Albany & Denmark

Kurzportrait

Wer sich für eine Mischung aus Toskana und Skandinavien begeistern kann, ist hier richtig. Wein- und Obstgüter liegen hier in unmittelbarer Nähe von herrlichen Sandstränden, die von Schären aus Milliarden Jahre altem Granitgestein eingerahmt werden. Die Region die den touristischen Begriff „Great Southern“ trägt, zählt mit ihrer Umgebung zu den schönsten und abwechslungsreichsten Küstenabschnitten im Südwesten. Die Besiedlung ist – mit Ausnahme von Albany, das Westaustraliens erster Hafen war (noch vor Perth) – erst im 20. Jahrhundert richtig in Gang gekommen. Der Entdecker Captain George Vancouver war voll Begeisterung über den wunderschönen Hafen von Albany als er im September 1791 hier ankerte. Da hatte er sicher recht. Die der Stadt vorgelagerte Halbinsel mit dem Torrndirrup National Park an der Frenchman’s Bay bietet eine Reihe von Sehenswürdigkeiten (Buchten, Schluchten, Blowholes), die man nicht auslassen sollte. Die Region ist Endpunkt des Bibbulmun Track – Westaustraliens Vorzeigestück eines Weitwanderweges. Dieser führt über 964 km von Perth nach Albany. Vielleicht die schönsten Teilstücke dieses Weitwanderweges, der am besten in selektiven Etappen gelaufen wird, sind in der Region zwischen Walpole und Denmark.

Ausflugsziele (Auswahl)

  • Sehr beliebt ist der Ferienort Denmark (55 km W), insbesondere im Sommer sind hier viele Deutsche und Schweizer anzutreffen, da die Region hervorragende Wandermöglichkeiten bietet. Sein spezieller Charme ist auch durch die vielen Kunsthandwerkern sowie Obst- und Weinbauern begründet, die sich hier angesiedelt haben. Wer es weniger städtisch mag, der wird sicher das 2.300-Einwohner-Örtchen Denmark Albany als Übernachtungsort vorziehen. Rund um den Ort liegen vielleicht die schönsten Schwimmstrände der Südküste – insbesondere das von der Natur geformte Felsenschwimmbecken des Green’s Pools (im William Bay National Park) – der ideale Platz für entspanntes Schwimmen. Nur einige Meter entfernt liegt die fotogene Felsenformation der Elephant Rocks.
  • Das „Tall Timber Country“ – ein Landstrich mit uralten Eukalyptuswäldern, die riesig aufragen liegt westlich von Denmark. Bei Nornalup (50 km W Denmark / 110 km W Albany) stehen im Valley of Giants – jahrhundertealte Baumriesen. Die größten davon sind die Karris – sie werden bis zu 90m hoch. Besonders berühmt ist diese Ecke jedoch für die Red Tingle Eukalypten und ihre riesigen Wurzelstöcke, die einen Umfang von bis zu 20 Metern haben können.
  • Die Stirling Range (100 km N) mit ihrem Nationalpark zählt mit ihrem Alter von 600 Millionen Jahren sicher zu den ältesten Gebirgen unserer Welt. Sie ist ein beliebtes Kletter-Eldorado. Stark verwitterte Quarzite ragen bis zu 1073 m auf. Die Rangerstation an der Straße von Albany nach Lake Grace (am Chester Pass) ist der beste Ausgangspunkt.
  • Die Porongurup Range (50 km N) erinnert mit ihren Granitwänden und Felsdomen an den Yosemite National Park. Der Park hat einen eindrucksvollen Karri-Wald.

Lage
Albany: 35° 1′ 0″ S, 117° 53′ 0″ O
Orts-/Regionsdarstellung in Online-Karten

Lokalzeit aktuell
Zeitzone: GMT +8 (Western Standard Time)

Wetter aktuell
Quelle: meteoblue

Klima
Klima nicht ganz vergleichbar mit Perth. Die Sommer sind etwas regenreicher, die Winter etwas kühler.

Einwohner
ca. 33.915 (2016)

Geschichte
Gegründet 21.1.1827 – als erster Ort auf westaustralischem Boden, ursprünglich Fredericks Town genannt. Der Ort wuchs nach seiner Gründung von 1827 rasch aufgrund der reichen Walvorkommen in der Region. Benannt wurde er ursprünglich zu Ehren von Frederick, Duke of York and Albany. Ab ca. 1830 bürgerte sich der Name Albany ein.

Unsere Empfehlung

Zwei Tage sollten Sie sich für Albany und unmittelbare Umgebung Zeit nehmen. Jeder zusätzliche Tag lohnt sich natürlich. Die Region eignet sich auch gut für einen Erholungsaufenthalt am Ende einer Australien-Reise. Die folgende Empfehlung richtet sich an Individual-Reisende, die nur diese 2 Tage Zeit haben und ein Fahrzeug zur Verfügung haben.

1.Tag – Albany & Torndirrup National Park

  • Die Halbinsel mit dem Torndirrup National Park und ihren spektakulären Felsgebilden ist ein Muss.
  • Das Walfänger-Museum Jaycee’s Whaleworld empfiehlt sich als zweiter Tagesschwerpunkt.

2. Tag – William Bay National Park und dem Valley Of The Giants

  • Strand und Urwald heißen die beiden Schwerpunkte des Tages

Überblick

Gute Sicht auf Albany hat man vom Mt. Clarence und von Twin Peaks. Ein besonders spektakulärer Aussichtspunkt ist The Gap, eine 30 m tiefe Schlucht mit tosendem Wasser.

Anreise

Flughafen
national Albany (ALH), international: Perth (Flughafen-Kürzel: PER)

Straßen

Schnittpunkt der Highways von
Perth – auf direktem Weg: 409 km
Esperance – via Küstenstrasse: 480 km

Sehenswertes

Flora

Welche Spuren noch Jahrzehnte nach einem massiven Buschfeuer innerhalb der Vegetation vorzufinden sind, zeigt die Region zwischen Walpole und Albany. Die einzelnen Baumstümpfe die hier immer wieder den Wald dominierend überragend sind Überbleibsel eines riesigen Buschfeuers, das in einer dreifachen Feuerwalze binnen kürzester Zeit anno 1937 die Südküste entlang gerollt ist. Der Walpole-Nornalup Nationalpark lässt sich auf zwei Arten besonders gut erkunden:

  • Im Valley of Giants bei Nornalup (110 km W) ist ein Wald von bis jahrhundertealter, typisch westaustralischer Eukalypten. Einzelne Exemplare haben auch schon 1.000 Jahre und mehr. Die Riesen des Waldes sind die Karris mit bis zu 90m Höhe. Nur rund um Walople sind die Red Tingle einheimisch. Sie sind mit max. 60m Höhe nicht die die größten, dafür sind sie Weltrekordhalter im Stammumfangunter den Eukalypten: Bis zu 30m Umfang haben die Stammfüße. Im Valley of Giants haben einige Bäume solch große Hohlräume ausgebildet, dass darin sich mehrere Menschen aufhalten können. Um das Fällen der letzten verbliebenen Riesen ist schon seit Jahren eine kontroverse Debatte in Westaustralien entbrannt. Mittlerweile stehen einige Regionen unter Naturschutz. Nicht nur die Baumriesen sind beachtenswert: Auch kleine Staudenpflanzen – wie das Kängurupfötchen (Anigozanthos manglesii) sind reizvolle Fotoobjekte. Dank seiner samthaarig roten Blüten ist die Pflanze auch in Mitteleuropa als Zimmerpflanze beliebt geworden. Sie blüht vorwiegend zwischen August und November. Innerhalb von Westaustralien hat es die Pflanze zu besonderen Ehren gebracht: Sie ist die Nationalblume des Bundesstaates. Tipp: Am Morgen ist die Atmosphäre besonders bemerkenswert. Eine majestätische Stille erfüllt nach dem Vogelkonzert diese „Open-Air-Kathedrale“ aus Bäumen.
  • Eine Bootsfahrt auf dem Nornalup Inlet mit den Booten von Wilderness Cruises der Familie Muir vermittelt einen sehr unterhaltsamen und tiefen Einblick in die Historie, Fauna, Flora und Geologie der Region. TIPP: Gary Muir ist nicht nur ein hervorragender Kenner seiner Heimat sondern auch ein hervorragender Entertainer. Auch an Schlechtwettertagen wird sie ein unvergessliches Erlebnis bieten. Wer sich von ihm einmal im Sand die komplexen Zusammenhänge des Kontinentaldriftes erklären ließ, wird uns zustimmen.

Im Stirling Range Nationalpark (100 km N) blühen viele endemische Blumen und Sträucher. Mehr als tausend Arten sind hier zu finden. Eine besondere Baumart sind die Black Gins (Kingia Australis), die mit den Blackboys (Grasbäumen) verwandt sind, die sowohl bei den Pinnacles, als auch auf Kangaroo Island zu finden sind.

Die Banksia-Farm von Jathy und Kevin Collins in Mount Barker ist eine Pilgerstätte für alle Freunde dieser herrlichen Pflanzenart. Kaum irgendwo kann man einen besseren Einblick in die Familie der Proteaceaen erhalten. Alle 77 Arten wachsen hier auf fünf hekart und dazu gibt es noch viele Dryandras zu sehen.
🔗 Mount Barker Banksia Farm

Fauna

Im Stirling Range Nationalpark leben rund 160 Vogelarten. Beste Beobachtungszeit ist während der Wildblumenblüte im September. In den Gebirgszügen hinter Denmark (55 km W) gibt es einige wildlebende Emus und Kängurus.

Museen

  • Jaycee’s Whaleworlde entstand 1978 nach der Schliessung der letzten Walfang-Firma Australiens, Cheynes Beach Whaling (21 km S). Fotos, Filme und ein Original-Trawler sowie viele Geräte erinnern an die Tage, als bis zu 850 Tiere pro Jahr im King George Sound ihr Leben lassen mussten. Die frühen Tage der Seefahrt werden im Albany Residency Museum wieder lebendig. Darunter findet sich auch ein Nachbau des Schiffes mit dem die ersten Siedler nach Albany kamen.
  • Das National ANZAC Centre ist Australiens führendes Museum, dessen Schwerpunkt die ANZAC-Geschichte ist. Das Museum, das im Albany Heritage Park liegt, verfügt über interaktive, multimediale Ausstellungsmonitore sowie Audiokommentare und bietet Besuchern eine tiefe, persönliche Verbindung mit der ANZAC-Vergangenheit. Das National ANZAC Centre eröffnete im  November 2014.

Kulinarisches

WeinDie Jingalla Winery (50 km N) in der Nähe des Porongurup Parks ist bekannt für ihren trockenen Semillon. Rund um Denmark (55 km W) hat es u.a. die Wineries Goundrey’s in der alten Butterfabrik und Tinglewood Wines in der Glenrowan Road. Beide bieten auch Verkostungen an.ObstRund um Mount Barker (50 km NW) gibt es einige Obsthaine mit Apfel und Birnbäumen. Auch rund um Denmark findet sich Obstanbau.Honig16 km W von Denmark befindet sich eine bemerkenswerte Imkerei, die verschiedene Honigprodukte anbietet: Bartholomews Meads. Eine besonderes cremiger Honig entsteht beispielsweise aus den Blüten der Karri-Eukalypten. Wer aus Deutschland den klebrig-süssen Met (Honigwein) als Liebhaber trockener Weine eher links liegen lässt, wird erfreut die hiesigen Honigweine verkosten. Auf jeden Fall lohnt es sich auch das eigenproduzierte Honigeis zu probieren.

Aktivitäten

Wandern

  • Der Torrndirrup National Park bietet Spazierwege zu Aussichtspunkten mit verwitterten Gesteinsformationen und harten, abgeschliffenen Granitfelsen (hervorragende Fotomotive!). Einer der Höhepunkte ist der Walk vom Ende der Gap Road. Die bei Flut sehr spektakulären Blowholes sind über einen Parkplatz an einer Stichstraße und einen steilen Fußweg an den Felsen zwischen Cave Point und Peak Head zu erreichen.
  • Der Stirling Range Nationalpark hat eine Kette schroffer Gipfel. Eine der schönsten Wanderungen in Westaustralien führt auf den Der Bluff Knoll (3-4 h) ist mit 1073 m die höchste Erhebung der Region. Allerdings nicht – wie oft bemerkt die höchste in Western Australia. Das ist der Mt. Meharry mit 1249m/ü.M.. Er liegt in der Pilbara beim Karijini NP. Wanderpfade erschließen auch den Toolbrunup (1053 m; 4-5 h), den Mt. Trio (857m; 2-3 h), den Ellen Peak (1012 m; 7-8 h) und den Mondrup (817 m; 3-4 h).
  • Die Wanderregion um Denmark ist so vielseitig, dass sie viele Wanderer magisch anzieht. Kein Wunder: Einer der schönsten Küstenabschnitte des Landes ist hier mit dem Wilson Inlet, dass über die Ocean Beach Road leicht zu erreichen ist. Sehenswert auch: Der Wasserfall an der Madfish Bay wo sich das Wasser drkt in die See stürzt. Top-Attraktion der Region: Der Tree Top Walk im Valley of Giants. 13 km Ö Walpole (westlich der beliebten Ferienorte Albany und Denmark) ab der South Coast Highway, an der Valley of Giants Road. Für alle, denen Hängebrücken suspekt sind: Hier erwartet Sie eine solide Konstruktion aus Stahl, die auf Pylonen ruht. 420 m lang, führt der Walk über ein tiefes Tal.

Baden

  • Ratcliff Bay bei Denmark (56 km W) hat den berühmtesten Strand – schneeweiß und einfach atemberaubend.
  • Im William Bay National Park (70 km W) gibt es nicht nur die glattgeschliffenen Elephant Rocks sondern auch den sehr einladenden Green’s Pools (ein natürlicher Felsen-Swimming Pool)

Surfen
Das Wilson Inlet bei Denmark (56 km W) hat dunkelblaues Wasser und ist ein Paradies für Windsufer.

Tauchen
Die HMAS Perth ist ein ehemaliges Kriegsschiff der australischen Marine. Es wurde 2001 vor der Küste von Albany versenkt. Der Schiffsboden liegt auf 35 Metern Tiefe. Der Mast des aufrecht stehenden Schiffes schaut noch ein paar Meter aus dem Wasser. Die HMAS Perth ist eines der größten betauchbaren Wracks der südlichen Hemisphäre. In das Wrack wurden vor dem Versenken für Taucher breite Öffnungen gefräst, so dass man das Innere an vielen Stellen leicht betauchen kann. Ebenfalls auf Grund liegen vor Albany der ehemalige Walfänger Cheynes III.
🦘 Tauchen in Australien

Whalewatching
Zwischen August und Oktober werden vom Hafen Whalewatching-Touren angeboten. Vorausbuchung ist sehr zu empfehlen.

Klettern
Die Stirling Range (100 km N) mit den Felsen des Bluff Knoll ist beliebte Kletterregion.

Quellen für weitere Informationen zur Region

🔗 Western Australia South West Tourist & Accommodation Guide )
🔗 Albany Tourist Information
🔗 City of Albany
🔗 Denmark Visitor Centre
🔗 Stirling Range National Park
🔗 Torndirrup National Park
🔗 Walpole-Nornalup National Park

Weiterreise

Für Ihre Weiterreise aus der Region finden Sie Tipps bei unseren
🦘 Routen-Empfehlungen

Folgende Ziele werden u.a. in AUSTRALIEN-INFO vorgestellt:
🦘 Margaret River / Bunbury
🦘 Perth
🦘 Kalgoorlie
🦘 Esperance