Unterkunftsarten

Nachfolgend beschreiben wir die durchschnittlichen Repräsentanten der jeweiligen Kategorie. Auf die Angabe von Richtpreisen wurde verzichtet, da die meisten Anbieter von Unterkünften ihre Preise laufend entsprechend der Nachfrage anpassen.

Die Preisgestaltung unterliegt zahlreichen Einflüssen: Die Nachfrage von Touristen ist an einigen Orten weniger bedeutend als der Einfluss von Veranstaltungen (Messen und Märkte) oder der zahlungskräftigen Rohstoffindustrie und ihrer Mitarbeiter. In den Städten spielt durchaus auch die Nachfrage neuer Einwanderer eine Rolle, die zum Teil auch mal in den ersten Wochen nach Einwanderung eine Hütte auf einem Stadt-nahen Campground mieten bis eine Wohnung oder ein Haus zum Kauf oder Miete gefunden wurde.

Hotels

Lage meist zentral in Städten und Urlaubsgebieten
Netz dicht (im Outback allerdings nur punktuell)
Verpflegung
Restauration
Frühstück, Halbpension, Vollpension
meist mit Cafés und Restaurants (mit Alkohollizenz) und Bar
Service diverse Dienstleistungen nach Größe und Kategorie
Zimmer-Standard qualitativ hochwertig
Hinweis Mit der Bezeichnung Hotel ist in Australien einzig die Lizenz zum Alkoholausschank verbunden. Auf dem Land vergeben die kleinen Hotels ihre zwei bis drei Zimmer manchmal tatsächlich an Reisende. Wenn dann auf der Bettdecke schon deutlich Staub zu sehen ist, sollten Sie sich nicht wundern. Sie sind vielleicht der erste Gast seit Jahren.

Motels

Lage entlang der Ausfallstraßen von Städten und Urlaubsorten, vergleichbar der Situation in den Vereinigten Staaten
Netz dicht (im Outback allerdings nur punktuell)
Verpflegung
Restauration
Frühstück, z. T. auch Halb- und Vollpension
teilweise mit Cafés und Restaurants (mit Alkohollizenz)
Service Waschraum (Waschmaschine / Trockner)
Zimmer-Standard Die Zimmer haben Betten, die entweder im Wohnbereich oder bei höherer Klassifizierung in einem separatem Zimmer sind.
Ketten z.B. Best Western

Resorts / Ferienanlagen

Lage in touristisch besonders interessanten Gebieten, besonders häufig in Queensland entlang der Küste und auf den Inseln
Netz punktuell
Verpflegung
Restauration
Frühstück, z.T. auch Halb- und Vollpension
verschiedene Cafés und Restaurants (mit Alkohollizenz)
Service Waschraum (Waschmaschine / Trockner)
Zimmer-Standard Betten, die entweder im Wohnbereich oder bei höherer Klassifizierung in einem separatem Zimmer sind

Bed & Breakfast / Guesthouses

In AUSTRALIEN-INFO.DE finden Sie eine sehr ausführliche Spezialseite zur Planung Ihres Bed and Breakfast-Urlaubs.

Lage verteilt über das ganze Land, meist in schön restaurierten Altbauten aber auch draußen auf dem Land und im Outback
Netz dünn (sehr selten im Outback)
Verpflegung
Restauration
meist nur Frühstück
keine
allgemein Persönliche Form, in Australien zu übernachten. Gute Möglichkeit, mit Australiern näher in Kontakt zu kommen.
Zimmer-Standard von einfach bis luxuriös. Teilweise Mitbenutzung des Bades der Gastgeberfamilie

🦘 Detailinformationen zur Unterkunftsart Bed & Breakfast

Farm- und Homestays

Lage verteilt über das ganze Land
Möglich in ganzer Bandbreite landwirtschaftlicher Betriebe, vom Farmer im Ruhestand mit kleiner Obstfarm bis zur großen aktiven Farm mit mehreren Tierarten (Schafe, Rinder, Rehe, etc.)
Netz dicht (im Outback allerdings nur punktuell)
Verpflegung
Restauration
meist Halb- oder Vollpension, auf Wunsch nur Frühstück
Teilnahme am Mittag- und Abendessen der Gastfamilie
allgemein Gute Möglichkeit die Gastgeberfamilie näher kennenzulernen bei freiwilliger Mithilfe bei alltäglichen Arbeiten & gemeinsamer Freizeitgestaltung
Zimmer-Standard von einfach bis luxuriös. Teilweise Mitbenutzung des Bades der Gastgeberfamilie

Serviced Apartments

Lage primär im städtischen Raum
Netz punktuell
Verpflegung
Restauration
Teilweise Restaurant und Bar im Haus
allgemein Vor allem für Geschäftsreisende ist die Unterkunftsform der Serviced Apartments konzipiert. Sie ist aber auch für Urlauber durchaus interessant, die sich an einem Ort länger als vier Tage aufhalten wollen. Serviced Apartments bieten eine Alternative zum regulären Hotel. Diese Unterkunftsform findet sich auch unter Begriffen wie Boarding House, Aparthotel oder Corporate Housing. Während der Urlaubszeiten wie beispielsweise in den australischen Sommerferien ist ihre Auslastung nicht so hoch wie im Rest des Jahres. Die Mietwohnungen auf Zeit sind üblicherweise wohnlicher gestaltet und großzügiger angelegt als Standardhotelzimmer. Die Wohnung soll eine Art „Zuhause“ bieten gerade für Geschäftsleute die im Projektgeschäft an wechselnden Einsatzorten tätig sind oder deren Zuhause zu weit entfernt liegt um täglich nach Hause zu pendeln. In Australien gibt es vergleichsweise auch wenig Mietwohnungen auf Zeit. In der Regel verfügt dieser Unterkunftstyp über eine komplett eingerichtete Küche, Waschmaschine und Trockner finden sich meist in Gemeinschaftsräumen. Diverse Services lassen sich nach Bedarf hinzubiegen vom Putzen über den Brötchendienst bis hin zum Shopping oder einem Essensbringdienst, der weit über eine einfache Pizza hinausgeht. Neben einigen Ketten gibt es in diesem Segment auch zahlreiche Einzelanbieter bzw. Eigenbetriebe.
Zimmer-Standard von einfach bis luxuriös – weniger standardisiert wie im üblichen Hotel- und Motel-Angebot

Tourist Flats, Cabins & On-Site-Vans

Lage kleine Ferienhäuschen, die sich auf Campingplätzen oder bei privaten Vermietern befinden. Insbesondere für Zeltreisende sind sie eine Alternative in den kühleren Wintermonaten im Süden oder während der Regenzeit im Norden.
Australiens größte Campinggruppe – die „Big 4 Holiday Parks“ – vermietet auch Unterkünfte in fest installierten Wohnwagen oder Cabins (Ferienhäuschen) – Die Organisation gibt dafür einen „Cabinpass“ heraus. Vorausbezahlte Gutscheine gelten auf den Campingplätzen der Gruppe für die Ferienhäuschen sind in drei Kategorien unterteilt.
Netz dicht
Verpflegung
Restauration
Selbstverpflegung, meist kleiner Laden auf dem Platz
nur in Ausnahmefällen
Service Mitbenutzung der Campingplatzeinrichtungen. Stark nach Lage, Ausstattung und Saison variierend. Die Campingplätze besitzen in der Regel Swimmingpools und Tennisplätze.
Hütten-Standard gut, vergleichbar mit Skandinavien.
Tourist Flats – also Ferienwohnungen – haben meist Küchenzeile und Bettwäsche, vielfach Fernseher und Klimaanlage und zuweilen ein Bad. Cabins, die einfachen Hütten auf dem Campingplatz sind dagegen ohne die Ausstattung.
Verzeichnisse werden z.B. herausgegeben von Fremdenverkehrsämtern der jeweiligen Bundesstaaten

Hostels

Als Hostels werden Unterkünfte für Individualreisende bezeichnet, die sich in erster Linie an Rucksacktouristen (Backpacker) vermarktet werden. Je nach Haustyp gibt es Gruppenunterkünfte mit Mehrbettzimmern – meist Vier- bis Zehn-Bett-Zimmer, so genannte dorms (kurz für dormitory, englisch für „Schlafsaal“) aber auch zunehmend Doppel- und Einzelzimmer. Unter dem Sammelbegriff Hostel werden nachfolgend nochmal im Detail vorgestellte Unterkunftsarten wie „Backpacker Pension“, „Jugendherberge“ (Youth Hostel) und Hotels im preisgünstigsten Marktsegment subsumiert. Teilweise rechnen sich auch die etwas einfacheren Bed und Breakfasts selbst dieser Kategorie zu. Hostels finden sich in Australien nahezu überall – an touristisch stark frequentierten Reisezielen aber auch „off the beaten track“ Hostels sind meist auf internationales Publikum ausgerichtet und gängige Verkehrssprache ist Englisch.

Jugendherbergen (Youth Hostels)

Lage verteilt über das ganze Land sowohl in Städten wie auf dem Lande
Netz nicht flächendeckend (regionale Schwerpunkte)
Verpflegung
Restauration
Selbstversorgung (in Gemeinschaftsküche)
teilweise mit Snack Bar
Zimmer-Standard einfach. Doppelzimmer bis 12-Bett-Schlafraum (Schlafsäle zum Teil noch Geschlechter getrennt)

Backpacker-Pensionen (Backpacker Hostels)

Lage verteilt über das ganze Land, oft in restaurierten Altbauten
Netz dünn (lokale Schwerpunkte, z.B. in Cairns und Darwin)
Verpflegung
Restauration
Selbstverpflegung (in Gemeinschaftsküche)
keine
allgemein einfache Pensionen im privaten Stil. Auch für längeren Aufenthalt, meist sehr lebhafte Atmosphäre. Da die Besitzer z.T. rasch wechseln sollte man sich nicht auf Tipps von vor zwei oder drei Jahren verlassen. Es ist sehr empfehlenswert hier aktuelle Informationen – zum Beispiel aus einer jüngeren Auflage eines Reiseführers zu nutzen.
In Zusammenarbeit mit dem Touristik-Ableger des Automobilclubs – AAA Tourism – gibt es seit 2003 eine Bewertung der Backpacker nach dem Sternenschema, die der Club landesweit auch für Hotels, Motels, Serviced Apartments und B&Bs. durchführt.

Campingplätze

Lage Entlang der Ausfallstraßen von Städten und Urlaubsorten, außerdem in National- und Forestparks
Netz dicht
Verpflegung
Restauration
Selbstverpflegung, meist kleiner Laden auf dem Platz
nur in Ausnahmefällen
Service meistens Waschraum (Waschmaschine / Trockner) und Kochmöglichkeiten sowie Aufenthalts(TV-)Raum. Zum Teil auch Entsorgungsmöglichkeiten für chem. Toiletten
Standard vergleichbar mit Mitteleuropa. Die Campingplätze besitzen in der Regel Swimmingpools und Tennisplätze.

🔗 Big 4 Parks
🔗 Discovery Parks
Family Parks
🔗 G’day Parks

Freies Campen & Bush Campsites

allgemein Freies Campen ist erlaubt, solange man nicht auf Privatgrund übernachtet. Bush Campsites sind Rastplätze, die speziell für Übernachtungen im Zelt und Wohnmobil gedacht sind. Sie eignen sich besonders für stark naturorientierte Reisende
Lage Campsites im ganzen Land, primär in Nationalparks
Netz punktuell
Standard sehr einfach, teilweise ohne Toilette. Häufig sind Lagerfeuer wegen der Brandgefahr untersagt, deshalb brauchen Camper einen Kocher. Beachten Sie bitte unbedingt die Waldbrandwarnungen im Sommer. Falls Lagerfeuer erlaubt sind, darf nur abgestorbenes Holz verwendet werden. Das Absägen von Bäumen in den Parks steht unter Strafe.

Privat Übernachten

Der Grad der Kommerzialisierung der Vermittlung privater Schlafgelegenheiten ist unterschiedlich. Die meisten Angebote gibt es in den Städten. Geeignet ist diese Übernachtungsform für all diejenigen, die in erster Linie den Kontakt zu den Einheimischen und deren Alltag suchen

  • Die Schlafgelegenheit auf einer Luftmatratze („Airbed“) und einem Frühstück war in den Anfangstagen von Airbnb („Air Bed and Breakfast“) mal im Mittelpunkt des Angebotes. Recht rasch sich das jedoch zur neben Booking.com wohl kommerziellsten Form der Vermittlung von privat an privat gewandelt.
  • Für das Übernachten auf der Couch oder in einem Zimmer steht nach wie vor das Portal Couchsurfing. Geeignet für Reisende, denen Komfort und Service nicht so wichtig sind.
  • Das komplette Überlassen einer Privatwohnung bis hin zu ganzen Häusern wird unter anderem auch über HomeStayWeb angeboten.

🔗 Airbnb
🔗 Couchsurfing
🔗 HomeStayWeb

Unterkunfts-Übersichten

Hierbei ist grundsätzlich zu differenzieren zwischen kommerziellen Verzeichnissen für deren Eintrag der Anbieter zu bezahlen hat und unabhängigen Listen. Keine der beiden Formen bietet eine Gewähr für Vollständigkeit.

Hinweise auf mögliche Unterkünfte sind unter anderem aus folgenden Quellen zu erhalten:

  • Fremdenverkehrsämter der jeweiligen Bundesstaaten*
  • Örtliche bzw. regionale Tourismusorganisation
  • Nationalparkverwaltungen – für Unterkünfte bzw. Übernachtungsplätze in den National Parks
  • Kataloge der Reiseveranstalter – besonders geeignet für eine Übersicht über die Vielzahl von Resorts (Ferienanlagen), tendenziell beinhalten die Kataloge Unterkünfte ab der Mittelklasse aufwärts.
  • Reiseführer
    – Aus Sicht der Redaktion besonders empfehlenswert: Individualisten-Guides die oft mit besonders ausführlichen Bewertungen aufwarten. Außer der Übersicht gebotener Leistungen fließt hier meist auch noch eine subjektive Bewertung des Hauses ein (wie z.B. über Lage oder Service).
  • Reisezeitschriften– aktuelle und meist sehr individuelle Insider-Tipps der jeweiligen Journalisten.
  • Listen der Automobilclubs
    • In der Übersicht zu „Tourist Parks“ sind nahezu alle Campgrounds mit ihren Serviceleistungen gelistet. Es enthält auch Informationen über Hütten auf dem Platz (Cabins / Units) und die Sternenklassifizierung von AAA Tourism.
    • Der „Accommodation Guide“ listet landesweit über 12.000 Unterkünfte, darunter Hotels, Motels, B&B’s, Cottages, Holiday Apartments & Units sowie Hausboote.

    Erhältlich sind umfangreichen Kompendien in den Büros des australischen Automobilclubs sowie in größeren Buchhandlungen und auf der Website des Automobilclubs. Mitglieder von Partnerclubs in Deutschland, Österreich oder der Schweiz erhalten diese Broschüre in den Geschäftsstellen des Automobilclubs gegen Vorlage ihres Mitgliedsausweises zur Hälfte des offiziellen Preises.Was darin eventuell nicht aufgelistet ist, sind einige Campingplätze in den Nationalparks. Hier hilft eine gezielte Suche auf den Websites der Nationalpark-Verwaltungen bzw. ein Besuch in einem Visitor Center. Die Besuchszentren der Nationalparks haben in der Regel auch Informationen über andere Parks des Bundestaates vorliegen und können so Informationen zu Übernachtungsmöglichkeiten an späteren Etappenorten geben.

* Teilweise wird eine Schutzgebühr für die Printausgaben von Broschüren verlangt.

Bei der Wahl des Buchungsortes (über Veranstalter in Deutschland, Österreich oder der Schweiz – oder direkt in Australien) gelten im wesentlichen ähnliche Überlegungen – pro und contra wie bei der Anmietung von Fahrzeugen.
🦘 Checkliste: Vuchung in Europa oder in Australien?

Klassifikation von Unterkünften

Für die Klassifizierung von Unterkünften besitzt Australien mit dem „STAR Rating“ durch das Australian Tourism Industry Council (ATIC) eines der umfassendsten und wahrscheinlich auch konsequentesten Einstufungsverfahren weltweit. Vorgenommen wird diese unabhängige Klassifizierung durch by AAA Tourism im Auftrag der australischen Automobilclubs. Das System wurde in den 60er Jahren geschaffen, um die Leistungen der Unterkunftsanbieter vergleichbar zu machen. Die Bewertung wird anhand von mehr als 200 Kriterien vorgenommen. Eine kleine Minderheit von Unterkunftsanbietern versucht im Rahmen des ‚Self Rating‘ (der Selbsteinschätzung) sich in bestimmte Kategorien einzuordnen. Während das STAR Rating klar definierten, objektiven Maßstäben folgt, geschieht das „Self Rating“ auf rein subjektiver Basis.
🔗 Star Ratings

B.Y.O.

Manche Touristen überrascht nach wie vor, dass nicht alle Restaurants zum Essen auch alkoholische Getränke servieren. Vielen Wirten sind schlichtweg die Gebühren für die Schanklizenz zu hoch. Der Ausweg: Das Zeichen B.Y.O. (Bring your own) am Eingang weist darauf hin, dass Bier, Wein und Schnaps mitgebracht werden darf gegen und lediglich ein geringes „Korkengeld“ erhoben wird. Der Kellner liefert passende Gläser und bei Bedarf den Wein oder Sektkühler. Alkoholika bekommt man meist wenige Schritte weiter in Bottle Shops und Liquor Stores.