Atherton Tablelands

Ein felsiges Hochland in den nördlichen Ausläufern des australischen Nord-Süd-Gebirges – der Great Dividing Range. Das Tafelland liegt auf einer Meereshöhe von 350 bis 1200 Metern und reicht bis zu 80 km ins Landesinnere. Es ist ein Hochland, das sich, getrennt durch eine Steilstufe, parallel zur Küste auf der Höhe Innisfail – Cairns – Port Douglas erstreckt. Streng genommen handelt es sich um drei Plateaus unterschiedlicher Meereshöhe, weshalb häufig auch der Begriff „Tablelands“ im Plural verwendet wird.

  • Das Central Atherton Tableland in einer Höhenlage von 600 bis 900 m.ü.M. ist der touristisch interessanteste Teil: Dichter Hochlandregenwald, skurrile Feigenbäume, Kraterseen, Wasserfälle, grünes Weideland und historische Orte. Hauptorte sind Atherton, Walkamin, Tolga, Yungaburra, Malanda und Millaa Millaa.
  • Das Marreba-Julatten Tableland (um Mareeba) schließt sich gen Norden an. Es liegt etwa 350 bis 500 m.ü.M.. Hier sind sehenswert u.a. die Wasserfälle am Emerald Creek und am Davies Creek Falls, die Mareeba Wetlands sowie der Naturpark der Granite Gorge Naturpark und das Mareeba Heritage Museum. Neben den Orten Mareeba, Dimbulah und Mount Molloy nimmt Kuranda eine touristische Sonderstellung ein. Kuranda liegt am äußersten Rand des Mareeba Tablelandes und genießt durch die Anbindung an die Küste mit der Kuranda Scenic Railway und der Skyrail Regenwaldgondelbahn die grössten Besucherzahlen. Die an und für sich sehr trockene Gegend um Mareeba und Dimbulah wird vom südlicher gelegenen Tinaroo Dam mit Beregnungswasser versorgt und weist weite Flächen an Zuckerrohr-, Bananen- Kaffee- und Mangoplantagen auf. Früher wurden hier auch Reis, Tabak und Malaleuca (Teebaumöl) angebaut.
  • Höchstgelegenes Gebiet der Atherton Tablelands ist das südlich anschließende Evelyn Tableland mit 1100 bis 1200 m.ü.M.. Höher kann man in Queensland nirgendwo auf einer Strasse fahren (bis 1143 m.ü.M.) und Ravenshoe ist höchstgelegener Ort des Landes.

Geprägt von ausgiebiger landwirtschaftlicher Nutzung unterscheiden sich die Bereiche des Tafelgebirges auch klimatisch deutlich von der Küstenzone des nahegelegenen Cairns. Im Winter ist es hier deutlich frischer, die Sommer sind milder. Häufigere Niederschläge resultieren in sattem und üppigem Grün. Große Teile seiner Landschaft wurden durch den Vulkanismus geformt, noch heute gibt es vulkanische Aktivität – beispielsweise Thermalquellen.

Mit Ausnahme von Kuranda geht es in der Region bedeutend ruhiger zu als in den quirligen Küstenorten rund um Cairns. Wanderer, Tierfreunde und Kulturfans fühlen sich in den Tablelands oft wohler als an der Küste. Aufs Baden muss man hier trotzdem nicht verzichten. Wasserratten haben die Auswahl zwischen romantischen Kraterseen, kühlen Bergflüssen (Davies Creek, Emerald Creek, Granite Creek, Millstream River, North Johnstone River, Millaa Millaa Falls) und dem weitläufigen Stausee Tinaroo Dam.

Lage
Atherton: 15° 15’ S 145° 28’ O
🗺️ Orts-/Regionsdarstellung in Online-Karten

Lokalzeit aktuell
Zeitzone ganzjährig: GMT +10, Eastern Standard Time

Wetter aktuell
Quelle: meteoblue

Klima
Tropisch – mit ausgeprägter Trocken- und Regenzeit. Geringere Luftfeuchtigkeit im Vergleich zu Cairns durch die höhere Lage. Das Regionalklima im Detail hängt von der Meereshöhe und der Distanz zur Küste ab. Daraus ergeben sich starke Unterschiede in der Niederschlagsverteilung. So hat Millaa Millaa den Ruf, 200 Tage im Jahr im Regen zu haben oder in den Wolken zu stecken. Das nur 60 km entfernte Mareeba wirbt mit durchschnittlich 300 Sonnenscheintagen im Jahr. Millaa Millaa erhält etwa 3000 mm Niederschlag im Jahr, Atherton 1300 mm und Mareeba 750 mm. Die 1250 mm Regenfall-Linie markiert die äußerste Verbreitung des Regenwalds nach Westen. Dabei ist die Übergangszone vom dichten Regenwald zum offenen trockenen Eukalyptuswald oft nur 200 Meter breit, wie dies bilderbuchhaft am Zugangsweg zum Hypipamee Crater zu beobachten ist.

Die Temperaturen auf den Tablelands liegen generell 5 bis 10 Grad niedriger als an der Küste. Minusgrade an besonders kühlen Wintermorgen sind ganz normal. Auf dem Evelyn Tableland muss man sich auf Temperaturen bis zu minus 10 Grad an Wintermorgen einstellen (bei Tagestemperaturen von 15 bis 20 Grad). Trotz der geographischen Lage in den Tropen halten sich die Bewohner über die Wintermonate Anfang Mai bis Ende September abends mit Heizungen warm.

Einwohner

Der Verwaltungsdistrikt des Atherton Tableland Shire zählt 25.575 Einwohner (Stand 2019) die meisten leben in Mareeba und Atherton. Herberton, Malanda, Ravenshoe und Yungaburra sind Ort mit 900 – 1000 Einwohner.

Geschichte

Die Atherton Tablelands erhielten ihren Namen von John Atherton, dem ersten Siedler, der sich 1876 mit seiner Rinderherde nahe dem heutigen Mareeba niederliess. Auf dem Weg zu seiner neuen Farm „Emerald End“ musste er die Herberton Range überqueren, wo er 1878 Zinn fand. Er selbst hatte zwar kein Interesse an dem Zinn, aber die Kunde von dem Zinn machte die Runde. 1880 führte Atherton zwei Männer, Jack und Newell in den Gebirgszug, wo man durch Zufall einen bis an die Oberfläche reichenden Körper hochangereicherten Zinnerzes fand. Jack und Newell meldeten daraufhin ihren Claim an. Der Zinnfund führte zur Gründung des ersten Ortes auf dem Tableland – „Herberton“. Zinn wurde hier bis 1978 abgebaut, dem Jahr in dem die Zinnpreise am Weltmarkt verfielen.

Die einzige Versorgungsroute zwischen Herberton und der Küste verlief nach Norden zu dem 1876 gegründeten Hafenort Port Douglas. Auf halbem Weg dieser Route, für welche Ochsengespanne zwei Wochen benötigten, überquerte der Track den Granite Creek, einen Ganzjahresfluss. John Atherton, dessen Farm „Emerald End“ unweit dieser Furt lag, errichtete an der Furt ein Gasthaus. Es entwickelte sich eine kleine Ortschaft „Granite Creek“, die aber 1893 bei Erreichen der Eisenbahn von Cairns über Kuranda in „Mareeba“ umbenannt wurde. Entlang der Versorgungsroute Herberton – Port Douglas entstanden in Laufe der folgenden Jahre weitere Ortschaften Julatten, Mount Molloy, Walkanin, Tolga und Atherton.

Im Jahre 1906 entschloss sich die Regierung, das Zentrale Tableland, also den Regenwald östlich der Route Herberton – Atherton – Mareeba fur die Besiedlung zu öffnen. Auf dem Reissbrett entstanden 160 Acre große Grundstücke, Straßen, Ortschaften und die Eisenbahnlinie Tolga – Millaa Millaa. Malanda wurde 1907 besiedelt und Millaa Millaa 1909. Hauptzweck war das Erschaffen von Landwirtschafts-und Milchweideflächen. Dazu musste der Regenwald abgeholzt werden. Riesige Baumstämme wurden mit der Eisenbahn nach Cairns transportiert, wo sie in den Süden und in die ganze Welt verschifft wurden. Die Holzindustrie kam mit der Erklärung der Regenwälder als Weltkulturerbe 1988 zum Erliegen.

1926 wurde mit dem Gillies Highway die erste Strassenverbindung zwischen den Tablelands und der Küste bei Cairns eröffnet. Er war zunächst eine einspurige Mautstrasse, welche auf 20 km und über 611 Kurven 700 Höhenmeter überwand. Unmittelbar nach Eröffnung dieser Verbindung wurde eine Busverbindung zweimal am Tag eingerichtet und die Leute aus Cairns kamen am Wochenende zur Sommerfrische auf das Hochland. Gleichfalls 1926 begann die noch heute anhaltende Bedeutung des Lake Barrine und des dortigen Teehauses als Touristenattraktion, gefolgt 1928 von dem „Malanda Jungle“, eine der wenigen kleinen Flächen Originalregenwald, die man nicht abgeholzt hat.

In den neunziger Jahren entstanden auf dem Tableland ersten Unterkünfte der Luxusklasse, meist mit relativ wenigen Zimmern. Konzipiert wurden diese Verwöhn-Unterkünfte vor alle für Reisende, die auf Wellness Wert legen oder die auf Hochzeitsreise sind.

Der Ort Kuranda versteht es heute gut sich als Synonym für die Atherton Tablelands zu vermarkten. De facto liegt er jedoch am Rande und ist mit seiner umtriebigen Atmosphäre atypisch für den großen Rest der Region. Selbst Urlauber, die schon öfter in der Australien waren unterliegen oft dem Missverständnis, dass Kuranda und Umgebung allein stellvertretend für die Atherton Tablelands stehen. Bis zur Eröffnung der Skyrail 1995 war der klassische Tagesausflug in die Aherton Tablelands eine Kombination von Zug und Bustor: Mit der Kuranda Raliway nach Kuranda, Weiterfahrt mit dem Bus zum Curtain Fig Tree – dem „Vorhang-Feigenbaum“, Schiffsfahrt auf dem Lake Barrine mit Kaffee und Kuchen, Rückfahrt über die Gillies Highway. Der Curtain Fig Tree hatte täglich im Schnitt 2.000 Besucher – heute sind es oft nur noch rund 100.

Der Ort selbst entstand 1888, bereits drei Jahre später war er über die Eisenbahn mit Cairns verbunden. Zunächst wurden die wertvollen Harthölzer im Regenwald um Kuranda gefällt. Dann kamen die Farmer und beseitigten die Reste des Regenwaldes, um Landwirtschaft und Milchwirtschaft zu betreiben. Die ersten Kaffeeplantagen entstanden, aber ein Einbruch im Weltkaffeepreis 1899 und ein harter Frost 1901 zerstörte den Kaffeeanbau um Kuranda. Für die Landwirtschaft und die Milchweidewirtschaft war der Boden zu unfruchtbar und ca 1920 überliess man die brachliegende Gegend der Natur. Seitdem haben ausgedehnte Akazienbestände die Gegend um Kuranda für sich eingenommen. Kuranda ist also keinesfalls ein „idyllisches Regenwald-Dorf“, sondern Überbleibsel aus einer Zeit der totalen Regenwaldzerstörung. Der Regenwald konnte sich nur ansatzweise neu ansiedeln, und auch nur mit einer spärlichen Anzahl verschiedener Spezies. Der Tourismus began in den 20er Jahren mit dem Ausflugstourismus per Eisenbahn aus Cairns. Seit 1942 verbindet die Kuranda Range Road als zweite Strasse neben der Gillies Highway Cairns mit dem Tableland. In der 60er Jahren entdeckten die Hippies das angenehme Klima und die Möglichkeiten, durch Selbstversorgung ein billiges Überleben zu sichern. In den 70er Jahren folgten die Künstler. 1978 entstand schließlich der heute weltweit bekannte Markt für Kunsthandwerk, Obst und Gemüse.

Unsere Empfehlung

Mindestens einen Tag sollten Sie sich für die Atherton Tablelands Zeit nehmen. Jeder zusätzliche Tag lohnt sich natürlich. Das Gebiet ist eines der vielseitigsten in Australien und lohnt einen längeren Aufenthalt.

Die folgende Empfehlung richtet sich an Individual-Reisende, die nur einen Tag Zeit haben und ein Fahrzeug für die Tour in die Atherton Tablelands zur Verfügung haben. Die Programmpunkte sind allerdings sehr umfangreich und der Tag recht vollgepackt, es ist also durchaus zu überlegen die Stationen auf mehrere Tage zu verteilen. Ab Cairns gibt es auch zahlreiche Anbieter unterschiedlicher Tagesausflüge.

1. Tag  – Höhepunkte des Tafellandes

  • Ein Ausflug in den Atherton Tablelands startet z.B. in Cairns mit der Fahrt nach Kuranda, dem wohl bekanntesten Touristenort der Atherton Tablelands. Die klassische Anreise-Version ist die Bahnfahrt mit der Kuranda Scenic Railway. Auch für Nicht-Bahnfahrer ist ein Ausflug zum aussergewöhnlichen Bahnhof von Kuranda reizvoll. Seit 1996 können Sie alternativ auch durch den Regenwald mit der Gondelbahn der Kuranda Skyrail nach Kuranda schweben.
  • In Kuranda lohnt an Markttagen der Besuch des Kuranda Marktes (trotz allen Rummels), täglich das Australian Butterfly Sanctuary und die Kuranda Bird World.
  • Lake Barrine
  • Neben dem sehr bekannten Kuranda lohnt sich aber die Weiterfahrt auch zu anderen Zielen: Zum Beispiel zu einer der typischen Würgefeigen – dem Curtain Fig Tree.
  • Auch Badefans kommen auf ihre Kosten: Am romantischen Lake Eacham und unter den erfrischenden Milla Milla Falls.
  • Das romantische Dörfchen Yungaburra ist Heimat ausgezeichneter Restaurants sowie vieler Kunsthandwerk- und Antiquitätenläden.

Überblick

Den besten Rundblick über das zentrale Atherton Tableland hat man vom Millaa Millaa Lookout (Mc Hugh Lookout) aus 1070 m Höhe. Der Blick reicht bei guter Sicht ca 50 km hinunter an die an die Küste bei Innisfail und ca 100 km nach Norden. Von diesem Lookout die Sonne über dem Meer aufgehen sehen, ist ein unvergessliches Erlebnis. Andere lohnenswerte Ausblickpunkte sind vom Windy Hill bei Ravenshoe, dem Malanda Volcano, dem Lamis Hill bei Malanda und dem Hallorans Hill in Atherton.

Wandern

  • Die Wanderungen um Lake Eacham und Lake Barrine verlaufen in ursprünglichem Regenwald, während der Rundweg (2,6 km) durch den Wongabel State Forest in Atherton (80 km SW Cairns) durch einen künstlich angelegten Schau-Regenwald führt, wo weit über 100 verschiedene Bäume markiert sind. Informationen über die Misty Mountains Hiking Trails kann man im Ravenshoe Visitor Center erhalten.
    🔗 Wongabel State Forest
  • Von Malanda (60 km S Cairns) können Sie den Mt Bartle Frere (1624m), den höchsten Berg Queenslands, im Wooroonooran National Park erklimmen. Allerdings ist diese anstrengende Tour nur erfahrenen Bergwanderern zu empfehlen. Die Besteigung erfordert gute Kondition und sorgfältige Vorbereitung, da es unterwegs keinerlei Trinkwasser und Übernachtungsmöglichkeit gibt.
    🔗 Mt Bartle Frere Trail

Anreise

Flughafen
international und regional: Cairns (Flughafen-Kürzel: CNS)

Sraßen
Es gibt vier Routen von der Küste zu den Atherton Tablelands (Aufzählung von Nord nach Süd).

  • 1. Bump Road über die Rex Range von Port Douglas / Mossman nach Julatten / Mount Molloy.
  • 2. Kuranda Range Road von Smithfield nach Kuranda.
  • 3. Gillies Highway von Gordonvale nach Yungaburra.
  • 4. Palmerston Highway von Innisfail nach Millaa Millaa.

Entfernung von Atherton auf direktem Weg
🗺️ Cairns: 77 km (1 1/2 h)

Bahn
Eine der bekanntesten touristischen Bahnstrecken Australiens ist der Kuranda Scenic Railway, 1891 eröffnet. Reisezeit 105 gemütliche Minuten (inklusive 15 min Zwischenstopp an den Barron Falls). Die Loks sind mittlerweile ausgetauscht, die Waggons modernisiert. Auf 34 km passiert die Strecke 15 Tunnel und 40 Brücken. Bekannt ist die Strecke eigentlich wegen ihrer Postkartenpanoramen – z.B. über die Zuckerrohrfelder von Smithfield, auf Mount Whitfield und über Trinity Bay bis hin zum False Cape und Green Island. Allerdings wächst die Aussicht an vielen Stellen immer mehr zu: Seit 1988 werden die Bäume entlang der Eisenbahnstrecke nicht mehr gefällt und gestutzt. Durch die Umstellung von Dampf- auf Dieselloks entstehen entlang der Strecke auch keine Gras- und Buschbrände mehr. So fährt man heute streckenweise eher durch einen Wald als an einem Hang mit weiter Fernsicht.
🔗 Kuranda Scenic Railway

Sehenswertes

Fauna

Ein einzigartiger Tierbestand: 18% aller australischen Vogel-, 23% aller Reptilien-, 30% der Beuteltier- und Frosch- sowie 62%(!) der australischen Schmetterlingsarten.

  • Das Australian Butterfly Sanctuary in Kuranda (30 km W Cairns) ist Australiens größter Schmetterlings-Zoo mit speziell australischen Tieren.
    🔗 Australian Butterfly Sanctuary
  • Die Kuranda Bird World zeigt mehr als 40 tropische Vogelarten in einer sehr großen, begehbaren Voliere.
    🔗 Kuranda Bird World
  • Granite Gorge (12 km von Mareeba, Richtung Atherton): Fotogene Landschaft mit imposanten, hoch aufragenden Granitfelsen, zum Teil mit kuriosen Formen. Sie entstanden durch unterirdisches Abkühlen von geschmolzenem Material der Erdkruste in einem Radius von 1 km. Mitten durch fliesst ein Bach in dem im Sommer gebadet werden kann. Diverse Wanderwege zu reizvollen Aussichtspunkten und grosse Felsen zum Herumklettern. Hier leben unzählige zahme Rockwallabies, die am späten Nachmittag auch gefüttert werden können. In der Trockenzeit kann man ab und zu Dingos beobachten, ganzjährig bunte Papageien und Kakadus fotografieren. Durchaus lohnenswert auch als Halb- oder Ganztagesausflug (Übernachtungsmöglichkeit für Camper). Das Land ist im Privatbesitz, daher wird eine Eintrittsgebühr verlangt.
    🔗 Granite Gorge
  • Vogelfreunde kommen in den Atherton Tablelands auch in freier Wildbahn voll auf ihre Kosten – es heißt nur „gewusst wo“. So finden sich sich in einem Ausschnitt aus der Vogel-Beobachtungsliste der Lumholtz Lodge Vogelarten wie der „Graukopf Dickichtschnäpper“, der „Säulengärtner“, Zahnlaubenvögel , Victoria Paradiesvögel, Fruchttauben, Honigfresser sowie Penant- und Königsittiche.
  • Schnabeltiere leben in dem feuchten Teil der Tablelands praktisch in jedem stehenden und fließenden Gewässer. Nahe Yungaburra lassen sie sich bei einer kurzen Wanderung von Peterson Creek früh am Morgen oder in der Abenddämmerung mit einiger Geduld beobachten. Folgen Sie dem Wanderpfad unter der Brücke und blieben sie nicht nur auf der Plattform.
    🔗 Yungaburra: Wildlife
    Weitere Beobachtungsstellen sind der Platypuspark in Atherton (eher ein kleiner Teich mit Spiel- und Picknickplatz) und bei den privaten, aber öffentlich zugänglichen Tarzali Lakes. Diese von einem Bach gespeisten Seen waren früher übrigens das erste öffentliche Schwimmbad von Atherton.
    🔗 Tarzali Lakes – „Australian Platypus Park“
  • Die großen Grey Eastern Kangaroos findet man auf den Golfplätzen von Mareeba und Ravenshoe.

Flora

Über 430 der bisher gezählten 1162 Blütenpflanzenarten sind in den Atherton Tablelands endemisch. In den tropischen Regenwäldern Nord-Queenslands finden sich nahezu 2000 Baumarten. Ein Großteil ist in den Tablelands zu finden. Der Hochlandregenwald unterscheidet sich vom Regenwald an der Küste durch eine andere Zusammensetzung der Spezies und durch eine geringere Dichte. Fotos und Hinweise auf den Regenwald und dessen Abholzung findet man im Teehaus am Lake Barrine und in den Besucherzentren von Malanda und Ravenshoe.

  • Die Rainforestation in Kuranda ist ein privates Informationszentrum über den Regenwald.
    🔗 Rainforest Station
  • Das Tor zum „Erlebnis Atherton Tableland“ ist für viele die Ankunft am Bahnhof in Kuranda (30 km W Cairns). Der Besuch dort lohnt sich auch, wenn Sie nicht mit der Bahn angereist sind: Der kleine Bahnhofsgebäude ist überwuchert von Farnen und tropischen Pflanzen, die liebevoll gepflegt werden.
  • Zum Bahnhof Kuranda führt auch eine 7,5 km lange Seilbahn mit 114 6-Sitzer-Gondeln über die Wipfel der Baumkronen des tropischen Regenwaldes von Smithfield an den Caravonica Lakes. Die 32 Masten wurden – wie auch in den Alpen üblich – mit Hilfe von Helikoptern errichtet. Die Bahn fährt eher im Schneckentempo aber hier ist auch der Weg das Ziel. Mit maximal fünf Meter pro Sekunde schwebt man auf etwa 10 m Höhe über den Baumkronen des Regenwaldes. So kann man Schmetterlinge, Vögel und die erstaunlichen Kletterkünste mancher Schmarotzerpflanzen begutachten. Die Zwischenstationen sind nicht mit Fahrzeugen erreichbar, so dass alles noch fast im Primärzustand ist. Zwischendurch kann man beispielsweise am „Rainforest Interpretation Centre“ aussteigen und sich ein wenig im Regenwald umsehen. (täglich, außer 1. Weihnachtsfeiertag von 9 bis 17:30 h, Empfehlung für Reisedauer: einfache Fahrt 32 min, empfohlene Reisezeit: 90 min, inkl. an zwei Mittelstationen jeweils 20 min Aufenthalt).
    • Einige Gondeln sind mit einem speziellen Glasboden versehen – so liegt Besuchern der tropische Regenwald im wahrsten Sinne zu Füßen. Jeweils fünf Personen haben in den sogenannten „Diamond View Gondola“ Platz. Für die Mitfahrt in diesen Gondeln wird ein Aufpreis verlangt.
    • Außerdem gibt es „Open Air Gondolas“ – ohne Dach oder seitliche Verkleidung. Fahrgäste werden durch Karabinerhaken gesichert und von einem Skyrail-Ranger begleitet. So kann man mit allen Sinnen den Regenwald erleben.
    • Das moderne Barron Falls Centre ist eine Station der „Skyrail“-Strecke, der Besuch erfordert eine Fahrt mit der Seilbahn. Das wissenschaftliches Multimedia-Information Centre über den tropischen Regenwald bietet empfehlenswerte Führungen durch den Urwald.
      🔗 Skyrail
  • Riesige Würgefeigen zählen zu den bekanntesten Pflanzen der Atherton Tablelands. Besonders spektakulär sind zwei Exemplare gewachsen: Der Curtain Fig Tree (z dt.: Vorhang-Feigenbaum, ca. 30m hoch) im Yungaburra Forest Res. (60 km S Cairns) und der Cathedral Fig Tree im Danbulla State Forest. Die häufigen Regenfälle liefern ideale Wachstumsbedingungen für eine Vielzahl tropischer Farne. In verschiedenen Parks wachsen u.a. riesige Hirschhorn- und Geweihfarne. Sehr eindrucksvoll sind auch die Twin Kauri Pines am Lake Barrine, zwei gigantische Vertreter der wenigen Regenwaldbäume, die weit über die geschloßenene Waldkrone hinauswachsen.
  • Das Orchid Valley in Little Mulgrave (35 km SW Cairns) ist eine renommierte Orchideenfarm

Geologie
Die Region ist geprägt von vielfältigen vulkanischen Aktivitäten, die in einem Zeitraum vor 10.000 bis 3 Millionen Jahren stattfanden.

  • Die Seen Lake Echam, Lake Barrine, Lake Euramoo und Bromfield Swamp sind Calderas (= Explosionskrater)
  • Die Wasserfälle Millaa Millaa Falls, Zillie Falls, Ellinjaa Falls und Millstream Falls fließen über Felskanten, die aus Basalt bestehen
  • Markante Punkte in der Landschaft sind Schildvulkane wie Bones Knob, Hallorans Hill, Lamins Hill, Windy Hill und die Tuffkegel der Sevens Sisters
  • Die fruchtbaren vulkanischen Böden ermöglichen erst die intensive Landwirtschaft in der Region.
  • In der erweiterten Umgebung finden sich eine Reihe von Thermalquellen (siehe auch Aktivitäten > Baden)

Einer der auffälligsten Ausprägungen der vulkanischen Aktivitäten ist der Hypipamee Crater – eine zylindrische Röhre mit ca. 60 m Durchmesser und 140 m Tiefe, wovon ca. 80 m mit Wasser gefüllt sind. Es gibt keine vergleichbare natürliche Struktur auf der ganzen Welt. Seine Entstehung ist noch nicht vollständig geklärt.

Historische Gebäude

  • Herberton (ca. 1000 m.ü.M.) war die erste Siedlung in den Tablelands, gegründet 1880 aufgrund des Zinnabbaus in der Region. Heute ist es ein gemütlicher Ort mit relaxter Atmosphäre, vielen gut erhaltenen Gebäuden aus der Zeit um 1890/1900, einem interessantem Freilichtmuseum (Herberton Historic Village) und einem Musuem über Spionagekameras (Spycamera Musuem).
    🔗 Herberton Historic Village
    🔗 Spycamera Musuem
  • Irvinebank ist eine Beinah-Geisterstadt mit heute nur noch ca. 300 Einwohnern mit vielen gut erhaltenen Häusern, die in der Blütezeit des Ortes um 1900 gebaut wurden; 1882 als Gibbs Camp gegründet, Das Haus des Zinnminenmagnats John Moffat (Loudoun House) ist heute ein sehenswertes Museum.

Kulinarisches

Das Hochland ist ausgesprochen fruchtbar, dessen klimatische Bedingungen sind mit den ähnlichen Höhenlagen von Sri Lanka oder Bali vergleichbar. Vulkanische Böden, ausreichende Niederschläge und gemäßigte Temperaturen schaffen beste Voraussetzungen für die Landwirtschaft. Hier finden sich auch Produkte, die sonst nirgendwo in Australien kultiviert werden und u.a. aufgrund geringer Anbaumengen auch nur lokal erhältlich sind. Anbieter, die mit Billiglohnländern konkurrieren, haben für Ihre Produkte oft den bio-dynamischen Weg gewählt. So findet sich im Hochland auch eine Mango-Winery deren Produkte verkostet werden können. In erster Linie werden Kartoffeln, Mais, Erdnüsse, Zuckerrohr, Avocados, Bananen, Kaffee und Tee angebaut.

  • Tee: Überraschend, dass die Teetrinker-Nation Australien kaum Teeplantagen hat: Die Nerada Tea Plantation (ca. 30 km SW Innisfail) lohnt eine Besichtigung mit Verkostung.
    🔗 Nerada Plantation
  • Kaffee: Vielfach Anbau in Privatgärten, „Australian Coffee“ kann vor Ort gekauft werden. Das Klima für den Kaffeeanbau ist hier perfekt. Die sonst üblichen Krankheiten der Bäume sind hier unbekannt. Der einzige natürliche Feind ist das Känguru. In kleinen Horden unterwegs, tritt es ab und zu einige der frisch eingesetzten Kaffeepflänzchen nieder. Der exzellente Kaffee begeistert anspruchsvolle Genießer: weich, mild und dennoch gehaltvoll aromatisch, und mit einer leicht fruchtigen Säure. Die Kaffeebäume der Arabica-Sorten Bourbon und Catuai tragen nach drei bis vier Jahren das erste Mal Früchte, die Kaffeekirschen. Die Erntemengen sind klein und als Rarität daher sehr begehrt als sortenreiner Kaffee oder als Bestandteil einer Cuvée.Die älteste kommerzielle australische Kaffeeplantage ist die Skybury Coffee Plantation. Sie liegt in der Nähe von Mareeba, auf einer Höhe von 500 Metern über dem Meeresspiegel. Im modernen Besucherzentrum wird eine geführte Tour durch die Kaffee-Plantagen angeboten, bei der Kaffee-Blüten und -Kirschen gezeigt werden. Anschließend beobachten die Teilnehmer der Tour im Kaffee-Zentrum, wie getrockneter Kaffee verarbeitet, sortiert und verpackt wird. Im hauseigenen Kaffee-Labor haben die Besucher die Möglichkeit, den Kaffee auch zu verkosten. Die Tour wird abgeschlossen mit einem Film über die Geschichte und Kultur der Region.
    🔗 Australian Coffee Centre
    🔗 North Qld Coffee
  • Erdnüsse: Bei Tolga ist eine Anbau-Region. Hier wird auch erklärt, dass die Erdnuss keine Nuss sondern ein Gemüse ist.
  • Mango: Die Golden Pride Wineries in Biboohra sind einer der größten Mangoanbauer Australiens mit zirka 17.000 Mangobäumen auf der Farm, die jeweils zwischen 150 bis 300 Früchte pro Saison tragen. Die nördlich von Mareeba gelegene Farm stellt einen renommierten Fruchtwein, Fruchtsekt und Liköre aus Mangos her. Mangos werden hier seit 1975 angebaut, zuvor war das Land für den Tabakanbau genutzt worden. Entgegen der Erwartungen vieler Erstverkoster schmeckt der Wein übrigens keineswegs klebrig süß.
    🔗 Golden Pride Wineries

Aktivitäten

Nicht nur die Küste bietet attraktives Badevergnügen. Statt Salzwasser haben Sie vielleicht auch mal Lust auf Süßwasser. Insbesondere wenn während der Regenzeit an der Küste Box Jelly Fish (giftige Würfelquallen) das Baden am Strand beeinträchtigen, ist das Atherton Tableland eine gute Alternative für Vergnügen im Wasser.

Baden

  • im Lake Eachham (58 km S Cairns), einem Badesee umgeben von tropischem Regenwald mit abgegrenztem Kinder-Schwimmbereich oder im Lake Barrine (55 km S Cairns), einem Kratersee, bei dem es auch noch einen Waldlehrpfad gibt.
  • Der Malanda Wasserfall ist mit zwei Meter Höhe und fünf Meter Breite nicht übermäßig spektakulär. Zum Schwimmen ist aber das Becken des Wasserfalles bestens geeignet – es ist schließlich das offizielle Schwimmbecken des Ortes Malanda. Auch die Granite Gorge (ausführlicher beschrieben unter „Fauna“) und der Lake Tinaroo bieten Schwimmgelegenheiten.
  • Die Wasserfälle im Davies Creek Nationalpark sind über eine ungeteerte Straße (Allradantreib empfehlenswert, je nach Straßenzustand auch zwingend erforderlich) von einem Abzweig auf dem Weg zwischen Kuranda und Mareeba erreichbar – ein Top-Spot für ein Bad im australischen Sommer und einen tollen Sonnenuntergang.
    🔗 Davies Creek Nationalpark
  • In Innot Hot Springs (166 km SW Cairns) kommen im Nettle Creek natürlichen Mineralwasserquellen mit einer Temperatur von bis zu 78 Grad Celsius aus der Erde. Im sandigen Flussbett kann man seinen seinen eigenen Pool buddeln. Im Innot Hot Springs Park gibt es auch 7 Becken mit Wasser unterschiedlicher Wassertemperatur.
  • Die Talaroo Hot Springs (405 km SW Cairns), die außerhalb der eigentlichen Tablelands liegen, sind seit 2021 wieder öffentlich zugänglich sein. Mit staatlicher Förderung wurden dort Bade-, Camping- und Wohnmobilstellplätze, Campingeinrichtungen, Picknickplätze und ein Kiosk errichtet. Die heißen Quellen aus der Tiefe des Erdinneren entspringen in Terrassen und im Einasleigh River. Das bis zu 53 bis 63 Grad heiße Wasser strömt hier mit Gasblasen aus und weicht hier den vulkanischen Boden zuweilen wie einen Schwamm auf. Über die Bedeutung der heißen Quellen erzählen die Ewamian, die traditionellen Besitzer, auf geführten eineinhalbstündigen Rundgängen bei denen indigene Ranger Einblicke in ihre Kultur, ihr Erbe und das einzigartige Ökosystem. Besucher haben zudem die Möglichkeit, einen privaten Soaking Pool zu buchen, das von den Quellen gespeist wird. Entdeckt wurde diese Quelle von einem Postreiter, der im Winter dort vorbei kam und den Dampf bemerkte. Seitdem wurde dort die Farm mit Namen „Talaroo“ eingerichtet, ein 31.500 Hektar großes Anwesen am Einasleigh River.
    🔗 Talaroo Springs

Wandern

  • Der Mount Hypipamee Nationalpark (25 km S Atherton) besteht in erster Linie aus einem 82 Meter tiefen Krater, der durch eine Gasexplosion entstand. Etwa bis zu 70 Metern ist der Krater heute mit Regenwasser gefüllt. Vom Parkplatz führt ein 400 m langer Weg zum Krater. Im Park bestehen die Chancen Fuchskusus, Lemuren-Ringbeutler, diverse Gleitbeutler-Arten und ab und zu auch das Lumholtz-Baumkänguru zu sehen unter anderem auch auf dem Abzweig zu den kleine Wasserfällen der „Dinner Falls“.

Ballonfahren

  • Mareeba (64 km W Cairns) ist frühmorgens der Startort für Fahrten mit dem Heißluftballon über die Atherton Tablelands – die Routen hängen ganz vom Wind ab. Abholung zur Ballonfahrt im Hotel, auch ab Cairns möglich.

Reiten
Ein besonders attraktiver Ort für Ausritte in der Region ist Tait’s Stables in Wongabel.

Mineralien-Suche („Fossicking“)
Am Mount Gibson gibt es zahlreiche Mineralien, unter anderem wird hier Topaz gefunden. Früher wurde in der Region Zinn abgebaut.

Shopping

Märkte

  • Ein Mekka für Kunsthandwerk und Kitsch mitten im kleinen Marktflecken Kuranda – der Kuranda Market (Mi, Do, Fr, So: 8 – 14h) ist bei vielen Australien-Reisenden fest eingeplant. Zu Recht? Geschmackssache. Es gibt auch andernorts hübsche Märkte, man „muss“ nicht hier gewesen sein. Sehenswert ist der Markt aber sehr wohl. Nur vielleicht ein bisschen überbewertet. Der Ruf von Kuranda als Marktplatz bildete sich in Zeiten als der Ort noch eine Hippie-Kommune war. Heute bietet Kuranda kommerzielles Touristenshopping der weniger reizvollen Art, häufig asiatischer Billigramsch, nur selten hochwertige Materialen. Schade. Neben dem üblichen „Aussie-Souvenir-Mix“ von Didgeridoos, Bumerangs, Akubra-Hüten, Boots (Schuhen), Opalen und Plüsch-Koalas fällt leider kaum Außergewöhnliches auf.
  • An jedem Samstag und an jedem Sonntag findet mindestens ein Markt irgendwo auf dem Tableland statt. Jeden vierten Sonntag im Monat zwischen Januar und August gibt es ein großes ländliches Markttreiben in Yungaburra.

Quellen für weitere Informationen zur Region

🔗 Tropical Tablelands Tourism
🔗 Tablelands Regional Council
🔗 Tourism Tropical North Queensland – Atherton Tablelands

Offizielle Websites der Gemeinden beziehungsweise derer Besucherzentren
🔗 Kuranda
🔗 Mareeba
🔗 Yungaburra
🔗 Herberton Mining Museum and Visitor Information Centre

Offizielle Websites der National Park Region
🔗 Wet Tropics World Heritage Area
🔗 Heritage Trails Network: Kuranda
🔗 Mount Hypipamee National Park
🔗 Millstream Falls

Weiterreise

Für Ihre Weiterreise finden Sie Tipps bei unseren
🦘 Routen-Empfehlungen

Folgende Ziele werden u.a. in AUSTRALIEN-INFO vorgestellt:
🦘 Atherton Tablelands
🦘 Cape Tribulation / Cooktown
🦘 Great Barrier Reef
🦘 Gulf Savannah (Karumba)
🦘 Mount Isa
🦘 Port Douglas