🌡️ Langfrist-Wetterprognose Juli – September 2021: Überdurchschnittliche Niederschläge in Sicht

Das australische Bureau of Meterology hat seine langfristige Prognose für das Wetter in den Monaten Juli bis September 2021 veröffentlicht:

  • Im Vorhersagezeitraum dürften die Regenfälle in den meisten Teilen Australiens über dem Durchschnitt liegen mit Ausannahme des Westen von Tasmanien, dem südöstlichen Küstenrand und dem hohen Norden von Queensland die mit durchschnittlichen Niederschlägen rechnen können
  • Die Höchsttemperaturen von Juli bis September dürften in den nördlichen Tropen sowie im äußersten Südwesten und Südosten Australiens über dem Durchschnitt liegen. In einem Band, das sich von der Westküste über Zentralaustralien bis zur Ostküste erstreckt dürften sie unter dem Durchschnitt liegen.
  • Die Tiefsttemperaturen von Juli bis September sind für den größten Teil Australiens sehr wahrscheinlich über dem Durchschnitt mit Ausnahme des westlichen Westaustraliens.
  • Große Teile des östlichen Indischen Ozeans sind überdurchschnittlich wärmer, und ein negatives Dipolereignis im Indischen Ozean wird immer wahrscheinlicher, was in Teilen Australiens überdurchschnittliche Regenfälle begünstigen kann. Die El Niño-Southern Oscillation ist derzeit neutral.

🔗 Bureau of Meterology Climate and Water Outlook

New South Wales: Überflutungen nach heftigem Regen

Port Macquarie – 22.03.21: In New South Wales hat es in den Regionen an der Küste nördlich von Sydney sowie im Westen von Sydney tagelang stark geregnet und nun stehen vielerorts Häuser unter Wasser. Zahlreiche Regionen befinden sich im Alarmzustand. Bislang wurden 21.000 Menschen aufgefordert ihre Häuser zu verlassen. Die Premierministerin des Bundesstaates rechnet mit weiteren Evakuierungsbefehlen. In den von Fluten gefährdeten Gebieten werden die Bewohner aufgefordert die Fenster und Türen ihrer Häuser mit Sandsäcken zu sichern und Haustiere in Sicherheit zu bringen.

Einige Orte rund um Port Macquarie an der mittleren Nordküste haben in 6 Tagen fast 900 mm Regen verzeichnet. Das entspricht fast der eineinhalbfachen Menge des Jahresniederschlags von Berlin. Ähnlich starke Regenfälle gab es in den gemäßigten Klimazonen Australiens zuletzt im Jahr 2011 in Brisbane und Südostqueensland. Der Südosten von Queensland ist diesmal auch teilweise betroffen. Seit Mitte März folgt ein Frontensystem nach dem anderen mit tropischen Regenwolken die sich über das Northern Territory und den Norden von South Australia in den Bundestaat New South Wales bewegen. Zahlreiche Flüsse traten über die Ufer, Tiere und einige Häuser wurden von den Fluten mitgeschwemmt. Nach der extremen Trockenheit konnten die Böden vielerorts das lang erwartete Nass nicht vollständig aufsaugen. So sind viele Weiden und Felder überschwemmt und zahlreiche Straßen sind unpassierbar.

Die Situation lässt sich mit der Regen- und Hochwasserkatastrophe anno 2011 vergleichen. Auch wenn die Niederschläge voraussichtlich ab 25. März abgeklungen sind, dürften die umfangreichen Aufräumarbeiten durch den Katastrophenschutz mindestens bis Ostern dauern. Für manche Gemeinde kommt es besonders heftig: Sie werden nach der Dürre, den Waldbränden vor einem Jahr nun erneut von einer Naturkatastrophe heimgesucht und das ausgerechnet auch noch mitten in einer Pandemie. Die Premierministerin des Bundesstaates New South Wales appelliert erneut an die Widerstandsfähigkeit ihrer Bürger. Das Wort „Resilience“ war schon 2020 ein Wort des Jahres. Es dürfte 2021 wieder eines der wichtigsten Worte des Jahres werden.