Sydney – 18.01.2021: Nachdem in einem Interview mit ABC am 18. Januar der führende Berater des Gesundheitsministeriums Brendan Murphy anmerkt, dass Australien den größten Teil des Jahres 2021 noch erheblichen Einreisebeschränkungen und Verpflichtung zur Quarantäne aufrecht erhalt werden dürfte, meldeten sich Vertreter der Tourismusindustrie mit Hilferufen.
Der Inlandstourismus könne keineswegs die Lücke füllen, die durch das Fehlen der Reisenden aus dem Ausland entstanden ist. Schon das Jahr 2020 wäre verheerend gewesen. Nun drohe 2021 ein Desaster. Ein durchschnittlicher Besucher aus China in Australien würde während seines Aufenthalts etwa 8.500 AUD ausgeben, rund 7000 AUD mehr wie der durchschnittliche Australier, so Margy Osmond, CEO des Tourism and Transport Forums. Sie forderte auch ein einheitliches System der Grenzbeschränkungen innerhalb Australiens. Durch die Reiseeinschränkungen um Weihnachten durch den Virus-Ausbruch in Sydney hätten die Tourismusunternehmen Milliarden von Dollar verloren. Bislang gibt es keine national einheitliche Definition für COVID-19-Hotspots und daraus folgenden Maßnahmen.
Besonders kritisch wird es ab April 2021, da Ende März das Unterstützungsprogramm JobKeeper endet. Die Regierung müsse sehr ernsthaft darüber nachdenken müssen, wie sie die Branche in den nächsten Jahren unterstützen würde, nicht nur in den nächsten Monaten sonst laufe sie in Gefahr, dass von dieser Branche zum Zeitpunkt der Öffnung der Grenzen nicht mehr viel übrig sei. Finanzminister Josh Frydenberg signalisierte bislang noch nicht, dass er weiteren Handlungsbedarf erkenne. Er wies kürzlich auch auf spezifische Unterstützungsmaßnahmen für den Reisesektor in Millionenhöhe hin, darunter einen regionalen Tourismusfonds und Auszahlungen von Unterstützung in bar für Reisebüros.