Reisen mit Allradantrieb (4WD) in Australien

Warum Allrad?

In Australien hat man mit einem Geländewagen wesentlich vielfältigere Möglichkeiten das Land zu entdecken als mit einem normalen PKW.

Bei Mietfahrzeugen ist zu beachten, dass zweiradgetriebene Fahrzeuge ohnehin meist nicht abseits geeteerter Strasse genutzt werden dürfen. Während im mitteleuropäischen Stadtverkehr manch ein Geländewagen schlichtweg lächerlich wirkt, stellt man für einige Ziele in Australien rasch den echten Bedarf für einen Geländewagen fest. Vor der Anmietung eines Fahrzeuges sollten Sie also unbedingt die Reiseroute prüfen, ob die geplanten Ziele ein Allrad-Fahrzeug erfordern.

Übersicht über Ziele und Tracks, die bei Mietfahrzeugen Allradantrieb erfordern

Dafür wartet aber auch das Australien-Erlebnis, das von vielen Reisenden als besonders einprägsam geschilder wird: die endlose Weiten des Outbacks, faszinierende Landschaften, und ein häufigein tiefblauer Himmel. Während der Trockenzeit ist die Luftfeuchtigkeit im Landesinneren oft gering – ideale Voraussetzungen für einen atemberaubenden Sternenhimmel. Es gibt also viele – gute – Gründe sich in Australien auf den Antrieb von vier Rädern zu verlassen. Gut vorbereitet macht eine solche Reise noch mehr Spaß.

Routen

Schwierigkeitsgrad(e)

Die Einstufung einer Route ist im vorhinein nur eingeschränkt möglich, da die tatsächlich anzutreffenden Routenverhältnisse den Einflüssen der Witterung, Wartung und durch die Beanspruchung durch andere Fahrzeuge unterliegen. Außerdem sind derartige Aussagen schon deshalb sehr subjektiv weil sie immer vom Erfahrungshorizont dessen abhängen, der eine Einschätzung trifft. Eine grobe Gliederung ist aber durchaus möglich.

Tourtyp Streckenbeispiele (angebene Monate sind die besten Reisezeiten)
Einsteiger
Fortgeschrittene
  • in Nordqueensland die Küstenstrecke von Cape Tribulation nach Cooktown,
  • im Kakadu Nationalpark – um hier z B zu dem Jim Jim Falls zu gelangen.
  • die bekannten Tracks – wie z.B. die Gibb River Road ca. 660 km (Mai – Okt), Tanami ca. 1034 km (Apr – Okt), Birdsville ca. 514 km (Apr – Nov) – alte Viehtriebroute
Experten
  • Simpson Desert
  • Cape York 952 km (Jun – Nov)
  • Canning Stock Route ca. 1750 km (Jun – Aug) – entlang alter Viehtriebstrecke durch Wüstenlandschaft; nur im Konvoi

In der Simpson Desert sind manche Tracks in sehr schlechtem Zustand. Tiefe Scallops erschweren die Situation. Außerdem sind dort leider viele unbedachte Fahrer unterwegs, die keinen Funk haben und man trifft dann auf der Düne zusammen. Reisende berichten von Fahrzeugen mit gebrochener Kardanwelle, defekten Airbags, Stoßdämpfer, Reifen etc.

Fahrzeuge und Unterkunft

Fahrzeugtypen

Die kleineren Allradfahrzeuge – z.B ein Toyota RAV – sind ausreichend für kurze Wegstrecken, die vorstehend als „Einsteiger“-Routen gelistet sind. Für die bekannten Tracks, die als „Fortgeschrittenen-Routen“ eingestuft sind muss es schon ein wirklich robustes, etwas „kernigeres“ Fahrzeug sein – ein Toyota Landcruiser oder ein Nissan Patrol.

Anbieter

Es gibt nicht den empfehlenswerten Anbieter / Vermieter schlechthin. Die Vermieter kalkulieren unterschiedlich nach Fahrzeugflotte und Jahreszeit. Gerade für die Anmietung von Allradfahrzeugen empfiehlt sich der Kontakt mit Spezialisten. Im deutschsprachigen Raum werden immer wieder „echte australische Allradfahrzeuge“ Es lohnt sich sich bereits in Europa über das Fahrzeug im Einzelnen beraten zu lassen.

Unterkunft

Auf einigen Tracks können Übernachtungen in Safari Camps, Outback Stations oder Hotels / Motels vorgebucht werden. Beispiele:

  • Gibb River Road
  • Kulumbaru Road – zum Mitchell Plateau in den Kimberleys
  • Cape Leveque – nördlich von Broome
  • Cape York Track

Die anderen Strecken sind klassische Routen für geländegängige Wohnmobile („Bushcamper“) oder die Kombination voll Allradfahrzeug und Zelt.

Planung

Beste Reisezeiten

Hinweise auf die geeignete Reisezeit finden Sie in der Übersicht nach
🦘 Übersicht nach Regionen
🦘 Beschreibungen der Routen

Etappen

  • Tagesetappen von 250 – 300km sind ausreichend, beachten Sie das die Straßenbeschaffenheit und die daraus resultierenden Fahrzeit sehr unterschiedlich sein können.
  • Ihre Planung sollte sowohl Fahrten während der Mittagshitze wie auch in der Dämmerung und nachts (Gefahr von Wildwechsel) ausschließen.

Ausrüstung

Ausrüstungsliste Stufe 1

– Einsteigertouren (siehe Einstufung weiter oben)
über einfache und viel befahrene Pisten (z.B. Oodnadatta Track, Mereenie Loop):

  • Aktuelle Straßenzustandsberichte checken, z.B. bei www.exploroz.com. Straßensperrungen auf jeden Fall beachten!
  • Dual Batteries (Zwei-Batterie-System; eine Hauptfahrzeugbatterie, eine für den Betrieb von Zusatzeinrichtungen wie z.B. 12-Volt-Engel-Kühlbox)
  • EPIRB (Notfallsignalsender)
  • Radkreuz
  • Wagenheber (Bottle Jack)
  • Unterlegplatte bzw. Unterlegholz für Wagenheber. Achtung, bei hoch gelegtem Fahrwerk auf ausreichenden Hubweg des Wagenhebers achten bzw. Reserve beim Unterlegholz einplanen!
  • Ggf. Bordwerkzeug zum Herunterlassen des Reserverades (Landcruiser 100 Series)
  • Je nach Strecke ist ein zweites Reserverad sehr sinnvoll, z.B. für die Kimberley-Region. Liefert der Vermieter keins, so kann man ein gebrauchtes kaufen und in eine Plane wickeln. Im Fahrzeug gut sichern!
  • Schaufel
  • Arbeitshandschuhe
  • Werkzeugsatz. Wird vermieterseitig kein Werkzeug gestellt, so kann man sich mit einem einfachen handlichen Werkzeugsatz z.B. vom Discounter oder aus dem Baumarkt behelfen.
  • Axt
  • Hammer
  • Luftdruckprüfer
  • Satz Sicherungen
  • Starthilfekabel
  • Feuerlöscher
  • Verbandkasten. ACHTUNG: In vielen Leihfahrzeugen ist KEIN Verbandkasten vorhanden. Entsprechend eigenes Verbandzeug (z.B. DIN-Verbandkissen) mitführen!
  • Das Verbandzeug um selbstklebende elastische Binden („Sporttape“) ergänzen. Diese elastischen Binden benötigt man zur Anwendung der Pressure Immobilisation Method im Falle eines Gifttierbisses. Verbandzeug auf Wanderungen mitführen!
  • Spanngurte, Gummistrapse für die Ladungssicherung. Ggf. ein Set im heimatlichen Baumarkt kaufen und mitführen.
  • Große Unterlegplane mit Schnur. Man liegt dann bei Reparaturen nicht direkt im Dreck und kann damit im Notfall auch einen Sonnenschutz improvisieren.
  • „Panzerband“ (Tape). Dieses stabile Textilklebeband ist ideal für Kleinreparaturen aller Art am Fahrzeug. Mindestens eine Rolle mitführen.
  • Kabelbinder in verschiedenen Größen
  • Draht. Als „Tüddeldraht“ für Kleinreparaturen bietet sich z.B. ein Drahtkleiderbügel an.
  • Motoröl zum Nachfüllen (1 Liter)
  • Dose mit WD 40
  • Stromverlängerungskabel, für den Anschluss an die 240-Volt-Versorgung auf dem Campground
  • Wasserschlauch und passendes Anschlussteil, für Nachfüllen des fahrzeugeigenen Wassertanks
  • Ggf. Solardusche
  • Kartenmaterial – siehe hierzu auch
  • Routenbeschreibungen ausdrucken, z.B. bei www.exploroz.com .
  • Wäscheleine und Klammern
  • LED-Kopfleuchten und Reservebatterien, gibt’s preiswert z.B. in Bundeswehr-Shops. Hier findet man auch allerhand nützliche Outdoorkleidung und weiteres Zubehör.
  • Schweisserhandschuhe. Ideale „Grillhandschuhe“ für das abendliche Lagerfeuer.
  • Vorschlag für persönliche Sicherheitsausrüstung, immer am Mann/an der Frau zu tragen: Bundeswehr-Verbandpäckchen groß (gibt’s im Bundeswehr-Shop oder bei eBay), Heftchen Streichhölzer (wasserdicht verpackt), 2 Stück selbstklebende Mullbinden (Sporttape) für Erste Hilfe bei Gifttierbiss (Pressure Immobilisation Method), eine Rettungsdecke (Folie), Trillerpfeife

Ausrüstungsliste Stufe 2

– Fortgeschrittenen-Routen – Touren über entlegene Tracks (siehe Einstufung weiter oben)

  • Kommunikation sicherstellen, z.B. über HF-Funkgerät oder durch Leihen eines Iridium Satellitentelefones. WICHTIG: Globalstar Satellitentelefone funktionieren zur Zeit entweder gar nicht oder nur sehr eingeschränkt. Iridium stellt die einzig wirklich zuverlässige Variante dar. Leihen möglich über Landwide Satellite Solutions – vertreten in Filialen diverser Fahrzeuganbieter – Details siehe Homepage
    🔗 Landwide Satellite Solutions
    Zusätzlich auf jeden Fall abmelden und anschließend wieder zurückmelden.
  • UHF-Handfunkgerät(e) für Kommunikation im Nahbereich. Vor allem auf unübersichtlichen Tracks zur Warnung des Gegenverkehrs erforderlich. Achtung, nur Handfunkgeräte mit australischer Zulassung verwenden!
  • Sandflagge, falls auf unübersichtlichen Tracks gefahren wird.
  • Schnorchel (hoch gelegte Luftansaugleitung, für Wasserdurchfahrten)
  • Zweites Reserverad
  • Mindestens zwei Ersatzreifenschläuche
  • Reifenersatzventile (falls eins beim Luftablassen verloren geht), dito Ventilkappen
  • Reifenflickzeug
  • Schlaucheisen („Tyre levers“)
  • Bead Breaker (z.B. Fabrikat Tyreplier)
  • Kompressor, 12 V, mit Anschlussklemmen für die Batterie und langer Pressluftleitung
  • Hilfsgerät zum Ablassen des Reifendrucks, z.B. Ezydeflate von ARB
  • Ggf. elektrische Winde
  • Bergegurt „Snatch’m Strap“
  • Schäkel
  • Ggf. Umlenkrolle
  • Baumgurt
  • High-Lift-Jack mit Bodenplatte
  • Bei sehr sandigem Gelände ggf. einen „Big Bag“ mitführen. Das ist ein großer Plastiksack zum Transportieren von Sand und ähnlichem. Kann man mit Sand voll schaufeln, dient dann als Ankerpunkt für die Winde, wenn kein anderer Ankerpunkt verfügbar sein sollte. Bekommt man im Tausch gegen ein paar Fläschchen Bier beim Baustoffhandel.
  • Erweitertes Werkzeug, z.B. verstellbarer Schraubenschlüssel, Gabel-/Ringschlüsselsatz, verschiedene Schraubendreher etc.
  • Kühlerschutznetz, falls über Tracks gefahren wird, die von Spinnifexgras überwuchert sind. Ohne Kühlerschutznetz können die Spinnifexsamen die Kühlerrippen zusetzen, was zur Motorüberhitzung führt.
  • Gartendruckspritze als Zusatzfeuerlöscher, falls über Tracks gefahren wird, die überwuchert sind. Unter dem Fahrzeug können sich trockene Pflanzenreste sammeln, die sich an heißen Stellen der Auspuffanlage entzünden können. Bei so einem Brand ist der mitgeführte kleine Pulver-Feuerlöscher meist wirkungslos, gut bewährt haben sich hingegen Gartendruckspritzen.
  • Ersatzteile, je nach geplanter Tour: Ersatzkeilriemen, Kühlerschläuche, Schlauchschellen, Radlagerreparatursatz, …
  • „Putty“ für Kühlerreparatur. Dabei handelt es sich um eine Tube mit Epoxyharz, das zum Schließen von Leckstellen dient.
  • Kühlerdichtmittel
  • Zeltreparaturset (Flickzeug, Tube Seamgrip)
  • Ersatzbetriebsflüssigkeiten: Zusätzliches Motoröl, Pöttchen mit Bremsflüssigkeit, Hydraulikflüssigkeit für die Servolenkung, destilliertes Wasser zum Nachfüllen der Batterien
  • Ggf. Traktionshilfen, z.B. sehr empfehlenswert bei einer Durchquerung der Simpson Desert. Sehr gut bewährt haben sich MaxTrax.
  • Erweitertes Kartenmaterial – z.B. Kartensatz „HEMA Desert Tracks“
  • GPS-Gerät, ggf. Listen mit Waypoints
  • Ersatzkanister für Wasser und Treibstoff
  • Erweiterte Reiseapotheke und Erste-Hilfe-Ausrüstung, speziell abgestimmt auf weitere Outbacktouren

Reiseapotheke

Erste-Hilfe-Ausrüstung/Reiseapotheke

– Vorschlag für Allrad-Touren
Erste-Hilfe-Ausrüstung

 

  • Verbandkissen nach DIN
  • Augenbinde, ins Verbandkissen
  • Mehrere Kältekompressen (bei Verstauchungen, zur Schmerzlinderung, Erste Hilfe nach Redback Spider Biss)
  • Mehrere Rettungsdecken
  • Nahtbesteck bzw. Wundnahtstreifen (ins Verbandkissen!)
  • Sporttape-Binden (selbstklebend) für Pressure Immobilisation Method bei Gifttierbiß, ins Verbandkissen
  • 1 SAM Splint
  • Zusätzliche Bundeswehr-Verbandpäckchen, für den Wanderrucksack und die Outdoorhosen

Reiseapotheke

  • Schmerzmittel, stark (z.B. Novalgin Tropfen)
  • Schmerzmittel, mittelstark (z.B. Ibuprofen 400)
  • Schmerztabletten für leichte bis mittlere Schmerzen, fiebersenkende Wirkung (Paracetamol 500 mg)
  • Ciprofloxacin 250 mg (Breitbandantibiotikum), 20 Tabletten
  • Tannacomp Tabletten gegen Magen-Darm-Erkrankungen
  • Loperamid Tabletten gegen akute Diarrhöen
  • Tabletten gegen Reisekrankheit (ins Handgepäck!)
  • MCP Tropfen
  • Dolo Dobendan oder Dobendan direkt Halstabletten
  • Hexoral Spray
  • Fenistil Gel
  • Betaisodona-Wundsalbe
  • Diclophenac Salbe
  • Acyclovir Salbe
  • Dexamytrex Kombipackung (Augentropfen und Augensalbe)
  • Ohrentropfen
  • Persönliche Medikamente, z.B. Blutdrucksenker
  • Pinzette
  • Fieberthermometer
  • Ggf. Blutdruckmeßgerät

Check vor dem Start

Vor dem allerersten Reiseantritt gilt es auch noch mal zu klären ob die Wartungsintervalle beachtet wurden. Ja? Gut, dann kanns fast losgehen. Vorher auf jeden Fall noch mal testen ob das Werkzeug was taugt: Vor der Abfahrt also das Werkzeug an sich und den Wagenheber sowie den Hi-lift Jack prüfen. Lassen Sie sich die Auflagepunkte erklären.

„Morgendlicher Check“

Check im Fahrzeug (hinten)

  • Schränke/Einbauten: Alles sicher und auslaufsicher verstaut?
  • Schwere Gegenstände ganz unten verstaut?
  • Lockere Schrauben an Schränken und/oder Kühlbox?
  • Kühlbox wieder eingeschaltet (nachts abschalten um Batterie zu schonen)?
  • Spülbecken geleert?

Rundgang ums Fahrzeug

  • Reifen kontrollieren. Beschädigungen? Reifendruck? Ggf. mit Reifendruckmeßgerät überprüfen
  • Scheiben. Beschädigungen? Kleine Dents sofort mit Reparaturklebeband sichern. Alle Schiebefenster zu (Staub!)? Scheiben sauber genug zum Fahren?
  • Gasflaschen überprüfen: Sicher geschlossen und gegen Öffnen durch Rütteln während der Fahrt gesichert?
  • Halterungen für Dachträger bzw. Dachlast bzw. Halterungen für Aufstelldach: Geschlossen und gesichert?
  • Scheinwerfer, Lampen: Irgendwelche losen Schrauben? Ggf. mit Tape sichern.
  • Sichtprüfung Stoßdämpfer, Federung. Stoßdämpfer trocken? Blattfedern in Ordnung?
  • Roo-Bar. Kräftig dran rütteln. Irgendwas lose?
  • Fahrzeug im Leerlauf ohne zu starten zwei Meter nach hinten rollen bzw. direkt unter das stehende Fahrzeug schauen. Irgendwelche verräterischen Lachen, Flecken oder Tropfen (Wasser, Öl, Getriebeöl)?

Motorraum

  • Batterie: Sichtprüfung. Pole gefettet? Pole mit Sicherungskappe gesichert? Wasserstand prüfen, ggf. mit destilliertem Wasser auffüllen (beide Batterien, Platten müssen gut mit Flüssigkeit bedeckt sein). Batteriehalterung prüfen. Fest? Wenn nicht, sofort nachziehen!
  • Ölstand prüfen. Fahrzeug muss hierfür einige Zeit gestanden haben und eben stehen. Weiße Schlieren im Öl? Riecht das Öl verdächtig? Ggf. Öl nachfüllen.
  • Wasserstand prüfen, sowohl im Kühler als auch im Ausgleichsbehälter. ACHTUNG, hierfür muss der Motor kühl sein, sonst Verbrühungsgefahr! Ggf. Wasser nachfüllen. Kühlwasserverlust sofort auf den Grund gehen.
  • Flüssigkeitsstand im Vorratsbehälter für die Lenkhydraulik überprüfen.
  • Bremsflüssigkeitsstand und Kupplungsflüssigkeitsstand überprüfen.
  • Keilriemen überprüfen. Beschädigungen (Risse, ausgefranst)? Keilriemenspannung (darf sich in der Mitte max. so weit eindrücken lassen wie der Riemen breit ist)?
  • Kühlerventilator. Vorsichtig durchdrehen und auf Risse/Beschädigungen prüfen.
  • Nach längeren Etappen unter staubigen Bedingungen Luftfilter prüfen und ggf. reinigen.
  • Allgemeine Sichtprüfung Maschine. Sichtbare Leckagen Wasser/Öl/Diesel? Zustand Schläuche und Schlauchschellen

Fahrtipps

Fahrkönnen

Bitte realistisch einschätzen! „Single Turnovers“ – Selbstunfälle zählen zu den häufigsten Unfallursachen von Touristen im Outback. Übrigens: Training für das Fahren im Geländewagen wird teilweise von Anbietern im deutschsprachigen Raum offeriert wie auch von den Vermietern in Australien.

Benzin/Diesel

Prüfen Sie zunächst die Verfügbarkeit von Tankstellen entlang Ihrer Route und dann auch ihre tatsächlichen Öffnungszeiten. Kalkulieren Sie immer mit einem vergleichsweise hohen Verbrauch ihres Fahrzeuges und tanken Sie möglichst frühzeitig.

Vorsicht bei…

  • Flussdurchquerungen – erkundigen Sie sich vorher nach Wasserstand, Beschaffenheit der Furt (des Untergrundes) und Fließgeschwindigkeit des Wasers. Fahren Sie langsam. Das „Durchrauschen“ mag einen netten Showeffekt erzeugen, führt aber auch häufig zu Schäden, die als mutwillig eingestuft werden und sie folglich selbst zu zahlen haben.
  • Fahrten am Strand – erkundigen Sie sich vorher nach Ebbe/Flut und Priele auf Ihrer Strecke – und ganz wichtig: Prüfen Sie ob Ihre Mietwagenfirma Fahrten dort überhaupt erlaubt (wird wegen möglicher Fahrzeugschäden durch das Salzwasser oft verboten)

Bitte nicht…

  • Alkohol am Steuer

Reisen im Outback

Noch ein paar Dinge, die man beim Reisen im Outback ebenfalls nicht vergessen sollte.

Wasser
Genau so wie die Benzinversorgung will auf einer reise auch die Versorgung mit Trinkwasser geplant sein: Sonne, Hitze, geringe Luftfeuchtigkeit, Sand, Staub – alles Faktoren, die den Durst fördern. Planen Sie großzügig – und nehmen Sie einen Wasservorrat pro Tag und Person von min. 6l Wasser mit. Damit sind Sie auch für den Fall einer Panne gerüstet. Und nicht vergessen: Trinken Sie mehrere Liter pro Tag und füllen Sie Ihren Wasservorrat bei jeder Gelegenheit nach.

Hut
Der Körper verliert am meisten Flüssigkeit über den Kopf – ergo „Mit Hut ist gut“.

Verhalten im Notfall

Bleiben Sie immer bei Ihrem Fahrzeug. So sind Sie leichter ausfindig zu machen. Versuchen Sie nicht zu Fuß Hilfe zu holen.

DVD-Tipps

Pistenkuh: Grüner Dschungel und Rote Wüste

👍👍 [Sabine und Burkhard Koch]

Sabine und Burkhard Koch haben in 127 Minuten auf zwei DVDs einen Reisebericht mit Videos, Bildern und informativen Kommentaren gepresst, der einen eindeutigen Schwerpunkt auf Reiseerlebnissen mit dem Allradfahrzeug hat. Das Leitmotiv der Reise scheint die Frage zu sein, die Sabine mitten in diesem Roadmovie stellt: „Kommen wir da durch?“. Bei ihren Touren durch die Eukalyptenwälder im Südosten Australiens, fernab der touristischen Rennstrecken, liegen auch mal Bäume auf dem Weg. Da muss der Toyota Landcruiser, den die beiden für ihre Australien-Touren gekauft haben, ganze Arbeit verrichten, wenn der Stamm mal mit dem Seil von der Fahrbahn gezogen wird. Zum Mount Pinnibar, dem höchsten Punkt, der mit einem Fahrzeug in Australien anfahrbar ist, haben sich die beiden ebenso aufgemacht, wie sie auch die vielen roten Sanddünen der Simpson Desert überquert haben.Das Fahrzeug, das die Kochs liebevoll ihren „Toyo“ oder ihre „Mini-Pistenkuh“ nennen, muss oft ganze Arbeit verrichten. Er spielt eindeutig die Hauptrolle in diesem Film. Gekauft wurde der Toyota Land Cruiser HZJ 78 im Dezember 2011 in Brisbane. Gleich nach der Übernahme wurde er erst mal gestylt. Mit einem weißen Fahrzeug wollte Burkhard nicht unterwegs sein. Also wurde das Auto nicht nur fachmännisch für diese Expedition auf Vordermann gebracht, sondern auch mit einem lilafarbenen Anstrich versehen. Auf ihrer Website pistenkuh.de berichteten die Kochs unter dem Menüpunkt „Jetzt in Australien“ etwa alle zwanzig bis dreißig Tage von ihrer Tour, die insgesamt bis Mitte 2013 ging.

Diese Doppel-DVD handelt vom ersten Abschnitt der Tour, der von Brisbane aus nach Süden führte, u. a. durch die australischen Alpen bis zu den Zwölf Aposteln an der Great Ocean Road. Wer sich auf der Website in die Berichte einliest, bekommt ein gutes Gefühl für die Kommentare des Reiseberichtes auf der Doppel-DVD. Burkhard findet beispielsweise, dass Koalas zu fotografieren ungefähr so interessant ist, wie Steine aufzunehmen. Die Tiere hängen nach seiner Beobachtung meist schläfrig in den Bäumen und irgendwie wirken sie auf ihn wie bekifft.

Die Dokumentation hebt sich wohltuend von hektisch geschnittenen Streifen ab, die heute vor allem im Privatfernsehen als angebliche Reisedokumentationen laufen. Die Kochs lassen den Zuschauer mitreisen und so ist häufig die Perspektive aus dem Fahrzeug zu sehen. Das heißt aber keineswegs, dass hier die Kamera nur mitgelaufen ist. Gerade wenn die beiden knifflige Passagen auf Tracks oder Wanderungen zeigen, haben sie ganz offensichtlich immer wieder die Kamera umpositioniert. Ab und zu gibt es auch eindrucksvolle Nahaufnahmen der australischen Tierwelt wie von Echsen oder Krebsen. Insgesamt schwelgen die beiden im Vergleich zu anderen Australien-Dokumentationen jedoch weitaus weniger in den Motiven von Landschaften, Fauna und Flora.

Auf der zweiten DVD gibt es eine längere Sequenz, die sich dem Besuch des Eisenbahnmuseums in Peterborough in South Australia widmet. In einem Interview mit dem deutschsprachigen Horst erfährt der Zuschauer einiges über das in den 1960er-Jahren zu Ende gegangene Zeitalter der Dampfeisenbahnen. Auf den Schienen war sogar eine mobile Krankenstation für Kinder unterwegs, die maßgeblich zur Senkung der Säuglingssterblichkeit im Outback beitrug. Der Abschnitt wird durch historische Aufnahmen ergänzt und beleuchtet einen im deutschsprachigen Raum wenig bekannten Teil der australischen Geschichte.

In diesem Werk ist das Reisen mit dem Allradfahrzeug das Leitmotiv. Es gibt für diese Reiseform gerade in Australien eine sehr aktive Gemeinschaft, die sich auf Plattformen wie ExploreOz intensiv über Fahrzeuge, Strecken und deren Zustand informiert. Für Einsteiger, die sich für das Reisen mit einem Allradfahrzeug interessieren, eignet sich der Film ganz gut. Er zeigt viele Aspekte aus dem Reisealltag und so können die Zuschauer sich gut überlegen, ob diese Art zu reisen für sie selbst auch attraktiv wäre, einschließlich des damit verbundenen Aufwandes. Es ist nicht jedermanns Sache, sich den Weg durch eine Salzpfanne zu bahnen, durch die man nur hindurch kommt, wenn man immer wieder vor und zurück fährt.

Die Doppel-DVD gibt Otto Normaltourist einen Einblick in Regionen von Australien, die er so kaum kennenlernen wird. Wenn man die Pistenkuh ganz einsam in der Simpson Desert auf einer roten Sanddüne (der „Big Red“) im Abendlicht stehen sieht, wird die Faszination Australiens besonders spürbar. Da sitzen Sabine und Burkhard Koch auf ihren Campingstühlen und genießen den Blick auf einen See, der an dieser Stelle nur rund alle dreißig Jahre zu finden ist. Die Doppel-DVD kann für 16 Euro direkt über die Website von Sabine und Burkhard Koch bestellt werden.

🔗 Pistenkuh: Bestellmöglichkeit DVD
🔗 Pistenkuh: Berichte von der Australien-Reise

Pistenkuh: Australien Diagonal

Neun Monate waren Sabine und Burkhard Koch ab September 2012 auf 22.000 km Offroad-Pisten diagonal durch Australien unterwegs. Die Reise mit dem Toyota Land Cruiser startet in Cairns und führt zunächst in nördliche Richtung. Unzählige, tiefe Wasserdurchfahrten, steile, rutschige Uferböschungen, abenteuerliche Brücken aus Baumstämmen zusammengebunden und schlammige Dschungelpisten sind typisch für den legendären Old Telegraph Track auf Cape York. Die beiden entdecken zufällig ein illegales Goldgräber Camp. Sie durchqueren die Simpson-Desert auf dem kaum befahrenen Hay-River Track und fliegen mit dem Helikopter über die MacDonnell-Ranges bevor es über die Great-Central-Road nach Western Australia ging. Auf einsamen Pisten zu den Traumstränden am Cape Arid reisten sie zum süd-westlichsten Punkt Australiens. Die letzte Offroad Etappe führt über die Canning Stock Route.Die Doppel-DVD kann für 16 Euro direkt über die Website von Sabine und Burkhard Koch bestellt werden.

🔗 Pistenkuh: Bestellmöglichkeit DVD

Weitere Informationen

Routenplanung

🦘 Routenbeschreibungen in AUSTRALIEN-INFO – auch mit zahlreichen Informationen über Websites zur Reiseplanung
Übersicht über Ziele und Tracks, die bei Mietfahrzeugen Allradantrieb erfordern
🔗 ExploreOz – sehr guter Service zur Planung von Allradstrecken

Tag-Along-Touren
🦘 Informationen zu Allrad-Touren im Konvoi