Fraser Island & Fraser Coast

Hauptattraktion der Region ist K’gari (Fraser Island) – die größte Sandinsel der Welt. Während die meisten Reisenden bei einer Sandinsel eigentlich so eine Art „Sahara im Wasser“ mit vielen Dünen erwarten oder eine vergleichsweise flache Sandbank so überrascht Fraser Island durch sattes Grün. Wenn man über die Insel fliegt, fällt insbesondere im Norden der faszinierende Regenwald ins Auge. Die Ostküste wird von einem über 100 km langen Sandstrand gebildet. Davor liegen über 50 Schiffswracks. Drei beliebte Badeseen liegen auf K’gari (Fraser Island): Lake Wabby, Lake McKenzie und Lake Garawongera. Der Lake Wabby ist auf der einen Seite von Eukalyptus gesäumt, auf der anderen von meterhohen Wanderdünen, durch deren Vordringen er zu verlanden droht. Besonders attraktiv ist der Lake McKenzie: Klares weiches Süßwasser, tolle Lage, beste Strände.

Das Inselinnere ist ein atemberaubendes Naturparadies mit wildromantischen Bachläufen: Dichte Mangrovenwälder wechseln sich ab mit geheimnisvollen Sümpfen und farbenprächtigen Wildblumenebenen. K’gari (Fraser Island) besitzt bis zu 244 Meter hohe, windgepeitschte Dünen und endlose Wälder mit Farnen und riesigen Bäumen. Die Insel war früher ein willkommener Holzlieferant. Die wasserabweisenden Satinay-Pinien wurden u.a. beim Bau des Suez-Kanals verwendet. Seit 1991 werden keine Bäume mehr gefällt und aus den Wäldern wird ein immer interessanter werdener Urwald.

K’gari (Fraser Island) beherbergt die größte Vielfalt an Vögeln in Queensland – zirka 350 Arten sind dort zuhause. Bekannt ist die Insel auch als eines der letzten Rückzugsgebiete der Dingos, der ursprünglichen Form der australischen Wildhunde. Von August bis Oktober sind in der Bucht von Hervey Bay regelmäßig Buckel- und Pottwale zu sehen. Zwischen 4000 und 5000 dieser beeindruckenden Tiere machen in den seichten Gewässern der Schnabeltier-Bucht („Platypus Bay“) Zwischenstation auf ihrem Migrationspfad entlang der Ostküste. Walexperten kennen nur noch einen vergleichbaren Rastplatz, wo ähnlich viele Wale eine längere Zwischenstation auf einer Migrationsroute machen: Auf Hawaii.

Das Hinterland der Fraser Coast ist von welligen Hügeln geprägt.

Im Oktober 2020 brannte es auf der Hälfte der Insel, vor allem im Norden. Die Häuser des Ortes Happy Valley an Ostküste konnten knapp gerettet werden konnten. Nicht betroffen von den Bränden waren die unmittelbare Umgebung des Kingfisher Bay Resort and Village sowie Beauty Spots wie der Lake Mc Kenzie.

Lokalzeit aktuell
Zeitzone ganzjährig: GMT +10, Eastern Standard Time

Aktuelles Wetter
Quelle: meteoblue

Klima
Gemäßigte – mit vier ausgeprägten Jahreszeiten, Niederschläge gleichmäßig verteilt; Sommer: mild; Winter: kühl mit kalten Nächten.
Durchschnittliche Temperaturen für Luft (Minimum – Maximum) und Wasser

  • Januar: 20 – 29 °C; Wasser: 27 °C
  • Juli: 13 – 21 °C; Wasser 22 °C

Für viele Besucher ist es überraschend zu hören wieviel Frischwasservorräte K’gari (Fraser Island) besitzt. Die Oberflächenspannung zwischen den Sandkörnchen sorgt dafür das das Regenwasser im Sand gebunden wird. An der Küste fallen jährlich etwa 1000 mm Niederschlag, im Inneren der Insel bis zu 2000 mm wie beispielsweise im Bereich der Central Station. Bis 1960 war hier tatsächlich ein Bahnhof zur Verladung gefällter Bäume. Von diesem Bereich aus kann man durch das Pile Valley wandern (in eine Richtung ca. 2 km) und sieht dort noch einige bis zu 60m hohe Baumriesen.

Einwohner
52.806 (2016) im Verwaltungsbezirk Hervey Bay

Unsere Empfehlung

Interessant ist K’gari (Fraser Island) für die Planung von Australien-Reisen insbesondere weil die Insel ganzjährig als Reiseziel geeignet ist. Während das Reisevergnügen im tropischen Norden von Queensland im australischen Sommer durch starke Niederschläge und Wirbelstürmen beeinträchtigt sein kann, kennt man diese Probleme auf K’gari (Fraser Island) so gut wie gar nicht. Die Grenze zu den Tropen mit ihrer Regenzeit, der Wendekreis des Steinbocks, liegt einige hundert Kilometer nördlich. So eignet sich K’gari (Fraser Island) auch sehr gut als Erholungsaufenthalt am Ende einer Australien-Reise im Sommer (Januar bis März), während weiter nördlich der Himmel oft eingetrübt ist. K’gari (Fraser Island) punktet auch im australischen Winter: Wenn das Wasser an den meisten Stränden in Victoria oder New South Wales kaum zum Baden einlädt, ist es hier oft selbst im Hochwinter (Juli) immer noch 20 Grad warm. Sehr angenehm ist K’gari (Fraser Island) auch im Frühling und Herbst zu besuchen. Unter Vogelfreunden ist die alljährlich im Mai stattfindende „Bird Week“ sehr beliebt.

Wie lange sollte man auf K’gari (Fraser Island) bleiben? Wir empfehlen drei bis vier Tage für alle die nicht nur ein paar Highlights abhaken wollen. Die Insel bietet auf vergleichsweise wenig Raum erstaunlich viele Erlebnisse: Man sollte die Ostküste entlang fahren, schwimmen gehen, in einem der sandigen lauwarmen Bachläufe im Regenwald barfuß spazieren, tags und nachts die Tierwelt beobachten, ein Schiffswrack besichtigen und möglichst auch über die Insel fliegen. Erschwingliche Rundflüge werden vom Oststrand aus angeboten mit Start und Landung am Strand.

Die Ostküste eignet sich für Fahrten mit einem Mietfahrzeug sofern man etwas Allrad-Erfahrung hat. Wer auf K’gari (Fraser Island) unterwegs ist, versteht warum zahlreiche Vermieter selbst von Allradfahrzeugen Fahrten auf der Insel ausdrücklich vom Versicherungsschutz ausschließen: Die Straßen im Inselinneren sind zum Teil höchst abenteuerlich. Wer kein wirklich geübter und erfahrener Autofahrer ist, sollte sich hier lieber nicht selbst ans Steuer – sonst wird es womöglich teuer. Es empfehlen sich also auch für eingefleischte Selbstfahrer durchaus alternativ Touren per Bus oder Fahrer.

Ein Tipp für Mietwagen-Reisende, die K’gari (Fraser Island) mit einbinden wollen: Anreise nach Sydney oder Brisbane, Transfer nach Hervey Bay und zur Insel und dann drei Nächte dort. Über zahlreiche Reiseveranstalter wird ein sogenanntes „Fraser Island Adventure Package“ auch im deutschsprachigen Raum angeboten. Nach dem Aufenthalt in K’gari (Fraser Island) ist es möglich direkt in Hervey Bay einen Mietwagen zu übernehmen und beispielsweise nach Norden losfahren. Alternativ ähnliches Verfahren für Abgabe eines PKWs in Hervey Bay falls die Insel am Ende einer Reise eingeplant werden soll. Da in Hervey Bay keine Depots von Campervermietern sind, gilt dieser Tipp nur für PKWs.

Wenn Sie weniger Zeit haben, wählen Sie aus unseren Tipps einfach Ihre persönlichen Favoriten. Organisierte Tagesausflüge auf Fraser Island werden u.a. von Hervey Bay angeboten.

Überblick

Die schönsten Ausblicke hat man von den hohen Sanddünen auf Fraser Island.

Anreise

Flughafen
regional: Maryborough (Flughafen-Kürzel: MBH) und Hervey Bay (Flughafen-Kürzel: HVB); international: Brisbane (Flughafen-Kürzel: BNE)

Straßen
Entfernungen von Harvey Bay – jeweils auf direktem Weg
🗺️ Brisbane 294 km (4 3/4 h)
🗺️ Cairns 1463 km (18 3/4 h)

Bahn
Nord: Cairns mit dem Queenslander, Süd: Brisbane mit dem Spirit of the Tropics

Nahverkehr

Fähre
Fahrzeug- und Passagierfähren:

  • von Westen: morgens/abends ab Hervey Bay (Urangan + Mary River)
  • von Süden: morgens/abends ab Inskip Point (Rainbow Beach)

Vorreservierung während Schulferien empfehlenswert.
🔗 Fährenfahrpläne

Straßen

Inlandtracks und Küstenstraßen auf Fraser Island sind ungeteert, meist Sandstraßen. Zweiradgetriebene Mietfahrzeuge sind i.d.R. auf diesen Straßen nicht versichert. An der Ostküste von Fraser Island ist ein breiter Strandstreifen gleichzeitig die Straße (max. 80 km/h). Die Prile sind teilweise während Flut nicht querbar. Informieren Sie sich unbedingt vor Abfahrt über die Zeiten von Ebbe und Flut. Wer mit dem eigenen (Miet-)Fahrzeug die Insel bereisen will, sollte einen „echten“, möglichst hoch liegenden Geländewagen mit Differential-Sperre wählen. Reine Sport Utillty Vehicles (SUVs) sind dort oft eher fehl am Platz. Gut ausgerüstet ist man mit speziellen Offroad-Reifen, Winde, Abschleppgurten und Sandblechen.

Insbesondere auf den sandigen Tracks im Binnenland (wie beispielsweise vom Kingfisher Resort zum Lake McKenzie) stoßen auch Fahrzeuge wie ein Toyota Landcruiser Prado aufgrund von schlechter Straßenzustände an ihre Grenzen. Die Route kann für diese Art von Fahrzeugen phasenweise kaum passierbar sein. Nach Beobachtung unserer Leser kommt es auf diesen Strecken immer wieder zu Achsbrüchen.

🦘 Tipps zum Reisen mit Allradfahrzeugen

Sehenswertes

Fauna

In der Bucht von Hervey Bay (30 km N Maryborough) sind regelmäßig Buckel- und Pottwale zu sehen. Die beste Beobachtungszeit ist von August bis Oktober. Diverse Whalewatching-Touren werden von Hervey Bay aus angeboten. Ab und zu gibt es spektakuläre Strandungen von Walen, die dann meist weltweite Schlagzeilen machen.

Auf Fraser Island ist eine vielfältige Tierwelt zuhause: u.a. Echidnas, Wallabies und rund 350 Vogelarten.

  • Brumbies sind eine Wildpferdeart, Nachfahren edler Araber, die für die indische Armee gezüchtet wurden und deren heutige Art sich so an die Sandinsel angepasst hat, dass sie auf Festland kaum überlebensfähig wäre.
  • Am Binnensee Lake Bowarrady sind zahme Schildkröten zuhause.
  • Auf der Insel leben auch rund 200 Dingos – australische Wildhunde. Am 30. April 2001 töteten sie einen 9jährigen Jungen und verletzten seinen 7jährigen Bruder. Die Tiere wurden anschließend gefangen und erschossen. Wildhüter verweisen darauf, dass die Dingos trotz ihres zuweilen sehr zutraulichen Verhaltens Wildtiere sind. Allerdings hätten sie sich mittlerweile daran gewöhnt durch Touristen gefüttert zu werden. Wenn Sie nichts zu fressen bekommen oderleichtsinnig gefüttert werden, reagieren sie zuweilen sehr aggressiv – besonders in Rudeln. Dingos sind etwa so groß wie Schäferhunde. Sie wurden nach Erkenntnissen von Wissenschaftlern vor rund 3500 bis 4000 Jahren entweder von den Aborigines, oder von Seeleuten aus Südostasien eingeführt. Schätzungsweise 200.000 bis 350.000 Tiere leben in kleinen Gruppen vor allem im unzugänglichen Landesinneren. In Australien hat die Dingo Attacke auch wieder an einen der aufwühlendsten Prozesse Australiens in den 80ern erinnert. Lindy Chamberlain wurde zuerst als Mörderin ihrer Tochter verurteilt und anschließend wieder freigelassen, nachdem sie angab, dass ihr Baby Azaria von einem Dingo getötet wurde.

Flora
Pflanzenliebhaber sollten sich vor allem auf Fraser Island konzentrieren. Dort finden Sie reichhaltige Baumbestände von subtropischem Regenwald, der im Inselinneren teilweise noch im Urwaldstadium ist. Bis 1991 wurde insbesondere der Südteil der Insel stark kommerziell genutzt – insbesondere dicke Kauri-Kiefern lieferten ideales Bauholz. Heute steht die Insel unter dem Nationalpark-Status.

  • Das Pile Yalley ist eines der schönsten Täler der Insel mit vielen seltenen Pflanzen.
  • Im Yidney Scrub auf Fraser Island stehen majestätische Kauris.

Historische Gebäude
Maryborough hat eine hübsch herausgeputzte Innenstadt mit vielen historischen Gebäuden aus der Blüte des Zuckerrohranbaus um die Jahrhundertwende. Empfehlenswert sind der Heritage Walk zu ca. 28 Gebäuden sowie der Heritage Drive mit ca. 80 Gebäuden.

Schiffswracks
An der Ostküste von Fraser Island liegt u.a. das stark angerostete Maheno Wreck direkt am Strand – ein Beispiel für rund 50 Havarien in diesem Gebiet. (Besichtigung auf eigene Faust).

Museum
In Torbanlea (25 km NW) macht das Pioneer Village & Mining Museum den Einblick in die Zeit der Siedler leicht.

Kulinarisches

In den nördlichen Regionen der Bunya Mountains liegt eine äußerst fruchtbare Agrarregion.

  • Zucker: Bei Maryborough liegt die Südgrenze des Zuckerrohranbaus. Einen eindrucksvollen Einblick in die Geschichte des Anbaus bietet das dortige Zuckermuseum.
  • Emus: Queenslands erste kommerzielle Emu-Farm liegt in Cherbourg (170 km SW Maryborough) innerhalb einer Aboriginal Community.
  • Erdnüsse: Um Kingaroy (224 km SW Maryborough) finden sich riesige Erdnuss-Plantagen.
  • Käse: Murgon (160 km SW Maryborough) besitzt eine berühmte Käserei.

Aktivitäten

Die Region bietet viele Plätze zum Schnorcheln, Tauchen, Wasser- und Jetski. Schöne Bademöglichkeiten auch am Festland, aber die Hauptattraktionen sind auf Fraser Island. Nicht nur die Wassersportler kommen im Gebiet der Fraser Coast voll auf Ihre Kosten.

Wandern
Fraser Island ist ein Wanderparadies. Allerdings kann das Wandern wegen des sandigen Untergrundes mitunter etwas beschwerlicher als erwartet sein. Für Strandwanderungen sollten Sie zuvor die Ebbe und Flut-Zeiten erfragen.

  • Walks: Dilli Village – Lake Boomanjin (7 km); Lake Boomanjin Rundweg (4 km), Lake Boomanjin – Lake Birrabeen (10 km), Lake Birrabeen – Central Station (5 km), Central Station – Lake Mac Kenzie (6 km), Lake Mac Kenzie – Lake Wabby (13 km), Ocean Lake Rundweg (12 km)
  • Der Fraser Island Great Walk führt auf 90 km vorbei an langen, weißen Stränden und Dünen, Mangrovensümpfen, ursprünglichen Frischwasserseen und durch subtropischen Regenwald.🔗 Fraser Island – Great Walk

Baden
Tiefblaue (Bade-)Seen im Inselinneren und große, weiße Sanddünen an den Seenrändern: Lake Boomanjin, Lake Birrabeen, Lake McKenzie, Lake Wabby. Zu den Überraschungen auf Fraser Island zählt beispielsweise, dass das Wasser des Lake McKenzie einen sauren pH-Wert hat. In ihm kann man, auch durch den Feinsandanteil im Wasser, beispielsweise Silberschmuck reinigen. Im Zusammenspiel mit dem recht feinen Sand kann man an dem See auch noch ein Peeling genießen und kommt so durchaus verjüngt wieder aus dem Wasser. Wundern Sie sich also nicht wenn im Lake McKenzie einige Australier ganz bewusst mit Schmuck untertauchen. Sie wissen was sie tun. Die Ostküste von Fraser Island: 100 km Sandstrand mit tollen Dünen in den Gebieten The Pinnacles, Eli Creek, Happy Valley, Rainbow Gorge. Hervey Bay (30 km N) am Festland bietet ebenfalls einen langen, feinsandigen Strand.

Reiten
Ausritte sind im Bergland von Mary River bei Maryborough sowie an einigen Strandabschnitten am Festland sehr reizvoll. Fraser Island ist größtenteils als Nationalpark geschützt, weshalb dort das Reiten nicht erlaubt ist.

Strandbuggy fahren
Dafür ist Fraser Island wie geschaffen. Mietmöglichkeiten in Hervey Bay.

Quellen für weitere Informationen zur Region

🔗 Fraser Coast Tourism and Events
🔗 Fraser Coast Regional Council
🔗 K’gari (Fraser Island) – Great Sandy National Park
🔗 Visit Sunshine Coast: Rainbow Beach

Weiterreise

Für Ihre Weiterreise finden Sie Tipps bei unseren
🦘Routen-Empfehlungen

Folgende Regionen werden u.a. in AUSTRALIEN-INFO vorgestellt:
🦘 Bundaberg
🦘 Sunshine Coast (Noosa)
🦘 Brisbane