Kings Canyon (Watarrka Nationalpark)

Er ist der kleine „Grand Canyon“ Australiens: Eine sehr spektakuläre Schlucht (über 100 m Höhe und 1 km Länge) mit farbenprächtigen Felswände in Gelb-, Grau- und Rottönen. Auf dem Boden des Canyons stehen große Fluss-Eukalypten im Trockental. Besonders eindrucksvoll ist ein Rundflug über den Canyon, der sich auch mit Flügen zum Uluru verbinden lässt.

Lage
Kings Canyon / Watarrka Nationalpark: 24° 15′ S, 131° 37′ O
🗺️ Orts-/Regionsdarstellung in Online-Karten

Lokalzeit aktuell
Zeitzone: GMT +9,5 Central Standard Time

Wetter aktuell

Klima
Halbwüsten-Binnenland-Klima, vergleichbar zu Alice Springs. Im Sommer tagsüber oft sehr heiß (z.T. > 45 °C), nachts häufig sehr warm (25 °C), einzelne starke Niederschläge (meist mit Gewittern), die kurzzeitig die ansonsten trockenen Wüstenflüsse füllen. Im Winter seltene Niederschläge, sehr trocken. Nach den seltenen starken Regenfällen (insbesondere möglich zwischen Dezember und März) können Straßen unpassierbar sein.

Einwohner
ca. 100 (2020)

Geschichte
Das Kings Canyon Resort wurde Ende der 80er Jahre als Ferienort zur Erschließung des Nationalparks mit Hotel, Campground, Unterkunft für Backpacker und ein paar Häusern gebaut.

Unsere Empfehlung

Einen halben Tag sollten Sie für den Kings Canyon idealerweise Zeit zur Besichtigung haben. Morgens und abends gibt es im Canyon die besten Möglichkeiten zur Tierbeobachtung. Die 4-stündige Wanderung um den Kings Canyon zum Garden Eden sollten Sie nicht verpassen.

Anreise

Flughafen
international: Adelaide und Darwin; regional: Kings Canyon (Flughafen-Kürzel: KBJ)

Straßen
Alice Springs liegt am Stuart Highway (Nr. 87), Entfernungen – jeweils auf direktem Weg
🗺️ Alice Springs: 469 km – über den Stuart und Lasseter Highway, anschließend weiter über den Luritja Highway auf die Ernest Giles Road. Die Luritja Road (Verbindung Lasseter Highway-Ernest Giles Road) ist geteert.
🗺️ Alice Springs: direkt 324 km
Die direkte Zufahrt auf die Ernest Giles Road sollte nur von Allradfahrzeugen genutzt werden. Die Straße ist zwischen dem Abzweig Stuart Highway und Kreuzung zu Ayers Rock auf ca. 100 km ungeteert. Diese direktere Stecke ist bei zweiradgetriebenen Mietfahrzeugen meist vom Versicherungsschutz ausgeschlossen.
Weitere Alternative: Larapinta Drive und weiter über die Mereenie Loop Road. [Die Straße führt über Aborigine-Land. Durchfahrtsgenehmigungen werden für 5 AUD  vom Land Council in Alice Springs erteilt; Strecke auf ca. 200 km ungeteert.]
Für Mietfahrzeuge verboten: Fahrt vom Palm Valley durch die Finke Gorge. Auf älteren Landkarten noch als Track eingezeichnet. Von einer Durchfahrung ist abzuraten!

🗺️ Yulara: 297 km
🔗 Aktueller Straßenverkehrsbericht (Northern Territory Government)

Sehenswertes

Fauna
Die kühle, geschützte Schlucht ist ein herausragendes Beispiel für viele Gebirgseinschnitte dieser Art in Zentralaustralien. Der ständige Trinkwasservorrat lockt insbesondere in der sehr trockenen Winterzeit von April bis Oktober Tiere von weither. Diverse nomadisierende Vogelarten, wie Wellensittiche, Zebrafinken, Diamanttäubchen und Kingfisher; Morgens und abends gute Beobachtungschancen für Felsenkängurus.

Flora
Die Schlucht ist eines der wichtigsten botanischen Gebiete des Roten Zentrums. Zirka 600 Pflanzenarten, darunter viele Reliktpflanzen aus Urzeiten der ehemals feuchttropischen Vegetation haben sich hier erhalten. Auf der Talsohle des Canyons stehen fotogene, uralte Palmfarne. An der Luritja Road finden sich Wüsteneichen in verschiedenen Altersstadien. Rund um die Reception Area des Resorts finden sich viele typische Pflanzen Zentralaustraliens, wie die Sturts Pea, die Staatsblume von South Australia und die Sturts Desert Rose, die Staatsblume des Northern Territory. Aufgrund der künstlichen Bewässerung sind sie fast immer in Blüte zu sehen.

Aktivitäten

Wandern

  • Der Kings Canyon Track (8 km O) führt zur Palmenoase „Valley of Eden“ durch ausgefallene Sandsteinformen, die an die Bungle Bungles in Westaustralien erinnern. Eine Vielzahl von Fotomotiven erwartet die Wanderer. Der etwa 6km lange Rundwanderweg lässt sich bei strammem Marsch auch in rund 2 1/2 h bewältigen. So wäre die Wanderzeit in der Schweiz ausgeschildert – die Australier veranschlagen zwischen 3 1/2 h und 4 h was eine genussvolle Tour ermöglicht. Die gesamte Höhendifferenz beträgt 150 m, wobei ein Aufstieg von 100 Höhenmetern gleich zu Beginn absolviert wird. Für die Strecke empfehlen sich feste Wanderschuhe. Die Wanderung wird nach unserer Meinung in vielen Reiseführern als zu schwer dargestellt. De facto ist sie nach mitteleuropäischen Maßstäben nicht kompliziert. Wer in deutschen Mittelgebirgen hin und wieder wandert und eine durchschnittliche Kondition hat, wird die Wanderung als nicht zu anstrengend empfinden. Der Aufstieg lässt sich mit einem Anstieg in den bayrisch-österreichischen Alpen über 100 m vergleichen. Wer sich das zutraut, wird auch am Kings Canyon keine Probleme haben. Nach Meinung der Redaktion ist sie sogar abwechslungsreicher als die Wanderung durch das „Valley of the Winds“ an den Olgas – wer also zeitlich beschränkt ist, sollte unserer Meinung nach eher am Kings Canyon eine lange Wanderung einlegen.
  • Der Kings Creek Walk führt am Talgrund durchs Flussbett unter riesigen Eukalyptusbäumen entlang. (ca. 1 h hin/zur.; Wegbeschaffenheit: teilweise Bachbett)
  • Von Aboriginals geführte Wanderungen durch den Kings Canyon bieten zusätzlich eine Einführung in den Alltag der Ureinwohner dieser Region.
  • Außerdem werden auch Touren angeboten, die andere sehr sehenswerte Regionen im Nationalpark außerhalb des Canyons erschließen.

Passen Sie Ihre Wander-Zeiten dem Wetter an: Im Winter sind Nachtfröste möglich, im Sommer sollten Sie die extreme Tageshitze meiden. Beispiel: Im Januar/Februar liegen die Temperaturen zu Sonnenaufgang gegen 6.30 h bei noch angenehmen 20/22°C. Gegen 10/11 Uhr wird die 30°C-Marke häufig überschritten. Achten Sie auf jeden Fall darauf gegen die Dehydrierung genügend Wasser mitzuführen. Ganzjährig haben Sie mit starker Sonneneinstrahlung zu rechnen. Es empfiehlt sich aufgrund des rauen Gesteins auch gutes Schuhwerk. Ein 62-jähriger deutscher Urlauber brach im Februar 2003 zusammen und verstarb, als er bei sengender Hitze die Tour unternahm. Trotz sofortiger Erste-Hilfe-Maßnahmen konnte er nicht mehr gerettet werden. Die Tageshöchstwerte lagen um 40°C. Zuvor war  im Januar 2003 eine über 60-jährige Britin beim Wandern auf derselben Strecke gestorben. (Wir berichteten im Newsletter)

Quellen für weitere Informationen zur Region

🔗 Tourism Central Australia
🔗 Watarrka National Park
🔗 Land Council: Antrag für Land Permits (für Individualreisende)

Weiterreise

Für Ihre Weiterreise finden Sie Tipps bei unseren
🦘 Routen-Empfehlungen

Folgende Ziele werden u.a. in AUSTRALIEN-INFO vorgestellt:
🦘 Alice Springs
🦘 Yulara mit Uluru (Ayers Rock) und Kata Tjuta (Olgas)