Kultur

Der große Kulturschock ist es wohl nicht, der einen in Australien erwartet. Es sind wohl vielmehr die Kleinigkeiten, die einen (un-)erwartet überraschen, die eben doch zeigen, dass Australien ein anderes Land ist als Deutschland, Österreich oder die Schweiz. Was man beim Leben und Arbeiten in Australien nie vergessen darf: Das Leben besteht nicht nur aus Arbeit. Den Freizeitwert und den damit verbundenen Lifestyle – nicht nur in Sydney – haben wir x-mal in diversen Newslettern beschrieben. Die Australier sind in der Regel sehr freundlich und offen.

Es soll auch schon Fälle von depressiven Australien-Rückkehrern gegeben haben, die zu Haus in Europa an akutem Lifestyle-Defizit gelitten haben. Was macht man dann? Aussie-Events in Deutschland, Österreich oder der Schweiz besuchen zum Beispiel, um Leidensgenossen und -genossinen zu treffen.

So manches „Schockerlebnis“ mag auch im Unterschied zwischen Ideal und Wirklichkeit liegen. Viele neigen dazu Australien zu verklären, weil man es sich irgendwie mit dem Paradies-Etikett versieht.

Do’s und Dont’s

Do’s

  • Offen sein für Neues – Man kann eine Australien-Reise noch so akribisch planen: Lassen Sie Freiräume für Begegnungen. Und lassen Sie sich Australien aus dem Blickwinkel der Aussies zeigen – in der Stadt, auf dem Land von den Farmen, von den Aboriginal People. Guided Walks sind vielleicht mit die beste Möglichkeit zum „Learning by Walking“.
  • Einladungen annehmen – Australier lieben das „Socialising“. Es ist nicht unüblich, dass man während einer Reise oder eines Arbeits-/Studienaufenthaltes nach Hause eingeladen wird (hin und wieder sogar zur Übernachtung). Diese Einladungen darf man in der Regel ruhig annehmen. Fast alle Australier haben europäische Vorfahren und finden europäische Besucher interessant. Als Gastgeschenk eignet sich u.a. Wein.
  • Was von zuhause dabei haben – Da die Aussies immer wieder interessiert wo man herkommt sind Postkarten der „irgendwas von zuhaus“ keine schlechte Idee.
  • Helm auf – Sollten Sie Down Under Radfahren: Helm auf – da verstehen die „Aussie Cops“ keinen Spaß…

Dont’s

  • Das „Victory“-Zeichen – Das weithin als «Victory»-Zeichen bekannte V aus Zeige- und Mittelfinger drückt mittlerweile auch für Europäer Anerkennung und Triumph aus – zuweilen verbunden mit einer ordentlichen Portion Arroganz. Wer erinnert sich nicht an das unpassende V-Zeichen von Herrn Ackermann von der Deutschen Bank anno 2004 im Mannesmann-Prozess. Vorsicht ist damit in Australien geboten: Wer die Handfläche dabei zum Körper wendet, sagt seinem Gegenüber damit «F . . . off». Dem ehemaligen US-Präsidenten George Bush passierte 1993 dieser Fauxpas bei einem Australienbesuch.
  • Alles besser wissen – Deutschen wird nachgesagt, dass sie vieles gerne besser wissen (wollen) und gerne belehrend wirken.
  • Talk-Themen: Sex, Politik und Aboriginal People – Australier mögen als offen erscheinen doch wenn es um Politik, Aboriginal People und Sex als Gesprächsthema für den Small Talk geht ist Vorsicht angesagt. Da sollte man erst mal vorfühlen, ob das Gegenüber an oberflächlichem Small Talk oder einem ernsthaften Gespräch interessiert ist.

Buchtipp

Elfi H. M. Glissen: Kulturschock Australien
Der „Kulturschock“ – wenn es denn überhaupt einer ist – lässt sich in seinen Facetten nicht in ein paar Zeilen vorstellen. Elfi H. M. Glissen hat ein überaus empfehlenswertes Buch zu diesem Thema geschrieben.

Kleidung

Tropische Gebiete (Norden)
Leichte Kleidung – fast das ganze Jahr hindurch, bevorzugt aus Naturfasern. Wenn man am Barrier Reef Fische beobachten will, sollte man als Fußbekleidung leichte Turnschuhe tragen.
Gemäßigte Klimate (Süden)
In den Sommermonaten abends Jacke oder Pullover, denn die Nächte sind manchmal kühl. Für die Wintermonate empfehlen sich auch Pullover und wärmere Kleidung – insbesondere wenn Sie in die australischen Alpen oder das Hochland Tasmaniens reisen.

Reinigung
Wer in Australien oder Neuseeland unterwegs ist, stellt zunächst erfreut fest, dass sehr häufig in den Hotels und Motels Münzwaschmaschinen vorzufinden sind.Wer diese verwendet, ist manchmal nicht ganz so glücklich. Schuld daran sind zwei Faktoren:

  • Die meisten australischen Waschmaschinen sind sogenannte Toplader. Hier wird im Gegensatz zum teureren Frontlader die Wäsche längst nicht so stark durchgeschleudert. Es handelt sich dabei lediglich um eine Art Rührbewegung. Und die tut der Wäsche nicht immer gut: Um die Wäsche herumzudrehen haben insbesondere die billigeren Toplader die Eigenschaft an der Wäsche zu reißen. So manches empfindlichere Kleidungsstück kommt dann mit einer Beschädigung aus der Maschine. Empfehlung: Verzichten Sie auf der Reise auf ihre edelsten Klamotten, auch die Australier sind zumeist sehr leger gekleidet.
  • Viele australische Waschmaschinen heizen das Wasser nicht selbst auf, sondern ziehen direkt hei0es Wasser aus der Leitung. Anfang der neunziger Jahre wurde diese Art zu waschen durch eine Waschmittelfirma heftig beworben im Stile “Mit unserem Waschmittel brauchen sie nur kalt waschen und haben frische, saubere Wäsche.” Es schien als hätte Australien auf die Botschaft gewartet und begann fortan kalt zu waschen. Seitdem trägt die Nation vergilbte T-Shirts. Die Wäsche ist zwar gewaschen aber nach mitteleuropäischem Maßstab nicht sauber. Außerdem bleibt bei Kaltwäsche der (Schweiß-)Geruch zuweilen in den Klamotten hängen, was manche Waschmittelhersteller durch entsprechende Parfümierung wett zu machen versuchen. In öffentlichen Waschsalons kann man noch heiß waschen, aber in vielen Backpacker-Pensionen sowie auf manchen Campingplätzen und in den Motels bleibt die Maschine kalt.

FKK / Nacktbaden
unüblich – aber keineswegs unmöglich

Sprache

Hauptverkehrssprache Englisch
Hauptverkehrssprache. Auch mit mittelmäßigem Schulenglisch lässt das Land sich problemlos bereisen. Australien eignet sich außerdem hervorragend als Ziel für Sprachreisen.

Aussie Slang
Die Australier kennen viele eigene Wortschöpfungen. Diese finden sich wieder im sogenannten „Aussie-Slang“, für den es eigene Wörterbücher gibt. Die Aussie-Sprache wird auch als „Strine“ bezeichnet. Die Ursprünge liegen in einem alten Cockney-Akzent, den die ersten Siedler und Sträflinge um 1800 aus England mitbrachten. Es ist auch keineswegs unüblich banale Aussagen um deftige Ausdrücke zu würzen – wie z.B. „It’s a bloody fuckin‘ fine day“.Böse Zungen behaupten, Aussies müssten so schnell sprechen und dabei den Mund kaum aufmachen, um sich vor lästigen Fliegen zu schützen, die, sitzen sie erst einmal zwischen den Zähnen, dem Geschmack des Bieres abträglich sind. Werden dazu noch silbenweise Wörter verschluckt, die Reste aber mit unverständlichen Kunstwörtern vermischt, dann kann die Verständigung schon schwierig werden. Da haben sich einige, teilweise sehr eigenwillige Varianten entwickelt. Das ein ‚Dunny‘ eine Toilette ist und ‚B.Y.O.T.P.‘ im Outback auf ‚Bring your own toilet paper‘ hinweist sind dabei nur einige der ‚Highlights‘.

Das Aussie-Word „Mate“
Beispielhaft für die australische Sprachkultur ist ein Vorgang im australischen Parlament aus dem August 2005: Der lässige, kumpelhafte Umgang miteinander ist Teil des nationalen Selbstverständnis. Wer mit Australiern zu tun hat, merkt das schnell an der allgegenwärtigen Anrede „Mate“. Der Duden übersetzt diesen australischen Universalausdruck mit Arbeitskollege/-kollegin, Kumpel, Gehilfe, Geselle, Maat, Männchen/Weibchen (in der Tierwelt) und Freund(in), Kamerad(in) oder noch schlichter einfach Mann/Frau. Im freundschaftlichen Umgang nutzen auch mal Schotten, Neuseeländer und Engländer ein „mate“ und sogar US-Präsident George W. Bush wurde von Ministerpräsident John Howard so angesprochen. Die australische Parlamentsverwaltung versuchte nach einer Beschwerde nun im August 2005 eine Regelung durchzusetzen, wonach Sicherheitsbeamte Politiker und Besucher ab sofort mit „Sir“ oder „Madam“ anzusprechen hätten. Der frühere Premierminister Bob Hawke beurteilte diese Regelung als „pompös, verrückt, absurd, unpraktikabel“. „Mate“ sei Teil der australischen Sprache und flexibel sowie neutral einsetzbar. Konsequenz: Die Regelung wurde nach nicht einmal 24 Stunden Gültigkeit aufgehoben.

Sprachtest für Australier in England
„STONE the bloody crows! Wotcha mean, we can’t speak English?“ Australier, die Britische Staatsbürger werden wollen, müssen zunächst einmal beweisen, dass sie überhaupt Englisch sprechen können. Eine entsprechende Regelung hat das britische Parlament im August 2004 verabschiedet. Entsprechend süffisant kommentierte dies die australische Zeitung Herald Sun. Das Land in dem „rooting for a football team“ eine akzeptable Wochenendbeschäftigung ist möchte von Australiern, dass Sie unter Beweis stellen können, dass sie gelernt haben ein sauberes Englisch zu sprechen. Wenn die Aussies entsprechend den Briten (= Prisoners Of Her Majesty, abgekürzt „Poms“) unterstellen, dass sie nun nicht mehr alle Tassen im Schrank haben heisst dass „the poms have a kangaroo loose in the top paddock“. Auch andere Bürger anderer Nationalitäten, die von sich behaupten Englisch sei ihre erste Sprache müssen sich diesem Test unterwerfen – auch Kanadier, Südafrikaner, US-Amerikaner und last, but not least Neuseeländer. Selbst australische Schriftsteller mit einem Diplom werden von dieser Prüfung nicht ausgenommen. Der Test ist nicht ohne Schwierigkeiten. Manche australischen Ausdrücke klingen für das britische Ohr befremdlich: „root“, „dunny“, „bluey“, „rort“, „fair dinkum“ oder „ridgy-didge“ – alles nicht gerade gängige Begriffe auf Londons Straßen. Wer als Australier britischer Staatsbürger werden möchte muss fünf Jahre im Vereinigten Königreich gelebt haben und kommt auf eine Warteliste, die Mitte 2004 sieben Monate lang war.

„So where the bloody hell are you“ – Bloody ein nationales Wort
Im Februar/März 2006 startete eine Werbekampagne mit dem provokativen Slogan „So where the bloody hell are you?“. In unserem kleinen Test in der Redaktion wurde klar: Nicht jeder versteht sofort was die einzelnen Charaktere in dem vieldiskutierten Spot eigentlich sagen. Zum Einstieg meint ein Mann im Outback-Pub „We’ve poured you a beer“ („Das Bier ist gezapft!“), es folgt eine Serie idyllischer Bilder, ein kleiner Ritt auf Kamelen – „We’ve had the camels shampooed“ („Die Kamele sind shampooniert!“), eine Strandszene mit der „Australian Beauty“ („We’ve saved you a spot on the beach“), ein Junge der darauf hinweist “ We’ve even got the sharks out of the pool “ („Wir haben die Haie aus dem Pool genommen“), Golfen vor Kängurus – „We took the roos off the green“ („Die Tiere sind vom Rasen geholt!“). Und zum Abschluss taucht Lara Bingle, durchaus attraktive Studentin am St Vincent’s College in Potts Point in Sydney, im auch noch US-kompatiblen Bikini auf, und spricht gelassen besagtes „So where the bloody hell are you?“ („Und wo, verdammte Hölle bleibt ihr?)“.

In Australien wurde über die Inhalte kräftig diskutiert. Dabei geht es nicht zuletzt um das nationale Selbstverständnis und das beschäftigt Kommentatoren von der Titelseite bis in die Randspalten des Feuilletons. Wollen sich die Australier tatsächlich als glücklich, aber eher einfach gestickt porträtiert wissen („happy simpletons“ wie die britische Daily Telegraph fragte). Darf man potentielle Besucher erst mal beschimpfen? Und unterstützt die ganze Kampagne nicht nur das Rüpel-Image der Australier? Der Kommentator von der Melbourner Tageszeitung „The Age“ fragte sich, ob diese Kampagne wohl nur Spaß-suchende Backpackers erreicht und womöglich solventere Reisende vergrätzen könnte. Außerdem fragt er ob man sich wirklich der Welt als „dumpfe Outback Typen“ präsentieren solle. Das Editorial am 28. Februar 2006 fragt in der Headline: „What the bloody hell do our tourism chiefs think they’re doing?“ Eine neuseeländische Zeitung sah sich ebenfalls in einem klassischen Vorurteil bestätigt: Der Spot zeige mal wieder die tendenzielle Grobschlächtigkeit der Australier.

In Großbritannien schlug die Anzeigenkampagne extra hohe Wellen. Hauptdarstellerin Lara Bingle verteidigte anlässlich des Kampagnenstarts die Verwendung des Wortes „bloody“ als freundliche Geste. Das Britische Broadcast Advertising Clearance Centre (BACC) zensierte zunächst den Fernsehspot um das Wort „bloody“ in der „Where the bloody hell are you?“ Kampagne. Tourismusminister Fran Bailey flog darauf nach London und freute sich über die kostenlose Medienaufmerksamkeit und fragte sich ob die Briten nun ihren Humor verloren hätten. Mit der Aufsichtsbehörde wurde vereinbart, dass die Zensur nochmals überdacht wird, was der Minister mit „It’s a bloody good result“ kommentierte. „bloody“ sei schließlich schon zwei anderen britischen TV-Spots gelaufen, sei nach eigener Recherche in Großbritannien kein Schimpfwort und in anderen Ländern gab es keine Beeschwerden über die Kampagne. Die BACC listet „bloody“ in der „offense“-Liste auf Platz 27 hinter „crap“ und vor „God“. Andere Worte auf der Liste sind bastard (6), bollocks (8), shag (11), spastic (15), bugger (21), sodding (24) and Jesus Christ (25).

Die Tourismuswerber durften sich indes ins Fäustchen lachen. Was kann einem schließlich besseres passieren als die mediale Vervielfachung der eigenen Kampagne für deren Publikation man überhaupt nichts zahlen muss? Was wäre eine kleine Provokation ohne dass auch nur irgendjemand sich von ihr pikiert fühlt? Vielleicht war die geheime Kalkulation der Tourismuswerber also eine ganz andere: Die Kampagne soll in erster Linie Aufmerksamkeit erregen und provozieren, Gesprächsstoff sein. Ob das die wirkliche Intention ist, wird man wohl nicht erfahren. Sofern die „kontrollierte Pöbelei“ beabsichtigt waren muss man sagen „Chapeau“, die Verantwortlichen scheinen verstanden zu haben wie die Medienmaschinerie tickt. In der besonders angepeilten Zielgruppe – den Rucksackreisenden – dürfte die Party-Promotion wohl zünden.

Tourismusministerin Fran Bailey verteidigte den Fluch „bloody hell“ am 23. Febuar 2006 in einer Pressekonferenz: als ein großartiges australisches Adjektiv. Es sei Teil der Sprache. Sie verzichtete jedoch darauf alltägliche Assoziationen wie „bloody Bastard“ zu verwenden… Für Premierminister John Howard dürfte die Headline nicht ganz so leicht zu schlucken sein. Offiziell sieht er sie als „sehr wirksame Werbung.“ Doch gerade Howard äusserte sich noch Ende Januar 2006 in einem Interview mit dem Sydney Morning Herald besorgt über den den Niedergang der guten Manieren in der australischen Gesellschaft.

Im Februar 2006 entschuldigte sich der Premier von New South Wales, Morris Iemma, öffentlich einen Geschäftsmann als „f…wit“ bezeichnet zu haben. Der Premier von Queensland Peter Beattie stritt ab, dass die Arbeit seines Vertreters in seinen Worten „the shit I don’t want.“sei. Nachdem ihm eine Tonaufzeichnung vorgespielt wurde, definierte Beattie four-letter-words als integraler Bestandteil nationaler Kultur und eine „großartige australische Tradition“.

Fremdsprachen
Millionen von Australiern sprechen zuhause eine andere Sprache als Englisch. Hunderttausende Australier beschreiben ihr Englisch in Umfragen im Zuge von Volkszählungen als schwach oder nicht existent. Im Gegensatz zu Amerikanern können erstaunlich viele Australier eine zweite oder dritte Sprache. Kein Wunder – rund ein Viertel der Australier hat eine andere Muttersprache als Englisch. Neben kultureller Vielfalt bringt die Mehrsprachigkeit auch wirtschaftliche Vorteile. Insbesondere in Queensland, dass ein attraktives Urlaubsziel für viele Asiaten ist, werden zunehmend die Sprachen der anderen Pazifikstaaten gelernt. An den Schulen wird sogar zuweilen bilingual unterrichtet. Dabei kommen sowohl asiatische, wie auch europäische Sprachen zum Zug. Italisch und Japanisch sind unter den Fremdsprachen die meistgelernten. Besonders stark wachsen die Schülerzahlen in Indonesisch, Koreanisch und Mandarin.

Deutsch als Fremdsprache in Australien
Wird vergleichsweise selten gesprochen, doch gibt es eine lebhafte Community der Deutschsprachigen. Vereinzelt findet sich im Tourismusbereich deutschsprachiges Personal, insbesondere „Working Traveller“. Einige Hotels und Bed and Breakfasts sowie Reiseveranstalter sind auch unter deutscher Leitung.

Buchtipps

Elfi H. M. Gilissen: Englisch für Australien (aus der Serie „Kauderwelsch“)
Was man von einer Sprache in der Schule lernt, ist eine Sache, was man wirklich spricht, eine andere. Für Reisende, die nicht nur verstanden werden möchten, sondern auch verstehen wollen, „was Sache ist“, bieten die Slang-Titel der Kauderwelsch-Reihe Wörter, Sätze und Ausdrücke der Umgangssprache, die man täglich hört, aber vom Lehrer verschwiegen wurden und auch kaum im Wörterbuch zu finden sind. Der Versuch, die Grundkenntnisse des Oz-Talk zu erlernen, sollte für jeden Besucher des fünften Kontinents Voraussetzung für diesen Abstecher sein. Den Slang Australiens prägen natürlich die Aussies selbst, und die sind vom Naturell her eher deftig, ein wenig rauh (wie ihr Land), meist aber herzlich. Gesprochen wird nach dem Motto „nur so viel wie nötig, dafür so schnell wie möglich“. Böse Zungen behaupten, Aussies müssten so schnell sprechen und dabei den Mund kaum aufmachen, um sich vor lästigen Fliegen zu schützen, die, sitzen sie erst einmal zwischen den Zähnen, dem Geschmack des Bieres abträglich sind. Werden dazu noch silbenweise Wörter verschluckt, die Reste aber mit unverständlichen Kunstwörtern vermischt, dann kann die Verständigung schon schwierig werden. Aber „no worries“, um sich auf den Ernstfall vorzubereiten, dafür gibt es ja dieses Buch!

Literatur

Australische Literatur wird demnächst in AUSTRALIEN-INFO.DE auf einer eigenen Themenseite vorgestellt.

Gedichte
„Weisse“ australische Literatur begann sich erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts zu entwickeln: 1845 erschienen Gedichte von Charles Harpur (* 1819, † 1868), größeren Erfolg hatten die „Bush Ballads” 1870 von A. L. Gordon. Die Balladen von Andrew Barton Paterson (* 1864, † 1941) zählen zu den bekanntesten.
Prosa
Vorwiegend Abenteuerthemen: Henry Kingsley (* 1830, † 1876), Marcus Andrew Clarke (* 1846, † 1881), Th. A. Browne (Pseudonym Rolf Boldrewood) schrieb spannende Goldgräbergeschichten. Die Romane von H. H. Richardson zeichnen sich durch eindrucksvolle Charakterstudien aus. Die bekannteste australische Erzähler des 20. Jahrhunderts ist P. White, der 1973 als erster Australier den Nobelpreis für Literatur erhielt. Außerhalb Australiens wurden in jüngster Zeit R. Hall und P. Carey bekannt.

Kino / Film

🦘 Die australische Filmszene wird in AUSTRALIEN-INFO auf einer eigenen Themenseite vorgestellt.

Weltkulturerbe

Zahlreiche Regionen in Australien sind von der UNESCO sowohl als Weltnaturerbe wie auch als Weltkulturerbe deklariert: Am längsten der Kakadu National Park und Willandra Lakes Region (beide seit 1981), Tasmanian Wilderness (seit 1982) und Uluru-Kata Tjuta National Park Geich (seit 1987). 2010 wurden auch elf Straflager in die Weltkulturerbestätten aufgenommen. Am bedeutendsten ist Port Arthur auf der Tasman Halbinsel auf Tasmanien. 12.500 Häftlinge waren hier als Zwangsarbeiter u.a. im Schiffsbau tätig. Teilweise wurden auch Kinder schon wegen geringer Vergehen nach Port Arthur deportiert. Heute ist die Anlage ein großes Freilichtmuseum. Neben Port Arthur sind weitere zehn Sträflingslager als Weltkulturerbe aufgenommen worden: Old Government House, the Domain, Hyde Park Barracks, Cockatoo Island and Old Great North Road in New South Wales, Fremantle Prison in Western Australia sowie die Kingston und Arthur’s Vale Historischen Stätten auf Norfolk Island. Tasmaniens Brickendon und Woolmers Estates, Darlington Probation Station, Coal Mines Historic Site und die Cascades Female Factory.
🔗 UNESCO: Stätten des Weltkulturerbes und des Weltnaturerbes in Australien

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🦘 Die wichtigsten Stationen der australischen Geschichte
🦘 Informationen zu Australiens Ureinwohnern sowie ihrer aktuellen Situation
🦘 Australische Musik – ein paar Beispiele aus Pop, Rock und Folk

Weiterführende Links

🔗 Australien-Abteilung des Überseemuseums Bremen
Wie wäre es mal mit einem virtuellen Museumsbesuch? Das Überseemuseum in Bremen stellt die Exponate der Australien-Abteilung auf seiner Homepage vor. Zu sehen sind – einschließlich guter Erläuterungen – Bumerang, Kasuar, Laubenvogel, ein Röntgen-Stil-Gemälde und ein Wombat.