Kurzportrait
Das Zentrum der Perlenindustrie liegt am Indischen Ozean. Besonders begeisternd sind die nahezu endlos-weiten, weißen Strände mit türkisfarbenem Wasser und einer rot-orange-farbenen Klippenküste. Die Stadt selbst ist asiatisch geprägt mit kleinem Chinatown durch die ehemaligen Perlentaucher. Im 19. Jahrhundert war Broome der berühmteste Perlenhafen der Erde. Um 1910 wurden mit den 400 Booten Broomes 80 Prozent des weltweiten Perlmutt-Bedarfs gedeckt. Diese Blüte, die zugleich ein Völkergemisch aus Malayen, Filipinos, Japanern und Chinesen anzog, endete erst Mitte der fünfziger Jahre mit dem Aufkommen von Kunststoffknöpfen und Zuchtperlen. Bis Anfang der 90er Jahre war Broome dann wieder ein verschlafenes Nest. Trotz einer rasanten Entwicklung hat es seinen sehr ungezwungenen, relaxten Lebensstil beibehalten. Hier sagt man „enjoying having a Broome time“. Das wird wohl auch noch eine ganze Weile so bleiben, obwohl mittlerweile der Tourismus stark zugenommen hat. Kein Wunder – bei den Naturattraktionen der Umgebung…
Ausflugsziele (Auswahl)
Cable Beach (22 km NW) – einer der Top-Strände in Australien- traumhaft weiß, einfach „wow“.
Am Cape Leveque (220 km N) finden sich einsame, weitläufige Strände, azurblaues Wasser und die spektakulären Pindan Cliffs. Die Region war auch Drehort für den Film „Australia“ von Baz Luhrmann. Auf dem Weg dorthin gibt es noch weitere Traumstrände in Middle Lagoon.
Lage
Broome: 17° 54′ 9″ S, 122° 15′ O, 5 m ü NN
🗺️Orts-/Regionsdarstellung in Online-Karten
Lokalzeit aktuell
Zeitzone: GMT +8 (Western Standard Time)
Wetter aktuell
Quelle: meteoblue
Klima
Beste Reisezeit in der Trockenzeit von Mai bis September – Tageshöchsttemperaturen beispielsweise im Juli bei rund 27 Grad, frühmorgens bei 13 Grad. In der Zeit von Dezember bis März kommt es zu heftigen, monsunartigen Regenfällen. Es regnet dabei nicht den ganzen Tag, sondern meist am späten Nachmittag oder frühen Morgen und dann kurz und heftig. Vor allem die nicht asphaltierten Strecken sind in dieser Zeit unpassierbar. In den Übergangsmonaten April und Oktober/November sind vereinzelte kräftige Regengüsse nicht auszuschließen.
🦘 Klimadaten Broome
🔗 Bureau of Meteorology: Klimadaten Broome
Einwohner
ca. 14.000 im Winter, 30.000 im Sommer (2016)
Geschichte
Gegründet 1883, benannt nach dem damaligen Gouverneur der Kolonie Westaustralien, Frederick Broome.
Unsere Empfehlung
Für viele Reisende ist der Aufenthalt in Broome, zusammen mit diversen Ausflügen wie um Beispiel zum Cape Leveque einer der Höhepunkte ihrer Australien-Reise. Die Stadt und direkte Umgebung sind ideal, wenn Sie viel (sportliche) Aktivitäten schätzen und die Kultur der australischen Ureinwohner kennenlernen möchten. Für einen Badeaufenthalt am Beginn oder Ende einer Australienreise eignet sich Broome ebenfalls. 3 Tage sollten Sie sich für Broome und Umgebung mindestens Zeit nehmen. Die folgende Empfehlung richtet sich an Individual-Reisende, die nur diese drei Tage Zeit haben und ein Fahrzeug in Broome zur Verfügung haben. Wenn Sie weniger Zeit haben, wählen Sie aus unseren Tips einfach Ihre persönlichen Favoriten. Von Broome aus werden auch geführte Touren sowie Selbstfahrertouren auf die Dampier Halbinsel angeboten.
1. Tag – Broome – ausgewählte Punkte fürs Sightseeing
- Die scheinbar endlose Cable Beach, sicher einer der schösten Strände Westaustraliens, ist ein „Must See“
- Der Dinosaurier-Fussabdruck am Gantheaume Point.
- Kein Besuch in Broome ist komplett ohne die Visite einer Perlenzucht.
- Wer sich für die Geschichte interessiert, sollte den Japanischen Friedhof und das Broome Historical Society Museum ansehen.
- Abends in Broome? Das Open-Air-Kino Sun Pictures lohnt einen Besuch.
2. & 3.Tag – Ausflug zum Cape Leveque (Dampier Halbinsel)
- Die Kirche einer Aboriginal Gemeinschaft in Beagle Bay hat einen muschelförmigen Altar aus Perlen, der im Jahre 1918 von Pallotine Mönchen gefertigt wurde.
- Am Cape Leveque kann man hervorragend Schwimmen, Schnorcheln, Spazieren oder einfach beim Faulenzen entspannen. Die lokalen Aboriginal Communities laden dazu ein diverse Aspekte der Aboriginal Kultur kennen zu lernen.
- Fotografen sind von den herrlichen Felsformationen am Cape Leveque hingerissen: Rote Steine, teilweise auf schwarzem Basalt, weißer Sand, blaues Meer und ab und an ein paar grüne Gewächse. Beste Foto-Zeiten: Morgen und abends. Am Weststrand treffen rote Sandsteinfelsen auf weißen Strand Bei Ebbe kann man um das Kap zum Oststrand laufen. Der Sandstein ist so porös, dass er sogar vom Wind abgetragen wird und sich mit den Fingern zerbröseln lässt.
- Zurück von der Tour nach Norden empfiehlt es sich die zahlreichen Straßencafés und gemütlichen Restaurants in Broome zu genießen und „Having Broome Time“ – Relaxen und Ausspannen.
Anreise
Flughafen
international: Broome (Flughafen-Kürzel: BME), alternativ: Perth und Darwin
🔗Flughafen Broome
Straßen
Die Stadt liegt 20 km vom Great Northern Highway (Nr. 1) entfernt
🗺️ Perth – auf direktem Weg: 2188 km
🗺️ Perth – via Küstenstraße (aber ohne Abstecher): 2361 km
🗺️ Darwin – auf direktem Weg: 1875 km
Straßenverhältnisse
Während der Regenzeit (insbesondere zwischen November und März) kann es aufgrund heftiger Regenfälle zu kurzfristigen Straßensperrungen kommen. Die Fahrt auf die Dampier Halbinsel (Cape Leveque) ist seit November 2020 auch mit einem zweiradgetrieben Fahrzeug möglich.
🔗 Aktueller Straßenverkehrsbericht (Main Roads Western Australia)
Mietfahrzeuge
Mietstationen einiger großer Autovermieter in Broome. Während der Hauptreisezeiten empfiehlt sich für Allradfahrzeuge unbedingt Vorausreservierung aufgrund begrenzter Kapazitäten. Achtung: Einwegmieten nach oder von Broome unterliegen teilweise happigen Zuschlägen.
Nahverkehr
Bus
Im Ort und nach Cable Beach verkehrt der Broome Bus.
🔗 Öffentlicher Nahverkehr: Broome Bus
Fahrrad
Fahrrad/Mountain-Bike-Verleih: Für Ausflüge in die nähere Umgebung eine attraktive Form die Region kennenzulernen
Sehenswertes
Fauna
- Ornithologen sollten sich die Zeit von Februar bis April vormerken: Jährlich kommen bis zu 25.000 Zugvögel in die Roebuck Bay, um auf ihrem Weg nach Norden Nahrung aufzunehmen.
Mit ca. 270 Tieren ist der von Malcom Douglas 1983 gegründete Crocodile Park in Cable Beach (22 km NW) die größte Krokodilfarm Westaustraliens (täglich geöffnet).
🔗 Malcom Douglas Crocodile Park - Malcolm Douglas hat 2007 auch einen „Wilderness Park“ eröffnet. Der Park zeigt die typische Fauna der Kimberleys und der tropischen Regionen Australiens. Besucher haben hier die Möglichkeit, die seltenen Kasuare in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Die 30 Hektar große Anlage vermittelt den Gästen ein einzigartiges Wildnisabenteuer. Douglas selbst starb am 23.9.10 bei einem Verkehrsunfall.
🦘 Malcom Douglas als TV-Persönlichkeit - Eine von rund einem Dutzend Perlenfarmen liegt in Willie Creek (35 km N) (Besichtigung Mo-Sa möglich).
🔗 Willie Creek Perlenfarm - Dinosaurierspuren am Gantheaume Point (25 km NW, ca. 130 Mio Jahre alt) – nur bei Ebbe zu sehen. Insgesamt wurden in der Region seit 1974 Spuren von 15 verschiedenen Saurierarten entdeckt – unter anderem auch im September 2016 Spuren eines fleischfressenden „Theropoda“.
Museen
Um 1900 war Broome weltweit einer der größten Lieferanten für Perlmutt. Die Muscheln wurden von asiatischen Tauchern aus der Tiefe geholt. Das Broome Historical Society Museum im alten Zollhaus zeigt die Erfolgsgeschichte der Perl-Industrie. Der restaurierte Japanische Friedhof (eröffnet 1895) zeugt von der harten Pionier-Zeit. Die meisten Opfer sind durch Wirbelstürme ums Leben gekommen.
Naturphänomen
Von März bis Oktober reflektiert ein glänzendes Watt an der Roebuck Bay das Mondlicht, selbst drei Tage nach Vollmond, noch so stark, dass es einem optisch eine silberne Treppe hinauf vortäuscht – der „Treppenaufgang zum Mond“ („Staircase to the Moon“).
🔗 Termine des „Staircase to the Moon“
🔗 Tiden (Ebbe / Flut) in Broome
Aktivitäten
Aboriginal Kultur
Viele Ureinwohner haben sich rund um Broome als Reiseveranstalter selbstständig gemacht, so dass Urlauber hier die Gelegenheit haben, die Kultur der Indigenous People ganz authentisch und unverfälscht kennen zu lernen: Boomerang schnitzen, Baramundi Fisch und Krebse fangen, Bush Tucker Food wie essbare Wurzeln, Samen oder Früchte sammeln. Am Cape Leveque wird das preisgekrönte Kooljaman Wilderness Camp von Aborigines gemanagt und bietet ebenfalls zahlreiche Einblicke in die Kultur der Ureinwohner.
🦘 Mehr Informationen über Aboriginal People
🔗 Kooljaman Wilderness Camp
Baden
Die Cable Beach ist der Renommierstrand von Westaustralien. Er ist über 160 km lang(!) und hat alle Zutaten für einen Traumstrand. „Man nehme:“ Wasser: klar und türkisfarben; Sand: fein und weiß wie Puderzucker; Klippen: schimmernd in rotorange.
Tauchen
- Die Northern Atoll Reefs, besser bekannt als Rowley Shoals, liegen 280 km westlich von Broome. Sie bestehen aus drei großen Korallenriffen, die bis zu 400 m vom Meeresboden heraufragen, atollartig, jedes ca. 17 km lang & 8 km breit. Im Süden liegt das Impetieuse Reef; das Clerke Reef befindet sich 40 km weiter nördlich und das Mermaid Reef weitere 30 km nach Norden. Taucher erleben dort High-Speed Strömungstauchen, Nachttauchgänge, Höhlentauchen und Schnorcheln mit durchschnittlichen Sichtweiten von bis zu 40 m. Hier findet man Schildkröten, Seeschlangen, Hochseefische, Riffhaie, Muränen, Mantarochen und viele andere Meerestiere. Seltene Fische, wie Riesenzackenbarsche und Napoleonfische können mit der Hand gefüttert werden und folgen den Tauchern überall hin .
- 1818 erhielten die Rowley Shoals ihren Namen, zu Ehren Kapitän Rowleys, der die Atolle im Jahre 1800 entdeckt hatte. In den darauf folgenden Jahrzehnten kamen vor allem indonesische Perlentaucher zum Fischen in diese Gewässer, bis 1977 australische Charterboote begannen, von Broome aus Tauchexpeditionen zu den Atollen zu unternehmen. Der 1990 gegründete Rowley Shoals Marine Park steht mittlerweile unter Naturschutz. 233 Korallenarten und 688 Fischarten, einzigartig in ihrer Zusammensetzung und Artenvielfalt, bewohnen die Shoals.
- Die geschützte Lagune des Clerke Reef hat vereinzelte Kolonien von Stein- & Weichkorallen und eine breite Palette von Rifffischen und wirbellosen Tieren. Unzählige von Gorgonien, Peitschenkorallen, Schwämmen und Weichkorallen bewachsene Höhlen, Gräben und Felsbänke. Am Mermaid Reef sind atemberaubende Steilwände bis zu 200 m Tiefe mit Gorgonien, Weich- und Dörnchenkorallen, großen Schwämmen und Massen von Peitschenkorallen überzogen. Bei einem Strömungstauchgang sieht man Barrakudas, Stachelmakrelen, Thunfische, Riffhaie, Kartoffelbarsche, Maorilippfische und auch Mantas. Winter und Frühjahr sind die besten Jahreszeiten für einen Besuch.
Reiten
Zum Sonnenuntergang am Cable Beach werden unter anderem Ausritte mit Kamelen direkt am Strand angeboten.
Veranstaltungen
Jede Einwanderergruppe hat ihre eigenen Festivitäten, die für Besucher sehr attraktiv sind.
- Shinju Matsuri (Mitte / Ende August): Der Jahreshöhepunkt – das Perlenfest feiert farbenprächtig die Perlenindustrie und das „Broome feeling“: Umzüge im Stil des Mardi Gras, die Krönung der Perlenkönigin, der Karneval der Nationen und viele Sportereignisse stehen auf dem Programm.
🔗 Shinju Matsuri - Bon Matsuri: japanisches Fest
- Hung Tingun: chinesisches Fest
- Merdeka: malaiisches Fest
Nachtleben
Das Sun Pictures ist das wohl älteste noch bespielte Freiluft-Kino der Welt. Es wurde 1916 errichtet. Täglich gibt es ein bis zwei Vorstellungen für über 300 Zuschauer Mitten im Kinofilm platzt hier durchaus mal die eine oder andere Maschine des nahegelegenen Flughafens. Tagsüber bietet es kostenlos in den vorführungsfreien Stunden ein Filmmuseum: Im halbüberdachten Zuschauerraum, an dessen Decke träge die Ventilatoren kreisen, stehen noch die gleichen Deckliegestühle, in die sich schon vor einem dreiviertel Jahrhundert philippinische und malayische Perlenfischer lümmelten. Ausgemusterte, staubbedeckte Apparate zeugen im Foyer vom Fortschritt der Projektionstechnik, verblichene Fotos längst vergessener Stars von der Vergänglichkeit allen Ruhms. Seit 1916 wurde an dem hinten, zur Leinwand hin offenen Holzgebäude kaum etwas verändert, von der Projektionstechnik einmal abgesehen. Weder die japanischen Zero-Bomber im März 1942 noch der leinwandzerfetzende Cyclon „Eva“ im Dezember 1970 vermochten den „Sun Pictures“ etwas anzuhaben. Und auch die regelmäßigen Überflutungen Chinatowns im März und September nicht, die erst 1974, mit dem Bau eines Damms endeten. Das Gegenstück eines solchen Kinos steht auch in Australien – in Winton (Queensland).
🔗 Kino Sun Pictures
Shopping
Broome lebt immer noch zu einem großen Teil vom Perlenhandel. Was Coober Pedy für Opale ist, ist Broome für Perlen – der wahrscheinlich beste Einkaufsort in Australien.
Haupteinkaufszone
Im Chinatown (Dampier Terrace) ist das Zentrum der Perlen- & Perlmuttgeschäfte.
Quellen für weitere Informationen zur Region
🔗 Kimberley Tourism
🔗 Broome Community Portal
Weiterreise
Für Ihre Weiterreise finden Sie Tipps bei unseren
🦘 Routen-Empfehlungen.
Checkliste mit Hinweisen zur Fahrzeugwahl (Allrad oder Zweirad) für Route von
🦘 Broome nach Perth
🦘 Broome nach Darwin (inklusive Gibb River Road)
Folgende Ziele werden u.a. von AUSTRALIEN-INFO vorgestellt:
🦘 Port Hedland (Karijini)
🦘 Derby (Kimberley West)
🦘 Kununurra (Kimberley Ost)