Canning Stock Route

Entfernung

ca. 1940 km – Canning Stock Route (CSR) – von Wiluna (943 km via Meekatharra und 1137 km via Kalgoorlie – nordöstlich von Perth) nach Halls Creek (in den Kimberleys)

Beste Reisezeit

Mai bis Oktober. Je nach Reisezeit variiert die ideale Fahrtrichtung: Während zu Saison-Anfang die Fahrt von Süd nach Nord leichter sein könnte, sollten Reisende im Oktober mit Blick auf die beginnende Regenzeit besser von Nord nach Süd fahren.

Reisedauer

Erfahrene Touranbieter rechnen mindestens 8 Tage – besser sind jedoch etwa 11 Tage – einzukalkulieren. Wer die Strecke genießen möchte, plant sogar 14 Tage sowie einige Reservetage ein. Ein Beispiel für eine Routenplanung findet sich auf dieser Seite.

Straßenbelag

Strecke für Allrad-PKW und Bushcamper (Allrad-Camper), Mietfahrzeuge ohne Allradantrieb sind auf dieser Route eventuell nicht versichert Ungeteert – Eine der schwierigsten und anstrengendsten Off-Road-Touren weltweit – vor allem aufgrund der Länge. Bezeichnet wird sie auch als „einsamste Straße der Welt“ oder „The last Frontier“ oder als „Eiger-Nordwand“ für Allrad-Fans. Durchquert werden drei Wüsten: „West Gibson Desert“, „Little Sandy Desert“ und „Great Sandy Desert“. Im nördlichen Ende durchquert die CSR zwischen Well 50 und Lake Gregory auch die „Tanami Desert“, deren größter Teil im Northern Territory liegt und durch die auch der gleichnamige Track führt.
🦘 Tanami Treck

Selbstfahrer

Die Canning Stock-Route ist DIE Strecke für eine Reise im Konvoi – eine sogenannte Tag-Along-Tour.
🦘 Tag-Along-Touren
🦘 Selbstfahrertouren
Nur mit bester Vorbereitung und sehr guten Technikkenntnissen von Allradfahrzeugen kann auch erwogen werden die Tour in kleinen Gruppen mit zwei bzw. drei Fahrzeugen individuell zu befahren.

Von der Reise mit einem Einzelfahrzeug auf der Canning Stock Route raten die australische 4WD Association, Track Care, der westaustralische Automobilclub RAC und die Polizei explizit aus Sicherheitsgründen ab.

Fahrerlebnisse

Wie vielleicht nirgendwo sonst könnte man für diese Route sagen „Der Weg ist das Ziel“. Auf der Route müssen mehr als 900 Sanddünen überquert werden. Hindernisse gibt es außer den Dünen noch mehr als genug. So gilt es, zuweilen durch dichtes Buschwerk zu fahren oder um die Löcher in der Piste zu navigieren (die von Termitenbauten, Wurzeln und schweren Fahrzeugen stammen). Tiefe Sandfurchen, feuchte Lehmpfannen, Salzwasserfurten oder scheinbar omnipräsente Wellblechbelag lehren den beiden Abenteurern und Motorradfahrern Jörg Becker und Andreas Hülsmann den perfekten Erfahrung im Umgang mit ihren Zweirädern. Die beiden lassen den Leser in ihrem Buch „Spurensuche“ teilhaben an diversen Stürzen, ihrer einseitigen Ernährung und ihrer stetigen Sorge, ob der Benzin- und Wasservorrat ausreichen.

Belohnt werden Abenteurer mit einem ganz speziellen Outback-Erlebnis – dem Gefühl wirklich „ganz weit weg“ von der Zivilisation zu sein und das spürt man nun ganz intensiv – sei es beim Genuss der Sonnenauf- und -untergänge oder beim Lagerfeuer. Gerade bei leichten Schauern erleben Reisende in der Dämmerung ein stimmungsvolles Bild aus Sonne, Wolken und Regen.

Die Canning Stock Route führt durch eine der am weitesten abgelegen Gegenden der Welt. Eine gute Vorbereitung ist daher Pflicht. Außerdem muss man sich über ein Restrisiko im klaren sein, selbst die „Fliegenden Ärzte“ können an einen Unfallort evtl. nicht schnell kommen, da nur wenige Landepisten existieren

Historie

Lage der Canning Stock Route; Klicken Sie auf das Bild um eine vergrößerte Ansicht sehen zu können.
Lage der Canning Stock Route

Als Alfred Canning sich im Mai 1906 mit einer Expedition auf den Weg machte, sollte er eine Möglichkeit finden, Vieh von den Kimberleys nach Kalgoorlie zu treiben. Zu dieser Zeit war Goldrausch in der Region um Kalgoorlie. Wasser und Nahrungsmittel waren Mangelware – insbesondere Fleisch. Ein Seetransport war ausgeschlossen: Denn das Vieh litt zuweilen am hochgradig ansteckenden „Rotwasserfieber“, dass sich durch eine tropische Zeckenart überträgt. In der Wüste sollte die ans feucht-warme Klima gewöhnte Zecke dagegen aussterben und nur gesunde Rinder würden den Süden erreichen. 1911 geht der erste Viehtrieb auf die Reise, 1958 wurde zum letzten Mal eine Herde über die Canning Stock Route getrieben. Danach wurde es still um diesen Track. Erst 1968 gelang die erste Durchquerung mit einem Fahrzeug.

Anno 1908 wurden 51 Brunnen („Wells“) entlang der Strecke gegraben, um Wasser für Mensch und Rind anzubieten. Heute sind die meisten dieser „Etappen-Brunnen“ versiegt – nur noch wenige haben unbedenkliches Trinkwasser. Außerdem gibt es einige natürliche Wasserquellen wie Helena Springs sowie moderne Brunnen wie etwa Georgia Bore, angelegt von einer Minengesellschaft.

Neben Alfred Canning gehören Michael Tobin, Tom Bourke und Otto Baumgarten zu den Pionieren auf dieser Strecke.

Kultur

Entlang der Strecke gibt es originale Felsmalereien der Aboriginal People zu entdecken, die teilweise über 40.000 Jahre alt sind, aber noch immer in einem ausgezeichnet guten Zustand – insbesondere im Durba Valley.

Anekdoten

  • Frauen und Kamele: Im Oktober 2007 will eine Frau allein mit einigen Kamelen die CSR bezwingen. Immerhin hat sie ein Satelliten-Telefon dabei. Dennoch: wie mutig und was für eine physische wie psychische Energieleistung! Zumindest ist ihr Bruder vorausgefahren und hat entlang der Strecke Wasserflaschen deponiert. Zudem soll zur gleichen Zeit eine weitere Frau die CSR gequert haben – ebenfalls mit Kamelen und unterwegs auf der Strecke von Alice Springs nach Exmouth.
  • „Murray Rankin’s Trolley“: 1976 wollten zwei Briten und ein Neuseeländer die Canning Stock Route zu Fuß von Süd nach Nord bezwingen. Auf Handkarren transportierten sie 82 Kilo Lebensmittel und 55 Liter Wasser. Während der erste schon bei Well 9 aufgeben mussten, kamen zwei bis zum Abschnitt zwischen Well 15 und Well 16, wo ebenfalls aufgeben mussten. Einige Jahre später waren sie erfolgreich – dann aber ohne Handkarren, sondern mit einem Geländewagen als Servicewagen.

So bitte nicht…

  • Im Oktober 2002 wurde Kim Hardt (damals 36) nach drei Tagen in sengender Hitze gerettet . Zufällig vorbeikommende Reisende entdeckten ihn rund 400 Kilometer östlich von Newman in der Nähe des Salzsees „Lake Disappointment“ bei 50 Grad Hitze und forderten über ein Satellitentelefon Hilfe an. Er war extrem schlecht vorbereitet aufgebrochen und mit seinem Geländewagen steckengeblieben. Als er aufgefunden wurde hatte nur einen Liter Wasser sowie zehn Liter Bier bei sich und ein Paket Kekse. Immerhin befolgte er den Rat bei einer Panne an seinem Fahrzeug zu bleiben. Er wurde mit dem Hubschrauber ausgeflogen.
  • Im März 2005 starben 2 Personen auf der Canning Stock Route.
  • Am 4. Dezember 2005 strandete Heinrich Schrör (damals 52, pensionierter IT-Spezialist) in einer Salzpfanne nachdem er nördlich des Talawana Tracks einen falschen Abzweig nahm. Herr Schrör konnte über ein Satellitentelefon bei einem Freund in Victoria Hilfe anfordern.

Oder wie es ein Nutzer unseres Forums ausdrückte „Die CSR ist nicht so schwierig, wenn das Wetter passt, wird es nass und man startet trotzdem, dann ist man einfach ein Vollidiot.“

Vorbereitung

Equipment/Voraussetzungen

Top gewartetes 4WD-Fahrzeug (ideal: Toyota Landcruiser), ausgestattet mit Seilwinde, 2 Ersatzrädern, Ersatzschläuchen, leistungsfähiger und zuverlässiger Kompressor und passendes Werkzeug (inkl. Spaten etc.), 180 Litern Sprit in den Tanks sowie mind. 40 Litern Reserve und Sandflagge (möglichst 4m hoch); Wichtig: Sprit für das Fuel-Dump bei Well 23 (mind. Acht Wochen vorher beim Capricorn-Roadhouse, Bezahlung mit Kreditkarte) und der Community bei Well 33 vorbestellen

  • Satelliten-Telefon, Funkgeräte (Handhelds) für Kommunikation zwischen den Fahrzeugen
  • Lebensmittel und Wasser für ca. 16 bis 18 Tage (je nach Reisezeit/Temperatur werden pro Person und Tag bis zu sieben Liter benötigt)
  • Umfangreiche Reiseapotheke, u.a. Breitband-Antibiotikum
  • Umstritten unter CSR-Fans: GPS-Navigation, Maxtrax/Sandbleche, UHF-Funkgeräte (Reichweite ca. 30 km, zum Abhören des Funkverkehrs auf der gesamten Strecke/der Region), Snakeguards (eine Art Manschette als Schutz vor Schlangenbissen)
  • Kostenpflichtige Permits beantragen (Angaben ohne Gewähr):
    • für die CSR: Australian National Four Wheel Drive Council; für Reisende aus dem Norden auch in Billiluna oder Mulan in den Büros der Paruku Indigenous Protected Area (IPA) (Billiluna IPA Büro (08) 9168 8260 oder ; Mulan IPA Büro (08) 9168 8259
    • für weitere Aktivitäten wie wissenschaftliche Forschungsprojekte: Kanyirninpa Jukurrpa (PO Box 504 Newman WA 6753)
    • für Calvert Range: Richard Taylor 
    • für Lake Gregory (wichtige Umfahrung bei Überschwemmungen) auch IPA (siehe oben)

🔗 Australian National Four Wheel Drive Council

Fahr-Tipps

  • Luftdruck anpassen: je nach Unterboden sollte der Luftdruck geändert werden – bei Sand niedriger (rund 28 PSI, im Extremfall bis zu rund 18 PSI, da sich dann die Auflagefläche des Reifens verbreitert, auf Stein möglichst hoch, um Reifenschäden zu vermeiden.
  • Tiefsand und hohe Dünen möglichst morgens fahren, denn durch die Sonneneinstrahlung wird der Sand weich.
  • Anfahrhilfe bei Steigungen (auf Dünen nur bedingt empfehlenswert): Beim Abwürgen des Motos am Berg sollte man nicht die Handbremse anziehen und auch nicht versuchen, langsam rückwärts runter zu rollen. Viel besser: 1. Gang einlegen, Fuß von der Kupplung. Der Wagen sollte dann stehen. Option 1: Den Allradantrieb auf Low stellen, die Leerlaufzahl hochdrehen und das Fahrzeug – OHNE Kupplung oder Gas – nur über den Anlasser starten, evtl. muss man die Leerlauf-Drehzahl per Hand erhöhen. Sollte im Normalfall klappen, evtl. notfalls etwas Gas-Geben. Im Normalfall fährt das Auto nun wie von Geisterhand den Hügel hinauf. Lenken nicht vergessen! Wenn auch ein zweiter Versuch nicht klappt, dann gilt Option 2: Den Rückwärtsgang einlegen und wiederum OHNE Kupplung bzw. Gas den Wagen nur über den Anlasser starten. Der Wagen rollt langsam und kontrolliert nach unten. Dieser Trick funktioniert vor allem auf festem Unterboden.
  • Dünen nach Möglichkeit im zweiten Gang anfahren. Spart Sprit und schont das Material. Wenn es auch im zweiten Anlauf mit mehr Schwung nicht klappt, dann erst im ersten Gang versuchen. Dünenkuppen nur so schnell befahren wie nötig, um nicht im Sand stecken zu bleiben – nicht unnötig schnell: Bei einige Dünen ist direkt nach der Kuppe die Fahrtrichtung zu ändern, was von der ansteigenden Seite nicht einsehbar ist. Wer eine Düne zu „sportlich“ nimmt, kann sich plötzlich neben der Piste (vielleicht im Softsand oder in den niedrigen Bäumen/Büschen) wiederfinden. Besonders bei den hohen Motorhauben der Allradfahrzeuge sieht man den weiteren Verlauf des Tracks hinter der Dünenkuppe erst sehr spät.
  • Trailer bzw. Anhänger sowie SUV sind nicht empfehlenswert.

Bitte beachten Sie auch unsere weiteren Tipps zum
🦘 Fahren mit Allradfahrzeugen

Service zur Strecke

Wichtige Telefonnummern (ohne Gewähr!)
Vor Abfahrt präventiv in das Mobiltelefon einspeichern!
Wiluna Police: (08) 9981 7024
Granite Peak Station: (08) 9981 2983
Glenayle Station: (08) 9981 2989
Capricorn Roadhouse: (08) 9175 1535
Kunawarritji Community (7 Tage geöffnet): (08) 9176 9040
Billiluna Community (6 Tage geöffnet [So geschlossen], eingeschränkte Öffnungszeiten): (08) 9168 8988
Halls Creek Police: (08) 9168 6000

Straßenbericht
🔗 Main Roads Western Australia

Routenverlauf

(in Nord-Süd-Richtung!)

Nachfolgende Beschreibung ist unverbindlich. Die Verhältnisse auf der Strecke (Zustand der Piste, Tankmöglichkeiten, geöffnete Campingplätze usw. usw.) verändern sich laufend. Es empfiehlt sich dringend unten stehende Angaben mit lokalen Kontakten aktuell zu überprüfen – z. B. Reiseveranstalter die sich auf diese Strecke spezialisiert haben.

Tag 1 – Halls Creek – Wolfe Meteorite Crater 131 km

Letzte Vorbereitungen treffen: noch fehlende Lebensmittel etc. einkaufen (guter Metzger), Volltanken (Benzin und Wasser) etc. Außerdem abmelden bei der Polizei. Auch die Fahrzeuge sollten präpariert werden: Sandflagge, Schutz des Kühlers vor Spinifex-Gras (z.B. durch Fliegengitter vor dem Kühler etc.)

  • Fahrt beginnt über die gut ausgebaute Tanami-Road. Bei guter Piste ist Tempo 80 kein Problem.
  • Möglichkeit zur Wanderung durch den Wolfe Creek Meteoritenkrater, den angeblich zweitgrößten Krater der Welt. Infrastruktur mit zwei Plumpsklos mittlerweile vorhanden. Der Tourismus erobert langsam aber sicher das Outback. Man kann nicht nur auf den Kraterrand klettern, sondern auch durchwandern. Ist schon eine seltsame Atmosphäre hier unten; die Fauna sieht aus wie in einer anderen Welt. Der Krater ist 25 Meter Tief und hat einen Durchmesser von 900 Metern. Ursprünglich, so vermuten Wissenschaftler, war der Krater etwa 230 Meter tief, als vor einer Million Jahren ein Meteorit – 20.000 bis 50.000 Tonnen schwer – einschlug.
    Regionsbeschreibung Östliche Kimberly Region – u.a. mit Wolfe Creek Krater

Tag 2 – Wolfe Meteorite Crater – Mount Ernest ca. 226 km

  • Kurzer Foto-Stopp an der verfallenen Caranya-Station möglich.
  • Billiluna (Aboriginal Community): Letzte Tankmöglichkeit vor der CSR. Außerdem kleiner Shop und Tele-Center vorhanden.
  • Nun beginnt die CSR richtig! Eine Lagune kurz hinter Billiluna hat meist nur brackiges Wasser.
  • Anfangs ist die Piste in sehr gutem Zustand. Einige kleine Hügel sind die ersten Dünen.
  • Mögliche Hürde: Der Lake Gregory kann bei Regen seine Ausmaße deutlich vergrößern und Reisende auf der CSR zu großen Umwegen zwingen.
  • Brunnen 51: Für Reisende aus dem Norden der erste, für Alfred Canning sowie Reisende aus dem Süden der letzte. Der Brunnen wurde restauriert und ist daher in sehr guten Zustand. Die Wasserqualität ist unklar.
  • Brunnen 50 hingegen ist hingegen kaum noch vorhanden.
  • Langsam wird der Boden sandiger, u.a. auch eine Passage mit tieferem Sand.
  • Warnschild „Notice to travellers“ mit letzten Reisehinweisen für diese expeditionsartige Reise.
  • Gute Campmöglichkeit bei Mount Ernest, alternativ Weiterfahrt bis Breaden Hills (weitere ca. 21 km)

Tag 3 – Mount Ernest – Well 46 ca. 76 km

  • An Well 48 erinnern nur noch einige verrostete Eimer und Fässer.
  • Hügelkette Breaden Hills. Spaziergang zu Godfreys Tank kann unerquicklich sein: furchtbarer Gestank und meist kein Wasser am Wasserfalls. Dann Wandermöglichkeit hoch auf die Hills. In der Schlucht leben – wenn auch abgemagerte – Dingos. Wanderzeit: insgesamt ca. zwei Stunden
  • An einem Hügel kann man das Berg-Auf-Fahren üben.
  • Nun folgen die ersten höheren Dünen, tendenziell aber unproblematisch. Daher Luftdruck senken, ggf. bei stecken gebliebenem Fahrzeug zurücksetzen und einen weiteren Anlauf starten. Manche Gruppen zahlen hier viel Lehrgeld und müssen sogar die Seilwinde benutzen,
  • Well 46 (restauriert Januar 1991): Der Platz bietet unter Eukalyptusbäumen viel Schatten – ein idealer Campingspot. 2007 lebte im Brunnen eine Brownsnake, daher war das Wasser nicht genießbar. Hinweis: Entlang der Strecke stehen immer wieder alte Marmeladengläser mit Informationen früherer Reisender darin, z.B. mit der Warnung vor der Brownsnake – einer der giftigsten Schlangen überhaupt. In der Nähe gibt es einen See geben, der aber des Öfteren austrocknet.

Tag 4 – Well 46 – kurz vor Well 41 ca. 174 km

  • Streckenabschnitt mit zahlreichen und zunehmend höheren Dünen, insgesamt rund 100. Entweder muss man dann weitere Anläufe nehmen oder alternativ graben und schieben.
  • An manchen Dünen ist im Oktober 2007 oben auf der Spitze die Piste schon verweht, so lange sind keine Fahrzeuge mehr lang gekommen. In diesem Fall muss das erste Fahrzeug quasi den Track „neu“ präparieren.
  • Mehrere Brunnen, die aber meist nicht gut erhalten sind. Dies geht meist auf das Konto von Touristen, die bei der Suche nach Feuerholz die Brunnenverkleidung genutzt haben.
  • Der See „Guli Lake“ ist meist trocken.
  • Der Abschnitt zwischen Well 41 und Well 42 ist der längste zwischen zwei Brunnen.
  • Eine der höchsten Dünen mit rund 25 Metern Höhe liegt auf diesem Abschnitt. Eine Gruppe von drei Fahrzeugen kann durchaus insgesamt acht (!) Versuche benötigen, die Düne zu meistern.
  • Fahr-Tipp: An manchen Dünen gibt quasi „Beschleunigungsstreifen“ – da die Fahrzeuge in Kurven vor der Düne Schwung verlieren, gibt es vor besonders hohen Dünen separate Anlaufspuren, die lang und gerade die Düne hinaufführen.
  • Fahr-Tipp: Besondere hohe Dünen sollte nach Möglichkeit morgens überquert werden, wenn es kühl ist und der Sand fest. Die Sonneneinstrahlung lässt den Sand weich werden und erschwert das Fahren.
  • Weiter Richtung Well 41 gibt es schönen Platz zum Campen, wer nicht direkt bis Well 41 fahren möchte.

Tag 5 – Kurz vor Well 41 bis Well 38 ca. 90 km

  • Weiter über hohe Dünen. Aber morgens ist der Sand kühler und somit fester. Gut 50 Dünen stehen an.
  • Well 41 liegt in einer großen Lehmpfanne. Der Brunnen ist nur schlecht erhalten.
  • Abstecher zur natürlichen Wasserquelle Helena Springs, laut dem Entdecker David Carnegie die „Perle der Wüste“. Die Piste ist extrem schlecht und ziemlich zugewachsen. Für etwa fünf Kilometer benötigen eine Gruppe im Oktober 2007 eine Stunde – und kehrt dann vorzeitig um.
  • Grab von Michael Tobin: Er gehörte zu Entdecker-Gruppe von Alfred Canning und kam bei einem Kampf mit einem Ureinwohner ums Leben, der wiederum ebenfalls getötet wurde. Das Grabkreuz wurde später von einen Minengesellschaft gesponsert. Der nah gelegene See lädt nicht zum Baden ein – leider. Der etwas weiter entfernt liegende See „Lake Tobin“ ist komplett trocken. Manchmal sind Kamele zu sehen.
  • Einer schönsten Campspots, 300 Meter von Brunnen 38, liegt im Schatten schöner Eukalypten.

Tag 6 – Well 38 – Well 33 ca. 120 km

  • Well 37 wird Spukbrunnen genannt: Denn im Laufe der Jahrzehnte sind mehrfach Viehtreiber und Entdecker vom Aborigionals ermordet worden. Und seit den 70igern Jahren berichten Reisende, dass die Toten nachts auferstehen. Daher übernachten viele Touristen nicht an diesem Brunnen.
  • Es geht wild rauf und runter, quer durch die Dünen, zum Teil auch oben auf dem Dünenkamm in Schrittgeschwindigkeit entlang.
  • Auf der Strecke kurz vor Well 33 erreicht wir man Höchstgeschwindigkeit auf der CSR. Zumindest kurze Zeit sind Tempo 60 bis 80 möglich.
  • Well 33 ist ganzjährig mit flüssigem Nass in Trinkwasserqualität gesegnet. Ein Wasser-Tank ebenfalls vorhanden.
  • In der nah gelegenen Kunawarritji Community – einer kleinen Ureinwohnersiedlung – gibt eine Tankstelle mit angeschlossener kleiner Werkstatt und einen kleinem Shop. Tipp: Man sollte ca. zwei Wochen vor der erwarteten Ankunft anrufen. Einerseits wird so sichergestellt, dass Benzin bzw. Diesel vorrätig sind, andererseits starten die Betreiber der Tankstelle notfalls eine Suchaktion, wenn man nicht zum vereinbarten Zeitpunkt eintrifft. Auch ein Post-Service und evtl. Internet-Zugang sind möglich. Mittlerweile kann man hier sogar in Cabins übernachten. Ganz wichtig: Es gibt Duschen – kostenpflichtig!
  • Alkohol ist hier verboten!
  • Wer hier genug von der Fahrerei oder gar technische Probleme hat, kann den Sidetrack – auch Notausgang genannt – nach Port Hedland (910 km) nehmen und die Tour abbrechen.

Tag 7 – Well 33 bis Thring Rock ca. 60 km

  • Zunächst geht es auf Wellblechpiste weiter.
  • Brunnen 32 ist versandet.
  • In der Höhle Mujingarra Cave soll es vor Schlangen nur so wimmeln. Achtung: Viele Löcher, in die man abstürzen kann.
  • Auf dem folgenden Stück hatte im Oktober 2007 eine Gruppe von sechs Deutschen von Frankfurter Australien-Stammtisch unerwartete Probleme: Ein totes Kamel mitten auf der Piste versperrte den Weg. Beim Umfahren gräbt sich das 2. Fahrzeug tief ein. Selbst die Seilwinde nützt nix. Das Auto wird freigeschaufelt. Anschließend fahren Fahrzeug Nummer 2 und 3 über Piste und Kamel weiter.
  • Schöner Campspot am Thring Rock.

Tag 8 – Thring Rock – Well 26 ca. 150 km

  • Von Well 29 ist nicht mehr viel vorhanden.
  • An einer Weggabelung steht ein alter und nicht mehr benutzter Toilettenhocker.
  • Well 27 bietet ebenfalls nicht mehr viel – außer im Herbst 2007 einem toten Dingo im Brunnen.
  • Well 26 ist bereits restauriert und bietet richtig gutes Wasser. Eine Gedenktafel erinnert an die Glanztaten Alfred Cannings. In einem Gästebuch können sich Reisende verewigen.

Tag 9 – Well 26 – Georgia Bore ca. 80 km

  • Von Brunnen 25 sind leider nur noch Trümmer vorhanden. Frühere Reisende haben sich Feuerholz geholt.
  • Heute kommen auch wieder einige tückische Dünen, auch wieder besonders hohe.
  • Auch Brunnen 23 ist nur noch in Teilen vorhanden und vor allem ohne Wasser.
  • Ganz in der Nähe von Well 23 liegt das Fuel Depot. Das rund 500 Kilometer entfernte Capricorn-Roadhouse liefert auf Bestellung 200-Liter-Fässer mit – Diesel hierher.
  • Georgia Bore wurde 1991 als künstliches Wasserloch von einer Minengesellschaft gebohrt und bietet exzellentes Wasser.

Tag 10 – Gorgia Bore – hinter Savory Creek ca. 120 km

Am Straßenrand liegen immer wieder Wracks, welche die Tortour nicht überstanden hat. Abschleppen auf der CSR soll übrigens rund 10.000 australische Dollar kosten. Kein billiges Vergnügen.

  • Well 21 hatte noch viel Wasser, besagt der Reiseführer.
  • Erstmals wird der „Lake Disappointment“, der „See der Enttäuschung“, erreicht. Hier hatten Entdecker auf einen großen Inlandssee gehofft. Stattdessen ist es ein großer Salzsee. Durch die Spiegelungen der blauen Wolken denkt man jedoch, am Horizont tatsächlich Wasser zu sehen.
  • Der Abstecher von fünf Kilometer zu Well 20 dauert etwa eine Stunde. Pro Strecke. Zwischenzeitlich hüpfen die Autos wie Kängurus. Riesiger Termitenhügel auf der Strecke. Well 20 ist nurmehr ein Loch, seitdem es 1980 bei einem Waldbrand zerstört wurde. 1955 verdursteten hier rund 250 Rinder, da ihr Viehtreiber erkrankte und nicht genug Kraft zum Hochziehen der vollen Wassereimer hatte,
  • Große Herausforderung: Der Savory Creek hat schon manche Reisepläne gründlich durcheinander gewirbelt. Denn Wasser und Salz können den Creek (Fluss) unpassierbar machen. Und natürlich führt der Creek manchmal ordentlich Wasser! Einige Kilometer flussaufwärts gibt es aber Stellen, die teilweise komplett trocken sind – der Boden ist hart wie Beton, auch wenn an der Mündung in den See Wasser ist.

Tag 11 – Hinter Savory Creek – Durba Springs ca. 60 km

  • Wendekreis des Steinbock wird passiert.
  • Well 18 wurde 1999 restauriert, nachdem es schon versandet war. Bei einer Tiefe von fünf Metern lieferte er einst 9.000 bis 12.000 Liter Wasser pro Stunde.
  • Es geht weiter durch die Dünen. An einer Düne helfen aber alle Tricks nicht mehr: Der Luftdruck wird weiter gesenkt, um die Auflagefläche der Reifen zu vergrößern. Dieses Spiel steht immer wieder an: Im Sand Luft ‚raus, auf Stein Luft ‚rein. Die Dünen auf diesem Abschnitt zählen zu den höchsten auf der Canning Stock Route. Gerade für Reisende in den Norden sind es laut Reiseführer die höchsten.
  • Killagurra-Schlucht, heiliger Platz der hier lebenden Martu-People: Eigentlich dürften nur eingeweihte Männer die Stätte besuchen. Das hier gelegene Well 17 ist von Wasser- und Geröllmassen zerstört worden. Aber es gibt es eine natürliche Wasserquelle.
  • Durba Springs gehört zu den schönsten Spots entlang der CSR. Die Schlucht gleicht eher dem Paradies als der Great Sandy Desert. Mit den vielen schattenspendenden Bäumen ein idealer Relax-Platz. Und es gibt hier feste Toiletten

Tag 12 – Durba Springs Ruhetag

Wanderung in die Schlucht (rund zwei bis drei Stunden). Auf dem Weg zum Ende der Schlucht begeistern kleine Pools und hohe Eukalypten. Eine Wohltat nach den vielen Stunden im Auto.

Tag 13 – Durba Springs – Well 15 ca. 70 km

  • Auch in Biella Springs Möglichkeit einer kurzen Wanderung zu Zeichnungen der Ureinwohner.
  • Vom 62 Meter hohen Durba Hill Plateau guter Blick über die Ferne der Great Sandy Desert. Die Hügelkette am Horizont zeigt erst aus der Vogelperspektive ihre wirkliche Größe.
  • Abzweig nach Calvert Range. Um diesen heiligen Ort mit hunderten von Felsenzeichnungen und spirituellen Stätten zu besuchen, ist eine gesonderte Genehmigung erforderlich
  • Es geht weiter durch ausgetrocknete, zum Teil sehr steinige Flusspassagen. Anschließend warten nochmals 22 Dünen auf uns – laut Reiseführer die letzten hohen Herausforderungen für Reisende in den Süden. Fahr-Tipp: Man sollte nicht über Dünen fliegen, also am Kamm abheben. An sich ein schönes Gefühl, aber die Landung mit dem Landcrusier ist hart – und man weiß nicht, was passieren kann.
  • Wenige hunderte Meter steht ein Handkarren – auch „Murray Rankin’s Trolley“ genannt: Es ist ein Relikt einer der scheinbar unglaublichen Geschichten, die die CSR schreibt (siehe Abschnitt Anekdoten)..
  • Well 15 ist ein schöner Spot mit gutem Wasser. Der Brunnen wurde 1998 restauriert. Australische Offroad-Clubs haben sich dieser Aufgabe angenommen und einige Wells modernisiert.

Tag 14 – Well 15 – Well 6 ca. 200 km

  • An Well 12 liegen nach offizieller Lesart nunmehr 967 Dünen hinter den Reisenden, 30 sollen noch bis Wiluna folgen.
  • Am Lake Aerodrome wollten 1980 Soldaten der australischen Armee auf dem scheinbar festen Boden den Weg abkürzen – die anschließende mühevolle Bergung dauerte zehn Tage. Wir fahren außen rum, obwohl der Salzsee in der Tat fest aussieht und als Landepiste für die „Flying Doctors“ dient.
  • Well 11 ist ein wichtiger historischer Punkt: Von Wiluna bis hierher konnte Canning einst seine Ausrüstung auf Planwagen transportieren. Vor hier an bis nach Bililuna im Norden mussten dann Kamele ‚ran.
  • Unter den Viehtreibern hieß Well 10 nur „Lucky Well“. Denn wer aus dem Norden kam – wie einst die Viehtreiber – hat nunmehr auf beschwerlichen rund 1.500 Kilometern alle knapp 1.000 Dünen bezwungen. Nun prägt Farmland die Landschaft.
  • Ingebong Hills: Auf dem Gipfel des kleinen Hügels wachsen Zypressen, außerdem sind Felsenzeichnungen zu entdecken. Tipp: Man kann den Besuch auch am nächsten Tagen nachholen, wenn die Zeit zu knapp ist. Der zusätzliche Fahrweg ist zu vernachlässigen.
  • Well 6: Die hier gelegene natürliche Wasserquelle „Pierre Springs“ wurde nach einem Ureinwohner benannt. Wie im Reiseführer angedroht, treiben Fliegen, Mücken und ähnliches Ungeziefer Reisende fast zur Verzweiflung. Im Brunnen leben Frösche. Und wieder liegt ein „Guestbook“ aus. Der Platz unter den Zypressen lädt zum Campen ein. Toilette vorhanden.

Tag 15 – Well 6 bis Wiluna ca. 235 km

    • Well 5 ist der tiefste Brunnen überhaupt. Den dazugehörigen Wassertank errichtete 1942 die Armee.
    • Reisende durchqueren nun viele Lehmpfannen und ausgetrocknete Creeks. Es geht nur langsam voran, ist aber unproblematisch. Enge Auf- und Abfahrten
    • Das Land hier gehört einigen Farmen. Daher sind die Wege auch vorgeschrieben, um nicht die Pisten zu sehr zu beanspruchen. Der Schilderwald erinnert zuweilen an eine Großstadt.
    • Windich Springs wurde schon im Mai 1874 von John Forrest, also schon vor Cannings Expedition 1907, auf seinen Reisen entdeckt. Eigentlich ein spiritueller Ort war es für ihn die „beste Wasserquelle“, die er je gesehen hat. Beim Zyklon „Joan“ fiel 1965 ein halber Liter Regen auf jeden Quadratmeter. In der Folge versandete die Quelle. Nach den Regen kann Wasser vorhanden sein.
    • Well 4 existiert nicht mehr.
    • Wehmut kann sich jetzt ausbreiten, aber auch die freudige Erwartung einer erfrischenden Dusche und eines köstlichen Eis am Ziel in Wiluna. Und dann erreichen Reisende das berühmte Schild, das Reisende warnt und den Startpunkt bzw. Endpunkt darstellt.
    • Der Northpool lädt mit seinem verschlammten Wasser nicht zum Baden ein. Andere konnten hier ins Nass hüpfen.
    • Well 1!
    • Ankunft in Wiluna. Hinter Reisenden aus dem Norden liegen knapp 1.000 Dünen und rund 1.800 Kilometer Piste, beispielsweise mit Durchschnittstempo 27. Wobei die Spannbreite von 80 Stundenkilometern auf Wellblechpisten bis Schrittgeschwindigkeit auf Dünenkämmen und Steinpassagen reicht. Die höchsten Dünen wurden mit Tempo 45 angefahren.
    • In Wiluna sollte man sich bei der Polizei melden.
    • Das Roadhouse in Wiluna bietet Sprit und erfrischendes Eis.
    • Schöner Campingplatz ca. 30 km östlich auf dem Gunbarrel Highway.