Coober Pedy

Hier ist Australien wirklich besonders außergewöhnlich: 1911 wurden hier erstmals Opale gefunden. Seitdem finden sich hier Menschen aus aller Herren Ländern, die ihr Glück versuchen. Darunter auch ausgesprochen skurrile Charaktere. Wer hier „Anfängerglück“ hat – also recht früh für ein paar tausend Dollar Opal findet, läuft Gefahr süchtig zu werden nach der Droge Edelstein. Aus dieser Welt-Opal-Hauptstadt stammen über 60% der Weltförderung. Mittlerweile ähnelt die Umgebung Coober Pedys einer Mondlandschaft – überall Minenschächte und Abraumhalden. Die Menschen leben in mehr oder minder stillgelegten Minenschächten, die sie zu Wohnungen, sogenannten „Dugouts“ ausgebaut haben. In der Sprache der eingeborenen Aborigenes heißt „Kapa Piti“ wörtlich übersetzt „Weißer Mann lebt in Loch“. Wenn sie ein neues Zimmer brauchen, gehen sie nicht zum Baumarkt sondern in den Supermarkt. Zum Sprengstoffkauf… Der größte Opal bisher wurde 1988 gefunden und wiegt ungeschliffen 5,2 Kilogramm. Wie wäre es noch mit einer Runde „Noodling“? Auf speziell ausgewiesenen Abraumhalden können Sie nach Opalen sieben, die die Schürfer übersehen haben. Eine davon gehört zu der geschlossenen Opalmine „Jewellery Box“ in Nähe des Ortszentrums.

Diese Landschaft hat schon oft in Filmen als Background mitgespielt: Z.B. in „Mad Max III“ (Jenseits der Donnerkuppel), Pitch Black (Planet der Finsternis) und Priscilla (Königin der Wüste) wurden in und um. Auch deutsche Fernsehsender lieben Coober Pedy. Neben Sydney, dem Ayers Rock und dem Great Barrier Reef ist der Ort ausgesprochen häufig in diversen Dokumentationen auf den Bildschirmen im deutschsprachigen Raum zu sehen. Ein Kandidat für Filmruhm sind auch die Anna Creek Painted Hills, die erst 2007 in der Weltöffentlichkeit bekannt wurden.

Vorsicht beim Fotografieren: Überall – auch mitten im Ort – hat es Minenschächte, die nicht gekennzeichnet sind. Bitte nicht wegen eines schönen Motives einfach mal, ohne zu schauen, zwei Schritte zurück. Sonst landen Sie wirklich „Down Under“. Noch ein Hinweis: Das Betreten von Minen-Bereichen sollte nur mit Erlaubnis des Besitzers geschehen und erfolgt auf eigene Gefahr.

Lage
Coober Pedy: 29° 01′ S, 134° 43′ O
🗺️ Orts-/Regionsdarstellung in Online-Karten

Lokalzeit aktuell
Zeitzone: australischer Winter: GMT +9,5, Central Standard Time (CST); australischer Sommer: GMT +10,5, Central Daylight Saving Time (CDST)

Wetter aktuell
Quelle: meteoblue

Klima
Halbwüsten-Binnenland-Klima. Im Sommer tagsüber oft sehr heiß (z.T. > 45 °C), nachts häufig sehr warm (25 °C), einzelne starke Niederschläge (meist mit Gewittern), die kurzzeitig die ansonsten trockenen Wüstenflüsse füllen. Im Winter seltene Niederschläge, sehr trocken, nachts öfter Frost. einzelnen Monate)

Einwohner
ca. 1700 (2011)

Impressionen

Das Outback in der näheren und weiteren Umgebung von Coober Pedy ist voller begeisternder Eindrücke.

Die nachfolgende Galerie wird präsentiert mit freundlicher Unterstützung von der South Australian Tourism Commission.

 Outback - Painted Hills auf dem Gelände der Anna Creek Station beim Flug mit Wrights Air. Copyright Bild: South Australian Tourism Commission
Outback: Painted Hills auf der Anna Creek Station
Kati Thanda (Lake Eyre) beim Flug mit Wrights Air; Copyright Bild: South Australian Tourism Commission
Outback: Kati Thanda (Lake Eyre)
Outback - Kati Thanda - Lake Eyre. Copyright Bild: South Australian Tourism Commission
Outback: Kati Thanda (Lake Eyre)
Outback - Kati Thanda - Lake Eyre; Copyright Bild: South Australian Tourism Commission
Outback: Kati Thanda (Lake Eyre)
Outback bei Maree - Mirra Creek; Copyright Bild: South Australian Tourism Commission
Outback bei Maree: Mirra Creek
Outback bei Lyndhurst - Ockergruben - Ochre Pitts; Copyright Bild: South Australian Tourism Commission
Outback bei Lyndhurst: Ockergruben (Ochre Pitts)

Unsere Empfehlung

Einen Tag sollten Sie für Coober Pedy Zeit nehmen. Jeder zusätzliche Tag lohnt sich natürlich. Coober Pedy ist geeignet als Zwischenstation auf der Route von Adelaide zum Ayers Rock (bzw. umgekehrt). Die folgende Empfehlung richtet sich an Individual-Reisende, die nur diesen einen Tag Zeit haben und ein Fahrzeug in Coober Pedy zur Verfügung haben. Wenn Sie weniger Zeit haben, wählen Sie aus unseren Tipps einfach Ihre persönlichen Favoriten.

1. Tag – Sightseeing in Coober Pedy und Umgebung

  • Am besten starten Sie mit einem Überblick von einem der zentralen Hügel im Ort (z.B. vom Big Winch) und besichtigen anschließend eine der Opal-Schauminen.
  • Nicht verpassen sollten Sie auch einen Besuch in einem der privaten Dugouts.
  • Ebenfalls lohnend: Die Underground-Kirchen, einen Besuch bei einer Opalschleiferei, ein Bummel durch die Underground Gallery und den Underground Bookstore.
  • Ein besonders schöner Platz für Sonnenuntergänge: Das kleine Gebirgsmassiv der Breakaways (20 km N), das in verschiedenen Mineralienfarben farbenprächtig leuchtet.

Überblick
Vom Big Winch (dort steht eine große Winde – daher der Name)

Anreise

Flughafen
international: Darwin oder Adelaide; national: Coober Pedy (ASP).

Straßen
Coober Pedy liegt am Stuart Highway (Nr. 87), Entfernungen – jeweils auf direktem Weg
🗺️ Alice Springs: 688 km
🗺️ Yulara: 707 km
🗺️ Adelaide: 844 km
🔗 Traffic SA: Straßenverkehrsbericht für South Australia

Bahn
Station Manguri des „Ghan“ Railways (Bustransfer/44 km W)
🔗 The Ghan

Sehenswertes

Kirchen
Jede Religionsgemeinschaft in Coober Pedy hat eigene Untergrundkirchen, z.B. die St Peter & Paul Church (zur Besichtigung täglich geöffnet).

Lifestyle

Eine Reihe der zum Teil äußerst komfortablen unterirdischen Wohnungen – Dugouts – kann besichtigt werden. Neben diversen Geschäften und Lokalen gibt es auch einen Underground Bookstore mit einem sehr netten Café im Ortszentrum. Im Desert Cave Hotel, das viele unterirdische Zimmer anbietet, gibt es auch eine Underground Gallery.

Der Friedhof von Coober Pedy ist „ganz anders“ als in deutschsprachigen Regionen – recht rau. Wer schrägen Humor mag, sollte sich den örtlichen Friedhof ansehen, auf dem viele der exzentrischen Bewohner Coober Pedys mit zum Teil sehr bizarren Grabstätten verewigt sind. Besonders auffällig wohl das Grab von Karl Bratz, ein gebürtiger Deutscher. Als er von seiner tödlichen Krankheit erfuhr, soll er sich seine Grabstätte auf dem Friedhof von Coober Pedy samt Sarg bestellt haben: Ein Bierfass mit Zapfanlage. Ansonsten hat das einfache Grab nur noch einen alten Hut auf der Betonplatte, die die Aufforderung trägt „Have a drink on me – Karl Bratz 1940 – 1992“. Man erzählt sich, dass er seiner Frau nichts hinterlassen wollte und daher sein Vermögen versoff. Wieviel Wahrheit hinter der Story steckt ist unklar.

Legendär ist Crocodile Harry. Er galt – mit kleinen Abstrichen – als die Lebendvorlage der „Crocodile Dundee“ Filme. Am 13. Oktober 2006 ist er an den Folgen jahrelangen übermäßigen Alkoholkonsums verstorben. Crocodile Harry kam ursprünglich aus Lettland und hat sich mit 17 freiwillig zur Waffen-SS gemeldet, um in Russland für Deutschland zu kämpfen. Nach dem Krieg hat er sich seiner SS-Tätowierung entledigt und ist in die französische Fremdenlegion eingetreten. In der 50er Jahren kam er nach Australien und hat im Norden Krokodile gejagt. Mit Selbstauslöser fotografisch dokumentiert, hat er an seinem erfolgreichsten Tag 86 Krokodile größtenteils mit der Axt erschlagen, um teure Munition zu sparen und sich danach in Ermangelung von Alkohol mit Kerosin voll laufen lassen. In den 70-er Jahren kam Baron Arvid von Blumental, wie Harry eigentlich hießs, nach Coober Pedy um Opal zu suchen und weiterhin an seiner Legende zu basteln. Harry soll unablässig auf der Suche nach möglichst jungen Frauen gewesen sein. Täglich kamen Touristenbusse in sein Dugout, in dem Filme wie „Mad Max“ und „Pitch Black“ gedreht wurden. Die Wände sind übersät mit Namen von Frauen, die hier schon Außergewöhnliches erleben durften. Wenn die Touristen kamen, lag Harry oft zuerst schnarchend im Betten. Wachte er kurz auf dann wurde gnadenlos die nächstbeste Frau angebaggert. Meist waren die Touristinnen dann zunächst so perplex, dass Harry ein wenig fummeln konnte, bevor die Gegenreaktion einsetzte. Und das reichte ihm eigentlich auch. (zitiert aus einer Beschreibung der Dokumentation „Coober Pedy, die Jagd nach dem blauen Stein“ von der Filmgruppe München)

Geologie

Erst 2007 wurden die „Anna Creek Painted Hills“ in der Weltöffentlichkeit bekannt – Hügel im südaustralischen Outback, die mindestens so farbenprächtig sind wie die weltbekannten „Breakaways“, eine kleiner Höhenzug in der Nähe von Coober Pedy, der es auch schon in Mad Max III zu Filmruhm brachte. Mit Wrightsair dürfen seit 2007 Touristen diese bisher für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Hügel besichtigen. Auf der Website der Fluglinie befinden sich aussagekräftige Bilder von der 18 mal 20 Kilometer großen Hügelformation. Es ist sicher nicht übertrieben den Grad der Sehenswürdigkeit dieser Formation mit dem des Uluru oder dem der Bungle Bungles zu vergleichen. Zum Schutz der fragilen Gesteinsformationen ist ein Besuch auf dem Landweg weiterhin nicht erlaubt. Besonders in den frühen Morgenstunden und etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang findet man hier eine faszinierende Palette an Erdtönen – über diverse Rottöne bis hin zu Ocker und Schwarz. Die 360 Quadratkilometer grosse Hügelformation steht auf dem Gelände der Anna Creek Station. Flüge starten von Coober Pedy, William Creek und Arkaroola. Entstanden sind die Hügel wahrscheinlich durch Bodenerosion und ihre Rottöne erhielten sie durch oxidiertes Eisen im Gestein. Die Anna Creek Station ist wiederum die mutmaßlich flächenmäßig größte Rinderfarm der Welt. Sie umfasst 34.000 Quadratkilometer – und ist damit etwa so groß wie Belgien. Allerdings kann die Farm nur etwa 3000 Rinder halten, da der Boden und die kargen Niederschläge schlichtweg nicht mehr Viehzucht ermöglichen.
🔗 Wrightsair

Aktivitäten

Reiten
Reiten einmal anders: Auf dem Kamel. Phil Gee, versierter Kamel Spezialist und Kenner der Flora und Fauna im Outback bietet in der Nähe von William Creek und Oodnadatta (160km O) Touren mit und auf Kamelen an (auch mehrtägig).

Shopping

Souvenirs: Alles dreht sich hier natürlich um Opale. Über die verschiedenen Qualitätsstufen sollten Sie sich genau so fachmännisch aufklären lassen, wie über die Pflege dieser Edelsteine. Mehr zur Opal-Auswahl auf unserer Seite zum Thema
Souvenirs

🔗 Coober Pedy Tourism
🔗 District Council
🔗 Coober Pedy Times (Regionalzeitung)

Weiterreise

Für Ihre Weiterreise finden Sie Tipps bei unseren
🦘 Routen-Empfehlungen

Folgende Ziele werden u.a. in AUSTRALIEN-INFO vorgestellt:
🦘 Yulara mit Uluru (Ayers Rock) und Kata Tjuta (Olgas)
🦘 Flinders Ranges
🦘 Port Lincoln (Eyre Peninsula)
🦘 Barossa
🦘 Adelaide