Checkliste: Fahrzeugübernahme

Diese Checkliste richtet sich in erster Linie an die Nutzer von Mietfahrzeugen (PKW und Wohnmobile).

Beim Kauf eines Autos sind noch eine Reihe weiterer Punkte zu beachten. Es empfiehlt sich hierzu eine der Gebrauchtwagen-Checklisten mitzunehmen, wie sie beispielsweise vom ADACoder von verschiedenen Versicherungen angeboten werden.
📄 ADAC: Gebrauchtwagen-Checkliste (PDF)

Wer ein Mietfahrzeug übernimmt, muss darauf achten, dass bei der Übernahme alle bestehenden Schäden in den Mietvertrag eingetragen werden. Ansonsten kann man bei der Rückgabe des Fahrzeuges für diese Schäden haftbar gemacht werden. Außerhalb der Städte kann es durchaus manchmal ganz schön rau für die Fahrzeuge werden – also investieren Sie ein paar Minuten um anschließend einen unbeschwerten Urlaub genießen zu können. Bei entsprechendem Andrang ist es durchaus möglich dass der freundliche Vermieter den einen oder anderen Punkt schlichtweg vergisst, weil er schon den nächsten Kunden im Auge hat.

Nicht für alle Probleme kann ein Vermieter verantwortlich gemacht werden und es muss ihm auch die Chance zur Nachbesserung eingeräumt werden. Programmieren Sie die Service-Telefonnumer des Vermieters am besten in Ihr Mobiltelefon gleich ein – für den Fall der Fälle.

Nützliches zum Mitnehmen

Fürs Wohnmobil
Oft sind es die kleinen Utensilien, die das Leben leichter machen. Sie können diese auch in Australien im Baumarkt noch nach Ankunft erwerben.

  • Microfaser-Lappen – für die tägliche Schnellreinigung
  • Plastik-Saughaken – an denen in der Toilette jeweils Tücher, Waschlappen, nasses Badezeug aufgehängt werden können.
  • Dünnes Seil – oder eine Leine, um Wäsche aufhängen zu können (bei manchen Vermietern mit dabei im Grundpaket)
  • Starke Taschenlampe – Eine Lampe (bei Wohnmobilen z.B. für die Außenbeleuchtung) ist in der Regel nicht Bestandteil der Fahrzeug-Ausrüstung.

Papierkram

  1. Mietvertrag: In der Regel müssen alle Fahrer in den Mietvertrag eingetragen werden. Dazu benötigt man von Ihnen auch Führerschein (Achtung: Offiziell ist der internationale Führerschein in Australien nötig, EU-Führerscheine genügen nicht – vergleiche unsere Info zu Vorschriften) und den Reisepass. Vergewissern Sie sich, dass Anmiet- und Abgabedatum sowie Abgabeort mit Ihrer tatsächlichen Buchung übereinstimmen.
  2. Kaution: In der Regel werden Sie gebeten statt einiger Tausend A$ in bar einen Abzug Ihrer Kreditkarte zu hinterlegen. Achten Sie darauf, dass auf dem Beleg „Bond only“ steht und eine Summe eingetragen ist, unterschreiben Sie den Beleg keinesfalls blanko. Auch diesen „Bond“ unbedingt nach Rückgabe und Bezahlung des Autos zurückverlangen, sofern dieser nicht zur Begleichung der Mietkosten verwendet wurde.
  3. Gebrauchsanweisung: Lassen sie sich zeigen, wo sowohl die Betriebsanleitung zum Fahrzeug wie auch zur Innenausstattung liegen.
  4. Wartungsarbeiten: Der Mieter ist für die Einhaltung der vorgeschriebenen Wartungsintervalle verantwortlich. Lassen sie sich explizit bei Fahrzeugübernahme erklären, ob unter Berücksichtigung Ihrer wahrscheinlichen Fahrleistung eine Wartung erforderlich wird. Wenn ja: Welche Spielregeln (u.a. Freigabe durch den Vermieter, Auswahl der Werkstatt) sind dabei einzuhalten sind und welcher Spielraum hinsichtlich der km-Leistung besteht gegebenenfalls. Hier sind die Regelungen sehr unterschiedlich von Vermieter zu Vermieter.
  5. Abgabeort: Lassen Sie sich eine Anfahrtsskizze für den Rückgabeort geben und vergewissern Sie sich nochmal über die Öffnungszeiten der Station (Achtung – regionale Feiertage können eine Rolle spielen) bzw. alternativer Lösungen (Schlüsseleinwurf etc.).
  6. Versicherungsausschlüsse
    Diesen Punkt sollten sie eigentlich schon bei der Auswahl des Fahrzeuges beachten. Eine Reihe von Vermietern bieten keine Versicherung von Fahrzeugen auf den Fähren an. Insbesondere für eine Reise nach Tasmanien mit dem Camper / Wohnmobil ist eventuell Flug nach Tasmanien und die Anmietung eines Fahrzeugs auf der Insel vorteilhafter als ein Transfer des Fahrzeugs von und nach Tasmanien mit der Fähre.

Fahrzeugprüfung

Warum es sich lohnen kann ein paar Minuten zu Beginn der Reise zu investieren um sich Stunden oder Tage voll Ärger zu sparen …

  1. Werkzeug : Lassen Sie sich zeigen, wo sich die Pannenhelfer befinden. Ein Radwechsel ist z.B. absolut nichts außergewöhnliches während einer Australien-Reise. Wer ins Outback fährt (insbesondere bei der Planung von Allradtouren) sollte diesem Punkt ohnehin besondere Aufmerksamkeit schenken. Für Allrad-Touren u.a. essentiell Wasser und Benzinkanister. Sind Kleinigkeiten wie Taschenlampe, Axt und Spaten dabei?
  2. Reifen: Offiziell dürfen zweiradgetriebene Mietfahrzeuge nicht von den geteerten Straßen gefahren werden. Tatsächlich werden die Fahrzeuge jedoch oft trotzdem auf Schotterpisten gefahren – wenngleich sie dann ohne Versicherungsschutz sind. Die Reifen zeigen davon natürlich auch Gebrauchsspuren. In Australien werden häufig Fahrzeuge mit runderneuerten Reifen gefahren. Das ist grundsätzlich nicht negativ. Allerdings sind diese doch etwas anfälliger für Verschleißerscheinungen. Prüfen Sie alle Reifen auf Risse und ausreichende Profiltiefe und ob es vier typengleiche Marken sind. Weitere Frage: Wo ist der Reservereifen und welchen Zustand hat er? Bei Allrad noch wichtig: Ist er gegen Diebstahl gesichert? Wenn ein Reifen schlecht ist, drängen Sie auf Ersatz. In der Regel bekommt man über eine Vertragsfirma des Autovermieters unkompliziert einen neuen Reifen.
  3. Windschutzscheibe: Kleine Risse in der Windschutzscheibe können sich ruckzuck einem riesigen Ärgernis auswachsen.
  4. Karosserie: Das sind zwar meist wirklich nur Schönheitsflecken (Beulen & Kratzer) – doch auch dafür müssten sie aufkommen, wenn sie nicht im Mietvertrag bei Übernahme vermerkt wurden. Also bereits bei der Ausleihe kontrollieren und Schäden schriftlich festhalten ansonsten kann es bei der Abgabe zu Schwierigkeiten kommen. Schauen Sie auch im Kofferraum nach, ob dort kein Wasser unter der Matte liegt. Explizit auch an der Stelle, wo sich das Reserverad befindet. Wassereintritt lässt auf Roststellen schließen.
  5. Dichtungen: Eine defekte oder quietschende Tür kann ganz schön nervig sein. Prüfen Sie die Schließfähigkeit der Türen und lassen Sie ggf. nachölen oder nachjustieren.
  6. Klimaanlage: Wenn diese nicht so tut, wie sie soll, kann das Autofahren zuweilen in Australiens heißen Zeiten zur Hölle werden.
  7. Gurte: Wenn ein Fahrzeug nach Fahrten im staubigen Outback nicht richtig gereinigt wurde, kann schon mal vorkommen, dass noch Sand in der Gurthalterung ist. Also testen: Klappt das An- und Abschnallen problemlos?
  8. Innenraum: Dieser Punkt ist insbesondere für Wohnmobil-Reisende wichtig. Sämtliche Funktionen ihres Fahrzeuges sollten Sie sich in Ruhe erklären lassen – vom Wassertank bis zum Gasbrenner. Wo ist der Schalterkasten? Sind Ersatzsicherungen mit dabei und ist ein Wasserschlauch an Bord zum Nachfüllen? Oft wird erst bei der ersten Übernachtung bemerkt, dass ein Schlafsack fehlt. Ganz wichtig: Schließen die Schränke richtig – insbesondere der Kühlschrank? Fliegende Lebensmittel bei Bremsmanövern sind ziemlich lästig 😉
  9. Freizeit-Zubehör: Campingtische und Stühle vom Vermieter sind häufig nicht die besten. Alternative: Zu Anfang im Baumarkt günstig andere kaufen, dann spart man sich möglichen Ärger während der ganzen Reise. Wohnmobil-Reisende sollte darauf achten, dass der Wasserschlauch zur Tankfüllung zwei verschiedene Hahnverbindungen hat, da es auf den Campingplätzen Abgabehähne unterschiedlicher Größe gibt.
  10. Fahrzeug-Einweisung: Was ist das besondere beim Fahrzeug durch den Linksverkehr? Scheibenwischer und Blinker sind seitenverkehrt angeordnet und die Schaltung ist plötzlich links. Das ist aber nicht alles, wenn Sie Down Under erstmals in ein Fahrzeug steigen. Erst recht nicht, wenn Sie ein Allradfahrzeug gemietet haben. Erklärungsbedürftig sind oft die Schaltung der Gänge, bei älteren Modellen das Einschalten der Differenzialsperren („hubs“). Lassen Sie sich auch insbesondere zeigen wie der Tank zu öffnen und zu verschließen ist.

Übernahme und Abgabe

  1. Mängel dokumentieren: Mängel an Reifen, Licht oder Gurten kann auch der Laie sofort erkennen. Bei der Annahme und Abgabe des Wagens müssen mögliche Kratzer oder Dellen ganz genau festgehalten werden. Am besten ist es, einfach ein paar Fotos zu machen. Heutzutage ist das mit dem Handy oder der Digitalkamera typischerweise kein Problem mehr.
  2. Übernahmeprotokoll: Achten Sie bei Annahme und Abgabe auf das Übergabeprotokoll. Nur so können sie ausschließen, möglicherweise für Schäden am Fahrzeug belangt zu werden, die sie gar nicht verursacht haben. Auch wenn sie in Zeitnot sind, sollten Sie sich  den Wagen anschauen und darauf bestehen, dass jemand von der Vermietung mitkommt und ein Protokoll macht. Es kann immer irgendwo eine Beule sein. Um sicher zu stellen, dass die Übergabe tatsächlich in dieser Form über die Bühne geht, kann es sinnvoll sein, den Wunsch nach einem Protokoll vorab bei Buchung zu äußern.
  3. Abgabe: Für die Rückgabe empfehlen Verkehrsjuristen, nicht auf das häufig geäußerte Angebot einzugehen, einfach den Autoschlüssel abzugeben. Eine Aussage wie „Ist okay, stellen Sie den Wagen einfach hin“ lege zwar nahe, dass der Kunde von allen Nachweispflichten entbunden ist, das Auto in einwandfreiem Zustand abgeben zu haben. „Es kann aber auch bedeuten: „Stellen sie das Fahrzeug hin, und wir überprüfen es später.“ Wird dann ein Schaden festgestellt, falle dem Kunden der Nachweis schwer, nicht dafür verantwortlich zu sein. Auch wer den Schlüssel in einen Briefkasten wirft, wie es häufig für den Fall angeboten wird, dass das Auto außerhalb der Geschäftszeiten zurückgegeben wird, ist nicht vor späteren Ansprüchen sicher. Viele Vermietungen haben in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen, dass die Rückgabe außerhalb der Geschäftszeiten auf eigenes Risiko des Kunden erfolgt.

Fahrzeugausfall

Fragen Sie am besten bereits vor der Buchung, spätestens jedoch bei der Übernahme, was wäre wenn ob der Vermieter ein Ersatzfahrzeug stellt oder Ihnen lediglich die nicht nutzbaren Miettage anrechnet. Es lohnt sich bei der Fahrzeugauswahl durchaus ein paar Euro mehr für ein Fahrzeug eines Vermieters zu investieren, der mehrere Flottenstützpunkte entlang Ihrer Reiseroute hat, so dass wahrscheinlich auch ein Ersatzfahrzeug zur Verfügung steht.<

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