount und Lindemans.

  • Jacob’s Creek – Johann Grampp aus Aichig bei Kulmbach pflanzte im Jahre 1847 am gleichnamigen Bach die ersten Reben am Jacob’s Creek und begründete damit eine der erfolgreichsten Kellereien Australiens.
    Jacobs Creek
  • Der Deutsche Wolf Blass begann seine Karriere als Winzer 1966 in einer Wellblechhütte in der Nähe von Nuriootpa. Wolf Blass Wines war der erste unabhängigen Weinbaubetrieb in Australien. Neben dem hochmodernen Besucherzentrum kann auch die Wellblechhütte noch besichtigt werden. Er ist unter andere Pionier bei der Versektung australischer Weine.
    Wolf Blass
  • Penfolds wurde im Jahr 1844 durch Dr. Christopher Rawson Penfold gegründet. Der englische Auswanderer pflanzte die Rebstöcke, die er vor seiner Auswanderung in Frankreich gekauft hatte, in der Umgebung eines steinernen Landhauses, das er nach der Heimat seiner Frau Mary „The Grange“ benannte. Zu Beginn produzierte Penfold schwere Weine als Tonikum für seine Patienten, die einem Sherry oder Portwein ähnelten. Der legendäre Kellermeister Max Schubert kreirte zwischen 1945 und 1951 den wertvollsten Wein von Penfolds – den „Shiraz Grange Hermitage“ (seit 1990 nur noch „Grange“). Ein Wein, der maßgeblich für die Reputation australischer Topweine ab den 60er Jahren wurde. Der Grange ist meist ein Cuvée aus durchschnittlich 95 bis 97 %, mindestens jedoch 87 % Shiraz-Trauben verschiedener Lagen und Regionen. Hinzu kommen etwa 3 bis 5 %, maximal bis zu 13 % Cabernet Sauvignon um den Wein auszubalancieren. Gewisse Jahrgänge (1951, 1952, 1963, 1999, 2000 und 2001) sind zu 100 % aus Shiraz gekeltert und somit sortenrein. Penfolds betreibt zur Zeit zwei Weingüter – das Stammhaus in Magill nahe Adelaide und ein zweites Weingut in Nuriootpa im Barossa Valley.
    🔗 Penfolds
  • Seppelt’s (in Seppeltsfield) ist benannt nach seinem Gründer Joseph Seppelt
    🔗 Seppelt’s
  • Kaesler wurden ebenfalls von schlesischen Auswanderern gegründet.
    🔗 Kaesler Estate

Lokale Spezialitäten
Maggie Beer ist eine der bekanntesten Köchinnen Australiens. Der Hofladen der beliebten Autorin ist Wallfahrtsort für Freunde guten Essens. Vor den Augen der Besucher werden dort saisonale Köstlichkeiten zubereitet. Guten Appetit!
🔗 Maggie Beer’s Farm Shop

Aktivitäten

Ballonfahren
u.a. ab Lyndoch und Tanunda (15 km S) über die Barossa Ranges. Routen windabhängig, Start frühmorgens, Dauer ca. 30 – 60 min.

Radfahren
Fahrräder und e-Bikes sind die besten Verkehrsmittel um die Kulinarik-Region Barossa zu erkunden. Die Region hat ein gut ausgebautes Netz an Fahrradwegen. Der geteerte Barossa Trail führt 40 km von Angaston bis Gawler, vorbei an den 3 Hauptgemeinden Nuriootpa, Tanunda und Lyndoch. Dieser Weg ist ideal, um die natürliche Schönheit dieser herrlichen Region zu entdecken. In Tanunda liegt mit dem Barossa Cycle Hub neben dem Barossa Visitor Information Centre das zentrale Informationszentrum für Zweiradfans. Dort finden Sie den Fahrradverleih, Duschen, öffentliche Toiletten, Fahrradlager, Fahrradwartung, Radzubehör sowie regionale Auskünfte und die Touristen Information.

  • Eine Tour für Einsteiger führt 7 km vorwiegend eben von Tununda nach Nuriootpa. Dabei kann man Weingüter besuchen und historische Gebäude besichtigen. Ein schöner Strßssenzug ist die Seppeltsfield Road beim gleichnamigen Weingut.
  • Weitere 7 km führen von Nuriootpa auf einer ehemaligen Bahntrasse nach Angaston. In der Nähe der Route liegen der Mengler Hill Sculpture Park, Barossa’s Farmers Market und weitere Weingüter.
  • Sportliche Radler können auch den 27 km lange Jack Bobridge Track von Tanunda bis Gawler via Lyndoch in Angriff nehmen. Belohnt werden sie durch reizvole Landschaften, zahlreiche Möglichkeiten zum Wandern und Tiere beobachten.

Shopping

Galerien
Im ganzen Barossa Valley befinden sich viele Kunstgalerien, die allerdings zuweilen auch ganz schönen „Nippes“ anbieten – eben ein Mix aus „Kunst und Krempel“.

Märkte
Auf dem Barossa Farmers Market erhalten Sie Samstag morgens in der alten Weinhändlerhalle in der Nähe von Angaston Früchte und Gemüse aus biologischem Anbau, kulinarische Delikatessen – Ihr Einkauf wird in der Regel „musikalisch untermalt“.

Farmen
Auf Lyndoch’s Lavendel Farm riecht das Barossa-Tal nach der Provence. Im drei Hektar großen Besuchergarten wachsen 60 verschiedene Sorten Lavendel. Ein Spazierweg führt durch einen Olivenhain und zu verkosten gibt es diverse Spezialitäten mit Lavendel – zum Beispiel Erdbeer-Lavendel-Marmelade.
🔗 Lyndoch’s Lavendel Farm

🔗 The Barossa Wine and Tourism
🔗 The Barossa Council

Weiterreise

Für Ihre Weiterreise finden Sie Tipps bei unseren
🦘 Routen-Empfehlungen

Folgende Ziele werden u.a. in AUSTRALIEN-INFO vorgestellt:
🦘 Flinders Ranges
🦘 Adelaide