Esperance

Esperance erlebte als Hafen für Kalgoorlie eine kurze, aber heftige Blütezeit und lebt heute von Tourismus und der Rinderzucht und ist, dank Bewässerung, die Kornkammer Westaustraliens. Esperance und Umgebung lohnen sich sehr für mehrere Tage Aufenthalt. Traumhafte schneeweiße, lange Sandstrände und glasklares, türkisfarbenes Wasser und Felsen in gelblich-rötlichen Ockertönen begeistern nicht nur Fotografen. Aufgrund der abgelegenen Lage sind trotz der überaus reizvollen Landschaft hier recht wenig Touristen unterwegs. Bekannt ist die Region vor allem durch ihre tierischen Botschafter: die Kängurus vom Strand der Lucky Bay im Cape Le Grand Nationalpark. Wassersportler kommen in der Region beim Schwimmen, Schnorcheln und Surfen voll auf ihre Kosten. Der Küstenwanderweg „Great Ocean Way“ bietet traumhafte Blicke auf die Inseln des Recherche-Archipels. Zwischen Mai und Oktober hat man die Chance von der Küste aus Wale vorbeiziehen zu sehen.

Vor der Küste von Esperance auf Middle Island liegt der pinkfarbende Lake Hillier. Der See kann aufgrund von strengem Naturschutz der Insel nur aus der Luft betrachtet werden. Die Pinkfärbung wirkt aus dieser Perspektive auch besonders eindrucksvoll und wirkt im Kontrast zum grünen bewachsenen Dünenstreifen, der den See vom Blau des Meeres trennt, besonders fotogen. Die Farbe ist nicht konstant gleich. Als Ursache werden Bakterien vermutet die Beta-Carotin produzieren und die sich in der Salzkruste ansiedeln.

Lage
Esperance: 33° 51′ 40″ S, 121° 53′ 31″ O
🗺️ Orts-/Regionsdarstellung in Online-Karten

Lokalzeit aktuell
Zeitzone: GMT +8 (Western Standard Time)

Wetter aktuell
Quelle: meteoblue

Klima
Gemäßigtes, warmes Klima, im Jahresdurchschnitt viel Sonne; Sommer: an einzelnen Tagen extrem heiß (über 40°C)

Einwohner
ca. 12.145 (2018)

Unsere Empfehlung

Mindestens zwei Nächte sollten Sie für Esperance einplanen um einen Tag für die Erkundung der unmittelbaren Umgebung zu haben. Jeder zusätzliche Tag lohnt sich natürlich. Camper sollten eine Übernachtung in Lucky Bay erwägen. Der Campingplatz bietet Solarduschen mit heißem Wasser, eine Küche und Grillstellen.

Die folgende Empfehlung richtet sich an Individual-Reisende, die zwei Tage vor Ort Zeit und ein Mietfahrzeug zur Verfügung haben. Wenn Sie weniger Zeit haben, wählen Sie aus unseren Tipps einfach Ihre persönlichen Favoriten.

1. Tag – Region Esperance – Lucky Bay

  • Ein Besuch der Lucky Bay (50 km O) mit ihren schneeweißen Stränden und den zahlreichen wild lebenden Kängurus ist höchst empfehlenswert, typischerweise auch der Grund der meisten Reisenden in diese Ecke von Australien zu kommen. Entlang der Küste kann man u.a. den halbstündigen Spaziergang nach Thistle Cove machen oder einen längeren Abschnitt eines 15 km langen Wanderweges. Im Park kann man auch auf den 262 m hohen Frenchman’s Peak aufsteigen.
  • Empfehlenswert sind je nach Jahreszeit weitere Spaziergänge am Strand oder während der Zeit der Wildblumenblüte im Spätwinter und Frühling auch in der Heidelandschaft im Hinterland.

2. Tag – Region Esperance – Die Inselwelt des Recherche Archipel

  • 110 Inseln bilden Sie das Recherche Archipel. Am besten entdeckt man es bei einer Bootstour. Schnorchler und Taucher sind begeistert vom glasklaren Wasser und einer reichhaltigen Unterwasserfauna wie den Fetzenfischen. Auf Woody Island kann man nicht nur schöne Bushwalks machen sondern auch übernachten – in Safarizelten und auf einem gut ausgestatteten Campingplatz.
  • Taucher können das Schiffwrack Sanko Harvest erkunden.

Ausgewählte Tipps für den besten Aus- und Überblick sowie reizvolle Spaziergänge / Wanderungen:

Überblick
Der beste Ausblick auf Stadt und Inselwelt bietet sich vom Rotary Lookout. Dort startet auch ein abwechslungsreicher Rundweg, der Dempster Head Walk, besonders attraktiv zur Zeit der Wildblumenblüte.

Anreise

Flughafen
international: siehe Perth
national: Esperance Airport (EPR) – (22 km NW) beim Ort Gibson
🔗 Shire of Esperance: Airport Website

Straßen
Nordwest: 🗺️ Perth 714 km – ca. 7 h 20 min
West: 🗺️ Albany 483 km – ca. 5 h
Nord: 🗺️ Kalgoorlie 400 km – ca. 4 h 15 min

Die regionale Panoramastraße ist der 38 km lange Great Ocean Drive Rundkurs. Er führt entlang von Sandstränden wie unzählige weiße Perlen, die sich gegenseitig in ihrer Schönheit übertreffen. Machen Sie ein Picknick, und genießen Sie das süße Nichtstun oder packen Sie Ihr Surfbrett aus und bezwingen Sie die besten Wellen, die das Land zu bieten hat.

Wer auch auf den Stränden fahren möchte (was hier grundsätzlich erlaubt ist), sollte ein Allradfahrzeug anmieten und vor der Anmietung überprüfen ob nicht etwa der Vermieter explizit Strecken in der Region zu befahren verbietet bzw. kein Versicherungsschutz besteht. So erlauben diverse Vermieter nicht dass ihre Fahrzeuge auf dem Strand gefahren werden dürfen, da sie nicht mit Salzwasser in Verbindung kommen sollen.

Sehenswertes

Fauna

  • Am Strand der Lucky Bay sind häufig Kängurus anzutreffen, am Abend ab und zu in traumhaftem Foto-Licht. Zum Strand werden die Tiere unter anderem durch eine Süßwasserquelle gelockt. Fotografen sind begeistert. Die Bilder von Kängurus an diesem Strand fanden sich schon auf Großplakaten, Titelseiten von Reiseführern wie dem Lonely Planet, in Anzeigen-Kampagnen von Tourism Australia und Tourism Western Australia. Die Kängurus in der Bucht sind den Kontakt mit Menschen gewohnt und werden zum Teil sehr neugierig.
  • Im abseits gelegene Cape Arid Nationalpark (125 km) leben seltene Vögel, wie der Erdsittich, die australische Rohrdommel, der Carnabys Weißohr-Rabenkakadu und der Kappenregenpfeifer. Für den Besuch dieses Parks empfiehlt sich ein Geländewagen.
    🔗 Esperance Wildlife Blog

Flora

Zwischen Juli und November blühen zahlreiche Wildblüten der Küstenheide in der Region Esperance.

  • Zu den Wildflower Hotspots zählen der Rotary Lookout mit dem Dempster Head Walk, Duke of Orleans Bay und Wharton Beach sowie der Great Ocean Way. Informieren Sie sich im Büro von Tourism Esperance über den aktuellen Stand der Blüte um die passende Wanderung entsprechend zu wählen.
  • Für Botanik-Fans ist auch das Helms Arboretum 17 km N auf dem Weg nach Coolgardie ein lohnenswertes Ziel. Im Sommer blühen dort Red Flowering Gum and Tallerack, im Frühjahr Showy Banksia und ganzjährig Royal Hakea.
    🔗 Esperance Wildflower Trail
    🔗 Esperance Wildflowers Blog

Kuriosa

In Australien gibt es einige Seen deren Wasser sich durch mikroskopisch kleine Algen, die Beta-Carotin produzieren rosa färben. Eine der bekanntesten ist der nach der Farbe benannte „Pink Lake“ bei Esperance im australischen Südwesten. Ausgerechnet dieser See hat jedoch zur Enttäuschung vieler Touristen in den letzten Jahren deutlich an Färbung verloren. Der Pink-Ton verblasste durch Änderungen beim Wasserflusses und reduzierter Verdunstung in Folge der Einstellung der Salzgewinnung im Jahr 2007. Seitdem schimmert der See eher wenig spektakulär bläulich. Ältere Bilder, die in den sozialen Medien über den Pink Lake verbreitet wurden, führen immer wieder zu Enttäuschung bei Reisenden vor Ort. Umweltwissenschaftler Tilo Massenbauer ging  2019 davon aus, das man die Färbung durch Erhöhung des Salzgehaltes im See wieder herstellen könne. Die Algen seien noch vorhanden nur würden sie aufgrund des niedrigeren Salzanteils im Wasser derzeit kein Beta-Carotin produzieren. Unter dem Pink Lake befinde sich in größerer Tiefe möglicherweise ein Reservoir von sehr salzhaltigem Wasser das man möglicherweise anzapfen und in den See einleiten könne. Bis Anfang 2020 wird diese Option untersucht und anschließend sollen die Kosten des Projekts ermittelt werden. Die Regionalverwaltung ist an einer Neueinfärbung interessiert unter anderem weil man sich mehr Touristen erhofft, die sich länger in der Region aufhalten sollen. Sprecher der Ureinwohner sehen die Färbung des Sees als kulturell bedeutsam, da sie die Inspiration für Geschichten aus der Traumzeit geliefert habe. Bei Esperance gibt es einen weiteren See mit rosaroter Färbung. Auf der Insel Middle Island liegt der Lake Hillier, der am besten bei einem Rundflug aus der Luft zu sehen ist.

Im Municipal Museum werden Teile der US-Weltraumstation Skylab ausgestellt die 1979 nahe Esperance auf den Erdboden aufprallten.

Aktivitäten

Wandern

  • Der Klassiker direkt bei Esperance ist der Great Ocean Way. Ihn kann man auch mit dem Fahrrad oder einem Kinderwagen / Jogger gut entdecken. Das ganze Jahr über eignen sich die Strände für Wanderungen. Nach den Angaben von Wissenschaftlern haben die Küsten in der Region um Esperance besonders helle, weiße Sände. An strahlenden Sonnentagen ergibt sich am Strand der gleiche Effekt wie auf einem Gletscher. Man sollte also nicht die Sonnenbrille vergessen. Der Sand am Strand von Lucky Bay ist sogar so feinkörnig, dass er beim Laufen quietscht.
  • Zwischen August und November lohnen auch besonders Spaziergänge im etwas abseits gelegenen Peak Charles Nationalparks. Zarte Wildblumenblüten stehen dann in eindrucksvollem Kontrast zu den massiven Granitfelsen.

Baden
Die Saison für Wassersport erstreckt sich primär von Dezember bis März. Die Unterwasserwelt ist artenreich.

Tauchen
In 42 Meter Tiefe liegt das Schiffwrack Sanko Harvest an dem sich eine beeindruckende Pflanzenwelt angesiedelt hat.

Zu den weiteren Angeboten zählen Strandsafaris mit Allradfahrzeugen, Abseiling und Sandboarding.

Quellen für weitere Informationen zur Region

🔗 Tourism Esperance
🔗 Regionale Tourismusorganisation – Australia’s Golden Outback
🔗 WA Parks and Wildlife Service – Esperance and South East Coast
🔗 Shire of Esperance

Weiterreise

Für Ihre Weiterreise aus der Region finden Sie Tipps bei unseren
🦘 Routen-Empfehlungen

Folgende Ziele werden u.a. in AUSTRALIEN-INFO vorgestellt:
🦘 Kalgoorlie
🦘 Albany / Denmark
🦘 Perth