Port Lincoln – Eyre Peninsula

Seelöwen, Delfine, Thunfische, Blau-, Grind- und Buckelwale sowie weiße Haie: Die Eyre Peninsula bietet eine außergewöhnliche Artenvielfalt: Nirgendwo sonst tummeln sich so viele „Meeresriesen“ gleichzeitig. Besonders außergewöhnlich ist es mit einem Schwarm Südlicher Blauflossenthunfische zu schwimmen und die faszinierende Schnelligkeit dieser Tiere zu spüren. Auf der Halbinsel leben rund 150 Vogelarten. Port Lincoln, das auch über Flugverbindungen nach Adelaide verfügt, ist eine ausgesprochen australische Urlaubsdestination. Europäer verirren sich nur selten in diesen angenehmen, recht stattlichen und doch fußläufig gut erschlossenen Ort. Port Lincoln liegt nahezu so abseits wie eine Insel, es bietet aber dem Reisenden auf kleinem Raum eine Vielzahl an Attraktionen und Sehenswürdigkeiten.

Die Küste ist abwechslungsreich Küste mit steilen Klippen und einsamen Sandstränden. Es lohnt sich entlang der Küste des Lincoln Nationalparks zu fahren. Hier leben seltene Weißbauchseeadler, Fischadler und Seebären im Memory Cove Naturschutzgebiet.

Im Landesinneren begeistert die schroffe, vulkanisch geprägte Landschaft der Gawler Ranges. In diesem Gebirgszug der bis 457 m.ü.M. hinauf ragt leben 126 Vogelarten, 18 Säugetierarten, sowie 33 Reptilienarten und 3 Lurche. Groß ist die Vielfalt bei den Kängurus: Typisch für die Gawler Ranges sind das Rote Riesenkänguru, das Graue Riesenkänguru, das Gelbfuß-Felskänguru sowie Bergkängurus. Auch Wombats, Bilchbeutler (Bilibies), Beutel- und Hüpfmäuse leben im Nationalpark. Unter den Vögeln sind unter anderem Thermometerhuhn, Emu, Keilschwanzadler und Inka-Kakadu bemerkenswert.

Der Park begeistert mit seinen vielfältigen Motiven das Fotografenherz. Die riesige strahlend weiße Salzpfanne des Lake Gairdner (viertgrößter Salzsee Australiens) liegt einer rostroten Outback-Landschaft, die meist von einem blauen Himmel gekrönt wird. Neben dem großen Salzsee gibt es noch spektakuläre Basaltsäulen in Form von eckigen Orgelpfeifen („Organ Pipes“ aus Rhyolite an den Kolay Mirica Falls) zu sehen. Im Süden des Parks gibt es auch noch einige Sanddünen. Die meist klare, trockene Luft bietet ideale Voraussetzungen um nachts die Sterne zu beobachten. Der Lake Gairdner ist sowohl beliebt für Filmaufnahmen (er hat auch schon den Lake Eyre „gedoubelt“) und für Versuche Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen. Zufahrten zum Park findet man bei Minnipa, Wudinna und Kimba. Im Park gibt es auch Möglichkeiten zum Buschcamping.

Tipp: Am besten erkundigt man den kaum erschlossenen und wenig besuchten Gawler Ranges Nationalpark mit einer geführten Tour und übernachtet in einem Camp.

Lage
Port Lincoln: 34°43’56″S 135°51’31″E
🗺️ Orts-/Regionsdarstellung in Online-Karten
🔗 Website der Regionalentwicklung: Karten der Eyre Halbinsel zu Download>

Lokalzeit aktuell
Zeitzone: australischer Winter: GMT +9,5, Central Standard Time (CST); australischer Sommer: GMT +10,5, Central Daylight Saving Time (CDST)

Wetter aktuell
Quelle: meteoblue

Klima

  • Sommer gewöhnlich warm und heiß
  • Milde Winter – zwischen Juni und September, in denen übers Jahr gesehen auch der meiste Regen fällt.

Einwohner
16.418 (2019)

Geschichte
Als Siedlung 1836 gegründet, zeitgleich mit Adelaide. Ursprüngliche Pläne den Hafen zur Hauptstadt zu machen wurden aufgrund der relativ geringen Frischwasservorräte auf der Halbinsel aufgegeben. Entdeckt wurde die Boston Bay von Matthew Flinders am 26. Februar 1802.

Impressionen

Die Eyre Halbinsel und das Hinterland ist voller begeisternder Eindrücke.

Die nachfolgende Galerie wird präsentiert mit freundlicher Unterstützung von der South Australian Tourism Commission.

Eyre Peninsula: Eyre Highway; Klicken Sie auf das Bild um eine vergrößerte Ansicht sehen zu können. Copyright Bild: South Australian Tourism Commission
Eyre Peninsula: Eyre Highway
Eyre Peninsula - Gawler Ranges - Organ Pipes; Klicken Sie auf das Bild um eine vergrößerte Ansicht sehen zu können. Copyright Bild: South Australian Tourism Commission
Eyre Peninsula: Gawler Ranges – Organ Pipes
Eyre Peninsula - Gawler Ranges - Organ Pipes; Klicken Sie auf das Bild um eine vergrößerte Ansicht sehen zu können. Copyright Bild: South Australian Tourism Commission
Eyre Peninsula: Gawler Ranges – Organ Pipes
Eyre Halbinsel – Tauchen mit Haien; Klicken Sie auf das Bild um eine vergrößerte Ansicht sehen zu können. Copyright Bild: South Australian Tourism Commission
Eyre Halbinsel: Tauchen mit Haien
Eyre Halbinsel – Schwimmen mit Robben; Klicken Sie auf das Bild um eine vergrößerte Ansicht sehen zu können. Copyright Bild: South Australian Tourism Commission
Eyre Halbinsel: Schwimmen mit Robben
Eyre Peninsula - Lake Gairdner; Klicken Sie auf das Bild um eine vergrößerte Ansicht sehen zu können. Copyright Bild: South Australian Tourism Commission
Eyre Peninsula: Lake Gairdner
Eyre Peninsula - Lake Gairdner; Klicken Sie auf das Bild um eine vergrößerte Ansicht sehen zu können. Copyright Bild: South Australian Tourism Commission
Eyre Peninsula: Lake Gairdner
Eyre Peninsula - Gawler Ranges - Organ Pipes; Klicken Sie auf das Bild um eine vergrößerte Ansicht sehen zu können. Copyright Bild: South Australian Tourism Commission
Eyre Peninsula: Koala im Eukalyptenbaum auf der Mikkira Station<

Unsere Empfehlung

Individualreisende sollten möglichst mindestens zwei, besser drei Übernachtungen in der Region vorsehen. Organisierte Ausflüge auf die Eyre Halbinsel werden von Adelaide aus auch in Kombination mit Flügen nach Port Lincoln als Mehrtagesausflüge angeboten.

Auf der Eyre Halbinsel funktioniert Stand 2020 der Empfang von Mobilfunk nur eingeschränkt.

Anreise

Flughafen
regional: Port Lincoln (PLO), international: Adelaide (Luftweg 230 km SW)

Straßen
In Port Lincoln kommt man nicht einfach mal so aus Versehen vorbei. Je nach Route liegt die Stadt zwischen 360 und 420 km südlich von Port Augusta, und die Orte dazwischen sind zum Teil so klein, dass man sie erst bemerkt, wenn man schon wieder draußen ist.
🗺️ Adelaide: 648 km
Eine alternative Anreisemöglichkeit von Adelaide zum reinen Landweg über Port Augusta ist mit der Fähre „Sea SA“ von Wallaro nach Lucky Bay möglich. Damit spart man 250 km Autofahrt. Preisbeispiel für PKW plus 2 Personen 212 AUD (Stand: Januar 2021).
🗺️ Adelaide – via Fähre von Lucky Bay nach Wallaro: 396 km
🔗 Sea SA

Es empfiehlt sich auf die Halbinsel mit einem Fahrzeug mit Allradantrieb zu reisen: Einige der reizvollsten landschaftlichen Gebiete und der besten Stellen zur Tierbeobachtung sind nur auf steinigen Tracks erreichbar, was nicht zuletzt auch einen Teil des Reizes dieser Outback-Region ausmacht.

Mietfahrzeuge mit Zweiradantrieb sind auf ungeteerten Straßen nahezu ausnahmslos nicht versichert.
🔗 Traffic SA: Straßenverkehrsbericht für South Australia

Sehenswertes

Fauna
In den Nationalparks findet man keine Koalas. Um sie zu treffen, muss man zu einem Campingplatz im Süden auf dem Gelände der Mikkira Station fahren. Hier leben auf den Eukalyptus-Bäumen mehrere Exemplare, und da die Bäume an dieser Stelle eher klein sind, kann man sich den Koalas fast auf Augenhöhe nähern.
🔗 Mikkira Station

Veranstaltungen
Am letzten Januar-Wochenende findet in Port Lincoln in Südaustralien das traditionelle Fest rund um den Thunfisch statt. Höhepunkt: Der Weitwurf von zirka acht Kilo schweren Thunfischen mit Weiten über 30 Metern. Politisch korrekt ist das Fischwerfen sicherlich nicht gerade… Wir sind mal gespannt ab wann hier Plastikfische eingesetzt werden.
🔗 Tunarama

Aktivitäten

Schwimmen

  • … mit Thunfischen in Port Lincoln: Abenteuerlustige können auf Tuchfühlung mit dem Blauflossenthunfisch gehen. Bei „Swim with tuna“ kann man mit den bis zu 2,5 Meter großen Fischen ins Wasser steigen und sie hautnah erleben. Mit dem Boot geht es zunächst von der Boston Bay 15 Minuten hinaus aufs Meer zu einer Thunfisch Farm. Nach einer kurzen Einführung heißt es dann für alle Mutigen ab ins Wasser. Hier können die rasend-schnellen Fische, die Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h erreichen, beobachtet und sogar mit der Hand gefüttert werden. Wer lieber ein klein wenig Distanz wahren möchte, kann die Tiere auch durch die riesigen Fenster der Unterwasser-Station beobachten. Nebenbei erfährt man außerdem jede Menge Wissenswertes über die Tiere und die Thunfischindustrie. Im Anschluss gibt es für jeden Teilnehmer köstliche Sashimi. Die Tour dauert ca. zwei Stunden.
    🔗 Adventure Bay Charters
  • … neben dem weißen Hai vor der Küste von Port Lincoln: Käfigtauchen mit dem großen weißen Hai. Um die Tiere nicht in Küstennähe zu locken, führt die Tagestour zunächst einmal 2,5 Stunden hinaus aufs offene Meer. Erst dort wird schließlich der Käfig zu Wasser gelassen und das Abenteuer kann beginnen. Ca. 45 Minuten dauert der Tauchgang mit dem weißen Hai pro Person. Sollte sich der weiße Hai jedoch ausnahmsweise einmal nicht blicken lassen, gibt’s sogar die Hälfte des Preises zurück. Für diejenigen, die lieber trocken bleiben, aber auf die Begegnung mit dem weißen Hai nicht verzichten möchten, gibt es jetzt die Möglichkeit als Zuschauer mitzufahren. Adventure Bay Charters lockt die Haie übrigens nicht mit Blut an: „Unsere Haie lieben Musik, und sie kommen besonders gerne, wenn wir AC/DC spielen.“ sagt der Besitzer des Tourunternehmens Matt.
  • … mit Seelöwen in Baird Bay: In der kleinen Bucht der Eyre Halbinsel, startet die Baird Bay Ocean Eco Experience, deren Höhepunkt das Schwimmen mit Seelöwen ist. Mit etwas Glück erwartet die Teilnehmer jedoch bereits auf dem Weg zur Seelöwenkolonie ein Schwimmerlebnis mit einer anderen beliebten Spezies: Delfinen. Nach einem kurzen Bad inmitten der eleganten Meerestiere geht es schließlich weiter, denn die Seelöwen warten schon in einer Lagune vor Jones Island. Bei der Kolonie angekommen, geht es dann gleich ins Wasser. Ohne Scheu werden die Schnorchler gleich von den Seelöwen begrüßt und zum Spielen animiert. Tour-Guide Alan Payne hat seit 1994 eine vertraute Beziehung zu der wild lebenden Kolonie aufgebaut – ein Umstand, der diese hautnahe Begegnung erst möglich macht. Die Tour dauert ca. drei Stunden, die Tour hat von Juni bis August eventuell Winterpause, bitte vorher informieren.
    🔗 Baird Bay Ocean Eco Experience

Wandern
Der Coffins Bay National Park und der Lincoln National Park verfügen über schöne Strände und unterschiedlich anspruchsvolle Wanderwege, auf denen man zahlreichen Tieren begegnen kann.

Kulinarisches

  • Thunfisch: Port Lincoln ist einer der wichtigsten Orte bei der Erzeugung von Thunfischen. Hierbei werden Thunfische nicht mehr einfach so im Meer gefangen, sondern sie werden nach dem Fang in Thunfischfarmen aufgezüchtet. Der Thunfisch wird auch roh als Sushi vor Ort angeboten.
  • Austern: In Coffins Bay, im Süden der Eyre Peninsula, hervorragende Austern gezüchtet. Groß, ausgewogen, voll im Geschmack, gleich ob als Naturaustern oder zubereitet nach amerikanischer oder japanischer Art (letztere mit Wasabi) – ein purer Genuss. Austern findet man auch in Port Lincoln, z. B. bei Del Giorno’s an der Hafenpromenade (dort auch gutes Frühstück).
    🔗 Coffin Bay Oyster Fam
  • Wein: Drei Weingüter bieten durchaus akzeptable Produkten zu noch bezahlbaren Preisen. Wir empfehlen die Weine der Boston Bay Winery, nicht weil ihre Weine besser wären, sondern weil sich ihr farbiger Thunfisch auf dem Etikett hervorragend macht und ihre Weine gut sind.
    🔗 Boston Bay Winery

🔗 Port Lincoln Visitor Information Centre
🔗 City of Port Lincoln
🔗 District Council of Lower Eyre Penisula
🔗 Port Lincoln Lokalzeitung
🔗 Wikipedia (EN): Port Lincoln
🔗 Coffin Bay Tourist Association
🔗 Nationalpark-Verwaltung: Coffin Bay National Park
🔗 Nationalpark-Verwaltung: Lincoln Nationalpark
🔗 Nationalpark-Verwaltung: Gawler Ranges Nationalpark
🔗 Wudinna District Council
🔗 Website der Behörde zur regionalen Entwicklung der Eyre Halbinsel

Weiterreise

Für Ihre Weiterreise finden Sie Tipps bei unseren
🦘 Routen-Empfehlungen

Folgende Ziele werden u.a. in AUSTRALIEN-INFO vorgestellt:
🦘 Flinders Ranges
🦘 Barossa
🦘 Coober Pedy